Montag, Oktober 23, 2006

"als gäb's hier lebensziele zu verschenken"

es ist ganz sicher nicht das erste mal, dass ich mich fühle, als hätte mir jemand komplett den boden unter den füßen weggerissen. das letzte mal ist allerdings schon so lange her, dass ich vergessen hatte, wie sich das anfühlt. und ich hätte gut darauf verzichten können, daran erinnert zu werden.
eigentlich sollte ich mich auf unsere neue wohnung freuen, meine sachen packen und an dinge wie laminat, tapete, neue gardinen und die einweihungsfete denken, stattdessen feiere ich mit der clique ausgiebigst lolls und komme an drei von vier tagen um halb sechs betrunken nach hause. was ja nicht schlimm ist, denn wenn schon mal alle wieder in der heimat aufschlagen, gehört das begossen. wir sehen uns sowieso viel zu selten. dass der rauschende lollsmontag, der abend im keller und der samstag allerdings so was wie der schwanengesang für uns sein würden, hab ich nicht geahnt. aber sehen wir den tatsachen ins auge: im nächsten jahr wird alles anders.
dass meine beste freundin schwanger ist, wusste ich, und auch der nachwuchs am sportfeld war kein geheimnis. aber jetzt auch noch mein ex. was mich ehrlich gesagt mehr umhaut als alles andere. es galt also für mich, gute miene zum bösen spiel zu machen. denn auch, wenn ich ihm noch immer nicht zurück will, ist es komisch zu wissen, dass er eine familie gründet, während ich in eine chaotische wg ziehe, noch immer nichts anders mache als vor zehn jahren und das auch nach wie vor gar nicht will.
um das ganze dann noch ein bisschen schlimmer zu machen, hab ich auch noch rene getroffen. und neben der erkenntnis, dass wir uns viel zu selten sehen und es irgendwie auch nicht schaffen, per mail länger als zwei wochen kontakt zu halten, hat er mir erzählt, dass er vor vier wochen geheiratet hat. hmpf.
als hätten plötzlich ALLE einen plan vom leben, nur ich nicht.

und der einzige mensch, bei dem ich mich bisher in allen lebenslagen ausheulen und sicher sein konnte, dass er mich mit meiner weltuntergangsstimmung nicht albern findet, ist weiter von mir entfernt als irgendwann vorher. und ich spreche hier nicht von der räumlichen entfernung. niemals hätte ich gedacht, dass das mal so sein würde. aber plötzlich ist alles anders, ich traue mich nicht mal, ihn anzurufen und an das nächste treffen mag ich überhaupt nicht denken. merkwürdigerweise vermisse ich ihn auf einmal, ich starre ständig auf mein handy und frage mich, wieso er sich nicht meldet. als hätte er das sonst getan! manchmal haben wir vier wochen nichts voneinander gehört und das war auch okay. aber jetzt warte ich dauernd darauf, dass er mailt oder anruft und mir damit das gefühl vermittelt, alles wäre wieder gut. und wenn er nun genauso zu hause sitzt und auf ein zeichen von mir wartet? wenn er sich genauso wenig traut wie ich?

„ich habe keine lösung, aber ich bewundere das problem“

Donnerstag, Oktober 19, 2006

rooftops

when our time is up
when our lives are done
will we say we've had our fun?
will we make a mark this time?
will we always say we tried?

standing on the rooftops
everybody scream your heart out
standing on the rooftops
everybody scream your heart out
standing on the rooftops
everybody scream your heart out
this is all we got now
everybody scream your heart out

all the love i've met
i have no regrets
if it all ends now, i'm set
will we make a mark this time?
will we always say we tried?

standing on the rooftops
everybody scream your heart out
standing on the rooftops
everybody scream your heart out
standing on the rooftops
everybody scream your heart out
this is all we got now
everybody scream your heart out

standing on the rooftops
(wait until the bombs drop)
this is all we got now
(scream until your heart stops)
never gonna regret
(watching every sunset)
we'll listen to your heartbeat
(all the love that we found)

scream your heart out
scream your...

standing on the rooftops
everybody scream your heart out
standing on the rooftops
everybody scream your heart out
standing on the rooftops
everybody scream your heart out
this is all we got now
everybody scream your...

Sonntag, Oktober 08, 2006

lots of disbelief ;-)

i don't believe in the apocalypse
i don't believe in the end of time
i don't believe in the solar eclipse
i don't believe in valentines
i don't believe i've asked your opinion
i don't believe i've searched the truth
i am not looking for a bargain
all i really believe in is you
i don't believe in everything i've read
i don't believe in promises
i don't believe in compromising
my own beliefs inside my head


- the network -

Freitag, Oktober 06, 2006

land of confusion.

gibts eigentlich einen passenderen soundtrack zum morgens schlaftrunken ins bad stolpern als "land of confusion"???

so geschehen gestern morgen und schon da hätte ich wissen müssen, dass aus diesem tag nichts werden würde!

Montag, Oktober 02, 2006

as my memory rests

es ist ja nicht so, dass ich „american idiot“ seit ewigkeiten nicht mehr gehört hätte. genau genommen gibt's wahrscheinlich nichts, was ich öfter gehört habe. was ich allerdings vergessen hatte, ist, wie sehr mich diese platte eigentlich immer wieder umhaut und warum.
ich schätze, das hängt einfach damit zusammen, dass ich sie in der letzten zeit selten am stück und auch selten wirklich konzentriert gehört habe. und geschichte und aussage eines konzeptalbums kapiert man ja nun mal nur, wenn man die songs in der reihenfolge hört, in der sie gedacht sind und – was vielleicht wichtiger ist – wenn man sich auf die texte konzentriert. nicht dass ich nicht jeden einzelnen text noch im schlaf aufsagen könnte, viel eher glaube ich, dass ich bis ans ende meines leben nie wieder eine einzige zeile davon vergessen werde, aber einzeln und aus dem zusammenhang gerissen sind es eben „nur“ gute songs, während sie zusammengenommen mal wieder für meine gänsehaut zuständig sind.

okay, ich bin nicht objektiv was green day betrifft, das gebe ich gern zu. es abzustreiten hätte ja auch nur wenig sinn. aber wenn mich irgendwer fragen würde, was genau das besondere an dieser band für mich ist, könnte ich es wahrscheinlich nicht beantworten. und mal ganz davon abgesehen, dass mich noch nie jemand so was gefragt hat, habe ich mir diese frage auch selbst nie gestellt, weil man selbstverständlichkeiten nur selten hinterfragt.

green day haben mir mit „dookie“ den perfekten soundtrack zum sommer des jahres 94 geliefert und seitdem haben sie einen festen platz in meiner biographie. wie bei den meisten menschen gibt es auch bei mir zu fast jedem entscheidenden erlebnis einen bestimmten song und in meinem fall sind viele davon eben von green day.

wenn don mclean in „american pie“ so schön fragt: „can music save your mortal soul?“, kann ich das nur mit einem klaren JA beantworten. denn „american idiot“ hat mein leben gerettet. auch wenn mir das erst viel später klar geworden ist.
die phase meines lebens, in die die veröffentlichung von „american idiot“ fiel, gehört ganz sicher nicht zu den dingen, die ich mir zurück wünsche, aber dann schenkte mein bruder mir diese platte.
ich liebte sie vom ersten augenblick an heiß und innig und hätte sie wohl auch noch mit ins bett genommen, wenn sie nicht so zerbrechlich gewesen wäre. kein tag, keine stunde verging ohne diese platte. immer wieder von vorne. monatelang habe ich sie von der wohung ins auto geschleppt, denn ich konnte den gedanken nicht ertragen, dass ich sie nicht hören könnte, wenn ich es denn wollte. oder musste. und ich musste das dauernd.

ich zitiere gern und oft aus songtexten, aber noch nie schien irgendwas SO auf mein leben zu passen wie: „inbetween insane and insecure“, „kiss the demons out of my dreams“, „holding on my heart like a handgrenade“, „this life like dream aint for me“, „forgetting you but not the time“ und schließlich „rage & love“, das so sehr die überschrift über dieser zeit zu sein scheint und mir so viel bedeutet, dass ein tattoo daraus geworden ist.
für mich war „american idiot“ der endgültige tritt in den hintern, den ich so dringend gebraucht hatte.

der krönende abschluss eines – im positiven sinne – völlig auf den kopf gestellten lebens, waren dann green day live in hamburg. an meinem 30. geburtstag. das großartigste und zugleich zu tränen rührende, fette ausrufezeichen hinter einer zeit, die mir einiges abverlangt und mich noch mehr gelehrt hat. vor allem über mich selbst.

keine andere band war während der letzten jahre so sehr teil meines lebens und ich kann an ihrer geschichte mehr als an irgendwas anderem erkennen, wie sehr ich mich (zeitgleich mit ihnen) verändert habe. gleichzeitig sind sie aber auch der beste beweis dafür, dass man sich und seine ideale deswegen noch lange nicht verraten muss.