Sonntag, Dezember 13, 2009

und wenn du weinst, dann möcht ich sterben.

and beneath a blood-black sky / i kiss my hopes and dreams goodbye



Dienstag, Dezember 08, 2009

ein requiem für die gute laune.

„ganz schön traurig, auch dieses kapitel beenden zu müssen. ich hatte tränen in den augen. die vorstellung, die jungs SO nicht mehr zu sehen, ist im moment unvorstellbar…“

diese sms hat mir gestern den rest gegeben, denn auch für mich rückt der 12. dezember, und damit der tag, an dem ich mich endgültig von der lieblingsband verabschieden muss, in geradezu beängstigend großen schritten näher. noch bevor überhaupt der letzte vorhang fällt, ist die kehle wie zugeschnürt.

mag sein, dass der ein oder andere kopfschüttelnd „es ist doch NUR eine band.“ denkt.
ist es NICHT, verdammt.

ich kann mich an so gut wie keinen entscheidenden moment der letzten jahre erinnern, ob nun lustig oder traurig, zu dem mir nicht sofort ein muff potter-zitat einfallen würde. wie viele male haben diese jungs mir mit ihrer musik und ihrer haltung den arsch gerettet. und wie oft waren ihre texte der tritt in selbigen. wenn nichts mehr ging, ging zumindest noch „los. stop. schade.“. oder das „siegerlied“.
wie viele bands habe ich durch sie kennen gelernt. und wie viele menschen, ohne die ich heute nicht mehr sein möchte! wie oft habe ich mit einem wissenden grinsen im publikum gestanden, nagels monologen gelauscht und gewusst, dass ihn gleich irgendwer mit einem „halt die fresse und spiel!“ unterbrechen würde. völlig egal, ob er nun über schimpfwörter referiert oder eine passage aus „der seewolf“ vorgelesen hat. wie oft habe ich den zu boden gegangenen boxer auf dem poster in meiner küche angeschaut und gedacht, wie passend das doch ist und wie gut es ist, sich aufgehoben zu fühlen, niemandem etwas erklären oder sich fürs „anders sein“ entschuldigen zu müssen.

ich LIEBE musik und ich würde sterben, wenn ich auch nur eine sekunde ohne sein müsste. folgerichtig gibt es eine menge bands, die ich mag und die mir mit ihrer musik ein lächeln ins gesicht zaubern, aber zu muff potter-songs möchte ich trotzig die faust in die luft recken, in tränen ausbrechen oder im kreis grinsen. die ganze gefühlspalette rauf und runter. im sekundentakt.

es wird nie wieder eine band geben, die DIESEN platz in meinem leben einnimmt, an der ich mit SOVIEL herzblut hänge.
muff potter haben den soundtrack zu meinem leben geschrieben. sie haben das in worte gepackt, was ich nicht artikulieren konnte. und es ist egal, ob das nun texte von „schrei wenn du brennst“ oder „steady fremdkörper“ waren, denn wir sind zusammen erwachsen geworden. oder zumindest ernsthafter, denn von erwachsen kann in den meisten fällen bis heute keine rede sein.

ich hab so oft mit euch geheult, dass ich irgendwann mal WEGEN euch heulen würde, hab ich weder für möglich gehalten noch gewollt.
wie es wohl sein wird, wenn ihr zum letzten mal „und wenn schon traurig, dann richtig schaurig…“ singen werdet? ich möchte es mir nicht vorstellen. aber ich will dabei sein.

Montag, November 30, 2009

tu was die vernunft nicht erlaubt.

vielleicht sollte ich stattdessen einfach mal wieder was tun, das die vernunft ERLAUBT.

andererseits... WIESO sollte ich mir den spaß verderben lassen? siehste.

Freitag, November 27, 2009

an einem tag wie heut geht man durch feuer.

wie einfach es doch manchmal ist, einen eher beschissenen tag zu retten:

auf meinem schreibtisch liegt die "tanz der vampire"-dvd, die ich dem engelchen aufgedrängt hatte, um ihr mit meiner euphorie endgültig den letzten nerv zu rauben.

das schätzelein kommt, nimmt sich die hülle, runzelt die stirn und fragt mich: "als DER film gedreht wurde, warst du aber noch ganz klein, oder?"

"ja. minus acht ungefähr".

hello, hello, hello, how low?

lieber bob,
man kann doch "smells like teen spirit" nicht ernsthaft mit sätzen wie "das denken die betreuer immer, wenn sie im jugendheim die tür zum jungen-schlafzimmer öffnen!" ankündigen!

Dienstag, November 24, 2009

komm, schließ deine augen um zu seh'n.

leider kann ich nicht davon absehen, den ganzen tag

Folg’ mir nach, vertrau’ der Nacht!
Sie nur kann deine Seele retten.
Fluch dem Tag und seiner Macht!
Lös’ die Sehnsucht von allen Ketten.

Folg’ mir nach, komm, fühl die Nacht!
Wirklich ist nur, woran wir glauben.
Flieh’ vor dem, was dich bewacht.
Lass’ dir nicht deine Träume rauben!


vor mich hinzusummen.
obwohl... so lange ich nur summe, ist es ja okay. gefährlich wird's erst, wenn ich anfange zu singen...


hatte ich eigentlich schon mal gesagt, dass ich mich freue!?!

Montag, November 23, 2009

uns beide trennt nur noch ein winziges stück.

52 tage, um genau zu sein. und ich werde jeden einzelnen davon im kalender abstreichen.

ich habe den ganzen tag SO blöd vor mich hingegrinst, dass ich irgendwann ernsthafte zweifel an meiner eigenen zurechnungsfähigkeit hatte. aber ich KONNTE nicht anders.

und spätestens seit die lieblingskollegin sich laut lachend und in den schillerndsten farben ausgemalt hat, wie ich mich an des grafen umhang festkrallen, ihn nicht mehr loslassen und so am auftreten hindern würde, machte das grinsen zumindest irgendwie sinn.
oder als das engelchen meinte, es wäre doch bestimmt sehr schön, wenn der graf durch den gang schreitet und bevor er "gott ist tot" zum besten gibt, bei mir stehenbleiben und mit einem yes-torty (gibt's die eigentlich noch?) neben mir "hätt ich dich heut' erwartet, hätt' ich kuchen da!" intonieren würde.(und by the way: WÄRE es NICHT!)

manchmal weiß ich wirklich nicht, WER hier eigentlich schwer einen an der waffel hat! ich fürchte aber, dass ich es bin, die die anderen mit meiner grenzenlosen euphorie und den freudentränen in den augen mit dem wahnsinn ansteckt.

ich bin furchtbar. aber ich bin es furchtbar gern.


Donnerstag, November 19, 2009

hey, well maybe you should stay.

WOHER kommt plötzlich diese ganze musik, die einem das herz bis zum hals schlagen lässt??? all diese songs die SO schön sind, dass man es gar nicht fassen kann!?! wegen denen man bis nachts um vier mit den kopfhörer auf den ohren auf dem fußboden sitzt, unfähig schlafen zu gehen, weil man dann aufhören müsste zuzuhören...

so gut wie keiner dieser songs, die mich in den letzten tagen wahlweise melancholisch oder völlig euphorisch gemacht haben, ist (mir) neu. manchmal sind es einfach nur versionen, die ich bisher nicht kannte.

und mal im ernst: wem DAS da nicht das herz bricht, der HAT keins...

Mittwoch, November 18, 2009

selbst zur hölle würd ich fahren mit dir.

das engelchen muss gar nicht mit mir zur hölle fahren, aber wenn sie bis auf weiteres an jedem verdammten morgen beim besteigen meines kleinwagens von jan ammann "die unstillbare gier" in konzertlautstärke entgegen geschmettert bekommt, wird sie in absehbarer zeit nicht mal mehr den - im vergleich mit dem zur hölle - relativ kurzen weg zur arbeit mit mir fahren wollen...

Samstag, November 14, 2009

Mittwoch, November 04, 2009

and i thank you for bringing me here.

und trotzdem muss ich dir sagen: wenn mr. gore singt, kann mir dave gahan mitsamt seinem hüftschwung gestohlen bleiben ;-)



so. noch fragen? oder irgendwer KEINE gänsehaut?

Mittwoch, Oktober 28, 2009

achtung baby.

"Alles, was schön ist, braucht immer auch etwas, was ein wenig hakt. Weil man so immer sehr viel besser sehen kann, wie grossartig dieses Schöne eigentlich wirklich ist."
den satz hab ich hier gelesen und für durchaus passend befunden um der nachfolgenden meldung ein bisschen tiefsinnigkeit zu verleihen. bei mir hätte es sowieso nur wieder zu phrasen wie "auf regen folgt sonnenschein" gereicht.

aber zum thema:
gehakt hat es in den letzten tagen bei mir ganz ordentlich. aber wenn es das war, was ich in kauf nehmen musste... bitte. gern geschehen.

die schlagzeile zum ereignis lautet: "U2 gibt gratis-konzert am brandenburger tor." und "die tickets werden an diejenigen verteilt, die sich am schnellsten melden".
tja, was soll ich sagen? das engelchen war VERDAMMT schnell...

devil's waitin.



wenn der schornsteinfeger bei der routinemäßigen überprüfung der gastherme die stirn runzelt, ist das grundsätzlich kein gutes zeichen. wenn er dann noch in einem alarmierenden tonfall sagt: "das ist NICHT gut!", kann man schon mal ein bisschen blass werden um die nase.
aber gut, ich will mich nicht beschweren, blass werden ist völlig okay im gegensatz zu dem, was mich erwartet hätte, hätte er NICHT bemerkt, dass die therme 10x soviel kohlenmonoxid produziert wie erlaubt. im günstigsten fall hätte ich irgendwann morgens mit einer gasvergiftung tot in der wohnung gelegen, im ungünstigsten vielleicht sogar noch das ganze haus mit in die luft gejagt.

da sag nochmal einer, schornsteinfeger würden kein glück bringen!

Mittwoch, Oktober 21, 2009

rage & love.

wer ZUR HÖLLE hat nachts eigentlich nichts besseres zu tun, als außenspiegel an parkenden autos in blinder zerstörungswut abzutreten???
wenn ich dich in die finger kriege, dann gnade dir gott!!!

es wäre mir egal gewesen, wenn das mit der alten karre passiert wäre! aber das neue ist gerade mal 3 - DREI - monate alt! und um den spiegel an der beifahrerseite zu erwischen, musste der täter/die täterin sich erstmal durchs gebüsch schlagen.

ich kapier's einfach nicht. WAS hatte der typ davon? freude an splitterndem plastik und spiegelglas und zerkratztem lack??? also bitte... ein kurzes "vergnügen", verglichen mit dem, was dich in dem unwahrscheinlichen fall erwartet, wenn die polizei dich erwischen sollte. oder ich, denn dann wirst du dir wünschen, die bullen wären schneller gewesen.

viel schlimmer als das theater mit polizei und versicherung und der tatsache, dass ich ein paar tage bus und bahn fahren muss, ist nämlich folgendes:
DU ARSCH hast mir die euphorie nach dem konzert versaut! DU hast dafür gesorgt, dass ich statt einer weiteren woche breites grinsen, steile falten auf der stirn hatte. und DAS, macht mich wirklich, WIRKLICH wütend.

FUCK YOU.

Montag, Oktober 12, 2009

dearly beloved.

glücklicherweise muss ich dir nichts erklären. ich muss nicht versuchen, etwas in worte zu fassen, für das mir nach wie vor die worte fehlen. du warst dabei.
du hast gesehen, dass ich schon bei „song of the century“ tränen in den augen hatte, wie ich furchtbar schief, dafür aber mit inbrunst und aus tiefstem herzen JEDEN song mitgesungen habe, du hast wissend gegrinst, als ich zu „holiday“ jegliche contenance verloren habe und schließlich bei „st. jimmy“ völlig durchgeknallt bin. du hast gelacht, weil ich mich wie ein kleines kind über „hitchin’ a ride“ gefreut habe, weil ich wie entfesselt hoch und runter gesprungen bin, als sie „when i come around“ gespielt haben und du hast dich ohne zu zögern von mir in den fiesesten pogo ever verwickeln lassen. du hast neben mir in der ersten reihe der „wall of death“ gestanden, auch wenn sich im rückblick niemand erinnern kann, wie wir dahin gekommen sind. aber okay, dann halt auf die fresse. und du warst auch dann noch direkt hinter mir, als ich mich nach „minority“ SO dicht vor herrn armstrong gepogt hatte, dass ich ihm zu „good riddance“ in die augen sehen konnte.

blaue flecken, die ich nicht zählen kann, das punkrock-makeup ruiniert, die nass geschwitzten haare im gesicht, ellbogen sowie stimmbänder derbe ramponiert, die zehen gequetscht, drei kinnhaken kassiert, die unterlippe blutig geschlagen und vor lauter endorphin völlig gaga. du hättest grund gehabt, den kopf zu schütteln, stattdessen habe ich immer, wenn ich mich umgedreht habe, in dein lachendes gesicht geblickt und gesehen, dass DU dich gefreut hast, weil ICH mich so gefreut habe.

das wertvollste aber wird das sein, was nach diesem abend bleibt:
wann immer ein green day-song im radio läuft, werden zwei menschen auf diesem planeten breit grinsen und mit glänzenden augen an das gleiche denken. und sollten wir uns zufällig im gleichen raum befinden, werden wir uns verschwörerisch zu zwinkern und darüber lachen, dass niemand sonst versteht.


call me pathetic, call me what you will…

Mittwoch, September 30, 2009

hello, i love you.

auf den ersten blick ist es "nur" ein foto.
für mich ist es mehr. VIEL mehr sogar.

danke, bruderherz. ich bin gerührt.


Montag, September 28, 2009

it might get loud.

„ein normaler kinobesuch kostet 6 euro, dienstags und donnerstags ist kinotag für 4,50 euro, wenn wir uns jetzt also noch 10 filme ansehen, haben wir locker 15 euro gespart!“

ein guter plan. also theoretisch.
aber mal im ernst: WIE lange werden die anderen es noch stillschweigend hinnehmen, dass immer eine von uns völlig unvermittelt scheinbar unsinnige dinge wie "DORFPUNKS!" durchs büro brüllt? und wie lange werden sie noch verständnis aufbringen, weil wir immer zeitgleich zu "pride" oder "sweet child o'mine" über unseren tastaturen zusammenbrechen? und welche ausmaße wird das alles erst annehmen, wenn wir depeche mode, muff potter, sweety glitter, david garrett und die monsters of liedermaching gemeinsam hinter uns gebracht haben? werden sie mit uns im chor zur melodie von "lady in black" "AOK!" rufen?
wohl eher nicht...

Donnerstag, September 17, 2009

it's sad when someone you know becomes someone you knew.

blöde idee. BLÖD. geradezu idiotisch. aber jetzt ist es sowieso zu spät.

ich hab mich verschrieben und so gekritzelt, dass er wahrscheinlich sowieso nichts lesen kann. was – wenn ich genau darüber nachdenke – auch besser ist, denn von dem, was ich eigentlich als text geplant hatte, hat es nur die hälfte auf die karte geschafft und das dann nicht mal in der richtigen reihenfolge.

aber selbst wenn ich noch überlegt habe, den briefkasten aufzubrechen oder – wenn das nicht klappt – den briefträger zu überfallen, kann ich’s jetzt nicht mehr ändern. und warum auch? es ist ja alles wahr.

trotzdem werde ich das ungute gefühl nicht los, mich zum volldeppen gemacht zu haben.

Dienstag, September 15, 2009

Freitag, September 11, 2009

eine reise auf den flügeln der nacht.

und noch eine. und noch eine. und noch eine. und NOCH eine.

musical overkill:
morgen "tarzan" in der neuen flora, nächsten sonntag "hair" im staatstheater, übernächsten sonntag "tanz der vampire" im metro und am freitag danach "the beatles in rock" im landestheater eisenach.


if i was a rich girl... na na na na na na na na na na

Dienstag, September 08, 2009

come what may.

die letzten wochen waren eine einzige aneinanderreihung von abschied nehmen und wiedersehen. ich habe auf die harte tour gelernt, dass man loslassen muss, was man liebt, dass das schicksal schon dafür sorgt, dass sich glück und trauer die waage halten und beides manchmal nur einen wimpernschlag voneinander entfernt ist.

abschied genommen habe ich von einem menschen, der mein ganzes leben an meiner seite war, der annahme, dass ich irgendwie damit umgehen könnte, der lieblingsband (spinnt ihr eigentlich??? das KANN doch nicht euer ernst sein!!!), gezwungenermaßen und weil mir mein stolz da im weg steht, auch von einem freund, der vorstellung, dass urlaub erholsam sein könnte und dem wunsch, dass die kollegin und ich noch ein team werden würden, das sich ergänzt und unterstützt.

wiedergesehen und -gefunden habe ich die freundin, mit der ich aufgewachsen bin, zu der ich aber seit gefühlten hundert jahren keinen kontakt mehr habe, die erkenntnis, warum der beste freund der beste ist, das gefühl, dass es für manche freundschaften keine rolle spielt, wie lange man sich nicht gesehen oder gesprochen hat, wie schön es ist, vermisst zu werden und dass es kolleginnen gibt, die einen nach drei wochen urlaub einfach mal an ihr herz drücken müssen. nicht zu vergessen natürlich: den mann, dem ich schon vor jahren ungefragt mein herz hinterher geworfen habe.

ich habe gesehen, dass mir verziehen wird, wenn ich das tue, was für mich das beste ist, auch wenn ich mein gegenüber damit vielleicht enttäusche, dass freundinnen unter umständen so mit sich beschäftigt sind, dass sie meine verzweiflung nicht bemerken, wie sich prioritäten von einer sekunde auf die andere verschieben können, dass arbeit – so sehr man seinen job auch liebt - nicht alles ist, dass man besser für alles offen sein sollte, weil man sonst unter umständen etwas verpasst und dass es konstanten gibt, auf die man sich immer verlassen kann.

ich weiß, dass man mit seinen herausforderungen wächst und dass die arbeit, die man so gut macht, wie man kann, anerkannt wird, dass es nicht darum geht, wer in eigener sache am lautesten trommelt, sondern um das, was man tatsächlich leistet, dass gemeinsam bewältigte probleme unter umständen zu freundschaften führen können wo man gar keine freundschaft erwartet hat, wie glücklich einen das lächeln eines anderen menschen oder ein in einer sms getipptes „hdgdl“ machen kann und dass hinterher geworfene herzen durchaus aufgehoben werden können.

es ist ganz bestimmt nicht immer leicht, das leben so zu nehmen, wie es kommt, aber ich bin sicher, dass man nie mehr aufgebürdet bekommt, als man ertragen kann. und wenn ich mich schon von menschen verabschieden muss, von denen ich mich lieber niemals verabschiedet hätte, tröstet mich die gewissheit, dass es immer jemanden gibt, der versteht, dem man wichtig ist und der sich sein leben ohne dich nicht vorstellen kann.

Sonntag, September 06, 2009

somebody that i used to know.

vom new york, new york über haight-ashbury nach oberhausen, von frank sinatra über the doors zu jan in weniger als drei stunden.
das muss mir auch erst mal jemand nachmachen.

Samstag, September 05, 2009

hitchin' a ride.

es ist ja nicht so, dass ich nicht auch so gern an das diesjährige open flair zurückdenken würde. damit, dass unser festivalbesuch SO viele weitere konzerte nach sich ziehen würde, hatte ich trotzdem nicht gerechnet. aber wie könnte ich es mir entgehen lassen, wenn so viele bands, die ich dort gesehen und gut gefunden habe, in der nähe spielen???

und zur krönung des ganzen darf ich
a) john k. samson, seines zeichens sänger der anbetungswürdigen weakerthans, als support beim akustik-konzert von kettcar bestaunen und

b) eben mit tränen der begeisterung in den augen feststellen, dass athlete am 11. oktober in hamburg im übel & gefährlich spielen, was

c) bedeutet, dass das längst geplante verlängerte wochenende in der hansestadt nicht nur die beste idee, sondern zudem auch noch eine glückliche fügung des schicksals ist. zwei lieblingsbands in vier tagen, der rock’n roll gott meint es gut mit mir.

Dienstag, August 25, 2009

see the light.

ich bin sicher, du bist der hellste stern von allen...

ich werde dich nie vergessen.

Montag, August 24, 2009

give up the fight.

ich wusste vorher nicht, dass ich jemals in der lage sein könnte, jemanden zu pflegen und ich war immer wieder überrascht, wie leicht es mir gefallen ist, ihm aus dem bett helfen, ihn anzuziehen, in den rollstuhl zu hieven, zu waschen, zu rasieren, ihm was zu kochen und nebenbei auch noch so zu tun, als würde alles wieder gut, obwohl ich es besser wusste.

die letzten wochen haben mich einiges an selbstbeherrschung, organisationstalent und kraft gekostet. ich bin unendlich viele kilometer gefahren, habe meine gleitzeit bis zum erbrechen ausgereizt und meinen urlaub so genommen, dass er nicht allein sein musste. ich habe es gern getan, weil ich mich nur zu gut daran erinnere, dass er all das auch für mich getan hat. früher. als tatsächlich noch alles gut und ich noch klein war.

ich habe mir aber auch immer auszeiten genommen. ich bin mit meinen mädels weggefahren, habe konzerte und festivals besucht und versucht, das leben nicht so schwer zu nehmen. trotzdem bin ich bei jedem anruf von zu hause zusammengezuckt. wann immer die nummer meiner mom oder meines bruders auf dem display erschien, brach mir der kalte schweiß aus, immer dachte ich, JETZT... jetzt kommt sie, die hiobsbotschaft. ich hatte immer angst, dass am anderen ende jemand sagen könnte, dass es vorbei ist.

und jetzt? zwei durchwachte nächte im krankenhaus später, zwei nächte, in denen die ärzte uns gesagt haben, dass sie alles getan hätten und es nicht mehr lange dauern würde, HOFFE ich, dass dieser anruf kommt. oder dass mich niemand anrufen muss, weil ich bei ihm bin.
ich möchte, dass er mit ein bisschen würde abtreten darf. das hätte er mehr als verdient. es ist unerträglich, ihn so hilflos zu sehen und ich weiß, dass er das niemals gewollt hat. das letzte mal, dass er mir das gesagt hat, liegt keine drei wochen zurück.

ich versuche verzweifelt, stark zu sein, nicht zu heulen und ich scheitere grandios bei diesem unterfangen. ich sitze zwei stunden an seinem bett, halte seine hand, versuche, ihn zu beruhigen und dann ist es vorbei mit meiner selbstbeherrschung.
ich wäre so gern die starke schulter, jemand, auf denen meine mom zählen kann, von dem sie weiß, dass er alles regeln wird, aber ich breche sehr viel öfter in tränen aus, als mir lieb ist. während sie an seinem bett sitzt, bringe ich meine oma nach hause, sorge dafür, dass sie isst und schläft und flüchte dann in meine wohnung. nicht ohne zu wissen, dass ich morgen wieder im krankenhaus sein werde. und erst recht nicht, ohne zu wissen, dass es morgen noch sehr viel schlimmer sein könnte. wobei... WAS genau könnte eigentlich noch schlimmer sein?

ich habe mich tapfer gehalten bis zu dem moment, in dem mein bruder mir weinend im gang des krankenhauses gegenüberstand. ich kann viel ertragen, aber mein bruder mit rotgeweinten augen übersteigt meine kraft um einiges.

wie gern würde ich sagen, dass ich gefasst bin. vielleicht auch „auf das schlimmste gefasst“, aber in wahrheit bin ich einen scheiß. ich reiße mich zusammen, aber ich weiß nicht, wie lange das noch funktionieren wird. und ich weiß auch nicht, wie lange das noch sinn machen soll. wieso SOLL ich mich zusammenreißen? da geht ein mensch, der IMMER für mich da war, der noch sein letztes hemd für mich gegeben hätte, zu dem ich immer aufgeschaut habe und der mehr erlebt und ertragen hat, als ich mir jemals vorstellen kann.

ich sehe ihn einen aussichtslosen kampf kämpfen. ich kann sehen, wie sein herz aussetzt, ich kann sehen, wie seine atmung aussetzt und ich sehe, wie sein gehirn beides immer wieder zum weitermachen antreibt.

ich bräuchte eine starke schulter. ich bräuchte jemanden, der meine hand hält. ich bräuchte jemanden, der keine fragen stellt, sondern einfach meine tränen wegwischt. aber ich muss funktionieren. ich KANN jetzt nicht durchdrehen, auch wenn das alles ist, was ich will.

Montag, August 17, 2009

so hop on the world is swinging.



strahlend blauer himmel.
die blutig getanzten füße im wasser.
die guten an meiner seite.

Montag, August 10, 2009

sensationell daneben.

um das festival-wochenende zumindest in kurzen worten zusammenzufassen, bevor ich mich wieder aufs sofa begebe, um den fehlenden schlaf nachzuholen:
toll waren vor allem die bands, von denen ich mir wenig bis nichts versprochen hatte. aber ich hatte es wahrscheinlich nicht besser verdient, als mir in meiner grenzenlosen arroganz was musik angeht, einen ordentlichen schuss vor den bug abzuholen! deswegen muss ich zähneknirschend zugeben, dass peter fox, der auftritt von in extremo und auch deichkind großes kino waren. das alles ist mal so gar nicht meine musik, aber die party vor der bühne war durchaus überzeugend und ein paar tausend menschen können ja nicht SO daneben liegen!

erwartet super waren: 5bugs auf dem red bull tourbus inklusive heiratsantrag, art brut mit ihrem kauzigen charme, maximo park natürlich und die wiedervereinigten selig. ein komplettes festival „ohne dich“ singen zu hören, war DER gänsehautmoment schlechthin.

am meisten gelacht haben wir – wie sollte es auch anders sein? – bei den monsters. das hoffnungslos überfüllte zelt plus die hoffnungslos überfüllte parkanlage drumrum „punkrock!“ brüllen zu hören, zu sehen, dass menschen jeder altersklasse jede textzeile beherrschen und zusammen feiern, war wirklich ein großer spaß. wir zählen die tage bis göttingen!

alles in allem war’s ein tolles wochenende mit einigen denkwürdigen momenten. und die denkwürdigsten hatten wenig mit musik zu tun.

"die stimme bebt und der blick ist eis..."

Sonntag, August 09, 2009

Mittwoch, August 05, 2009

stuck in a moment.



















Breathe
No Line On The Horizon
Get On Your Boots
Magnificent
Beautiful Day
Elevation
I Still Haven't Found What I'm Looking For
Stuck In A Moment (You Can't Get Out Of)
Unknown Caller
Unforgettable Fire
City of Blinding Lights
Vertigo
I'll Go Crazy If I Don't Go Crazy Tonight (Remix)
Sunday Bloody Sunday
Pride (In The Name of Love)
MLK
Walk On
Where The Streets Have No Name
One
--------
Ultraviolet
With Or Without You
Moment of Surrender





ihr lieben, die ihr gerade "MUSSTE es wirklich ausgerechnet "with or without you" werden???" gedacht habt: ja, MUSSTE es. weil es live nicht das war, was alle erwartet hatten und eben deswegen tausend mal besser.
und überhaupt: hätte mir irgendwer vor diesem konzert gesagt, WIE toll ich es finden würde, hätte ich ihn wahrscheinlich ausgelacht. und zwar laut.

Montag, August 03, 2009

Samstag, August 01, 2009

verlieren, um woanders zu gewinnen.

"du fühlst dich ziemlich uncool zwischen all diesen leuten hier.
und wenn die lichter ausgehen, die stimmung kocht, bist du dabei und schreist nach mehr, mehr, mehr.
doch dieser raum ist leer und wird nicht voll.
die stimmung ist mies, die menschen down.
die geschichten sind öde und grau.
sie sind nicht bunt, nicht groß, nicht wow.

es kann noch so viel passieren.
nichts ist zu spät.
nur etwas ist zu verlieren.

es kann doch nicht so schwer sein, zu gehen, wenn man muss.
es kann doch nicht so schwer sein, zu gehen, wenn...

man muss sich einmal überwinden, sagen sie.
und dann ist es vorbei.
die angst vor dem, was du nicht kennst füllt dich aus
und nimmt dich völlig ein.
du hast viel mehr verdient als das.
in diesem leben ist noch so viel platz.
für all die guten sachen im jetzt und hier.
lass die typen von gestern doch endlich hier.

sie sagen, man kann dinge, die man vermisst, vergessen oder bezwingen.
und manchmal müssen wir verlieren, um woanders zu gewinnen.

und es kann doch nicht so schwer sein, zu gehen, wenn man muss.
es kann doch nicht so schwer sein,
zu gehen, wenn man muss."

Dienstag, Juli 28, 2009

geht so das ende.

Von: fuckoffanddie@muffpotter.net
An: freunde@muffpotter.net
Betreff: good news for people who love bad news

liebe freunde von muff potter,

vor fast zehn jahren sangen wir in dem "siegerlied":
"tapferkeit ist nicht gottgegeben, wer will schon lernen wie man sowas
macht."
und weil wir nie gelernt haben wie man sowas macht machen wir es kurz:

WIR LÖSEN UNSERE BAND AUF!

wir glauben, daß wir nach gut 16 jahren an einem schlusspunkt angekommen
sind. wir glauben, daß wir dieses jahr mit "gute aussicht" eine der besten
randale platten des ganzen jahrzehnts abgeliefert haben. wir glauben, daß
wir in all den jahren, nicht zuletzt 2008/2009, phänomenal viel energie in
diese band gesteckt haben.
muff potter, ein monster, larger than life. manche von uns spielen jetzt
seit der hälfte ihres lebens in dieser band. das muss man sich mal
vorstellen!

irgendwann ist auch mal schluss.
der besiegte sieger macht platz für etwas neues.

alle angekündigten konzerte werden gespielt, und im dezember sagen wir
nochmal eine woche lang tschüs. die termine werden in wenigen wochen
bekannt gegeben.

danke an alle die uns in den letzten 16 jahren unterstützt haben.
danke am allermeisten an uns selbst für 16 jahre fahrtwind.
wir gehen erhobenen hauptes, in demut und stolz. besser können wir uns
einen abgang nicht vorstellen.

muff potter forever.
auf wiedersehen,
sagen nagel, shredder, dennis und brami.

Sonntag, Juli 19, 2009

dizzy.

es gibt menschen, die tauchen in unregelmäßigen abständen und wie aus heiterem himmel immer wieder in meinem leben auf. und um dieses undefinierbare gefühl (irgendwas zwischen „wie geil!“ und „ach du scheiße!“ und „weißt du noch?“ und „erinner mich bloß nicht dran!“) in der magengegend auszulösen, müssen sie nicht mal mit mir sprechen, manchmal reicht es völlig, dass sie plötzlich im biergarten meines vertrauens sitzen. an "unserem" tisch, in "meiner" stadt, wo er streng genommen gar nicht hingehört. oder doch? und wenn ja, seit wann?

cobra, übernehmen sie!

Donnerstag, Juli 16, 2009

it is great all of this or just what might have been.

wie ich ihn liebe, den sommer in der stadt!!!
ich verbringe meine freie zeit damit, im park auf einer decke zu sitzen, ein buch auf den knien, die sonnenbrille auf der nase, musik in den ohren und dann barfuß nach hause zu gehen, weil es nichts gibt, das sich NOCH mehr nach sommer anfühlen könnte!
abends sitzen wir entweder im biergarten unserer stammkneipe, am ufer des flusses mit den füßen im wasser, mit einem kühlen getränk auf der mauer vor meinem haus oder im bergpark. wir haben uns den sommernachtstraum in der karlsaue angesehen, die west side story in der stiftsruine, via open air kino einen ausflug nach dublin gemacht und überlegt, was wir wohl tun würden, wären wir in der schönsten stadt der welt und nicht hier.
wobei uns das hier und jetzt gerade auch nicht sooo übel erscheint. aber: in hamburg ist ja bekanntlich alles besser ;-)

Mittwoch, Juli 08, 2009

i just can't stop loving you.

"erinnerst du dich?"

war es wirklich nötig, mir ein halbes leben später nochmal das herz zu brechen?
und an was erinnerst DU dich eigentlich, wenn du diesen song hörst???

Donnerstag, Juli 02, 2009

hallo hure hamburg.

wenn ich es schon in absehbarer zeit nicht schaffen werde, meinen aufenthaltsort dauerhaft in richtung norden zu verlegen, so kann ich doch mit freude verkünden, dass ich zumindest ein paar wochenenden in hamburg verbringen darf!

am 15. august QM2 gucken, am 5. september spielt die lokale lieblingsband im logo, am 12. september werde ich tarzan dabei zusehen, wie er sich an einer liane durchs publikum schwingt und am 8. oktober singt herr armstrong in der color line arena.

es wäre doch gelacht, wenn mir nicht auch für november und dezember ein paar plausibel klingende ausreden einfallen würden, um an die alster zu fahren!!!



ach ja... die restliche zeit verbringe ich übrigens damit, im biergarten des fiasko astra zu trinken und es für einen wink des schicksals zu halten, dass ich immer, immer, immer die jubiläumsflaschen mit dem etikett der schanze erwische! und niemand wird mir einreden, dass das entweder purer zufall oder von olli eiskalt so geplant ist, um mich zu verkaspern.

Sonntag, Juni 14, 2009

und ich hab fast nie an dich gedacht.

ich bin am bahnhof.

toll. und danke für die information.

welche straßenbahn muss ich nehmen?

woher soll ICH das wissen? und seit wann gibt es in berlin keine u-bahn mehr?

die acht? die steht hier nämlich gerade. fährst du überhaupt straßenbahn?

manchmal, aber... die vier.

sicher?

nö.

kann ich bis zu dir laufen?

aus berlin?

vom bahnhof!

ähm. ja. immer geradeaus, dann links.

oh... hier ist ein supermarkt! soll ich was mitbringen?

nein, danke. ich hatte ja schon mit DIR nicht gerechnet!

hast du überhaupt zeit?

das fragst du, NACHDEM du 85 stunden im zug gesessen hast?

hätte ich vorher gefragt, hättest du sowieso NEIN gesagt.

und was, wenn ich auch JETZT nein sage?

wäre es mir egal.

es wäre dir auch egal gewesen, wenn du vorher gefragt hättest.

definitiv.

du kannst hier nicht einfach auftauchen und...

aber DU kannst das, ja?

das war...

was anderes? war es NICHT, sweetheart. wenn DU irgendwo auftauchen und mein leben durcheinander bringen kannst, kann ICH das auch. und ich bin toll im leben durcheinander bringen.

offensichtlich.

Donnerstag, Juni 11, 2009

und dann am leben bleiben.

"ok, es geht vorbei
auch wenn es ewig scheint
und in deinem herzen bleibt
mach den mund auf und schrei
damit im augenschein, man dir den rest verzeiht

werd' ich dich und den restverstand
mein schweres herz in deiner hand
unter uns darwinfinken denn jemals wieder finden?

ok, du gehst vorbei
auch wenn es mir so scheint
als ob dein herz noch bleibt
machst den mund auf und schreist
vergisst im augenschein, was für dich heimat heisst

ich denk' noch an dich
wo immer ich bin
und sammle die tränen und ertränk' dich darin

und dann am Leben bleiben..."


FUCK. YOU.

Freitag, Juni 05, 2009

time to pretend.

ich hab ganz vergessen, dich zu vergessen.
und nicht zu vermissen.

Dienstag, Mai 26, 2009

even better than the real thing.

postkarten sind selten und deswegen besonders. besonders die hier.


Mittwoch, Mai 20, 2009

best thing in town.

ich glaube, ich bin verliebt.

okay, er ist ein bisschen jünger als ich und die blonden haare sind etwas spärlich, aber diese blauen augen, dieses schelmische lächeln… HACH!!! ich bin hin und weg.

und endgültig um mich geschehen war es, als er zufrieden grunzend an meiner schulter eingeschlafen ist und im schlaf so tief geseufzt hat, wie ein vier monate altes baby nur seufzen kann.


Sonntag, Mai 17, 2009

fuck armageddon. this is hell.

sollte ich irgendwann auf die idee kommen, einen weiteren vhs-kurs zu besuchen: sperrt mich bitte irgendwo ein!!! im dunkeln, bei wasser und brot und musik von den scorpions. mir egal. denn ALLES ist besser als die hölle der langeweile im oph, raum 10.

okay, mag sein, dass wir durch die regelmäßigen aufenthalte in einer privaten akademie verwöhnt sind. mag auch sein, dass ein dozent, der für wochenend-kurse seine freizeit opfert, an die kompetenz eines ihk-prüfungsausschussvorsitzenden nie nicht heranreichen kann, aber ein bisschen mehr als jeden zweiten satz mit "hm... ja... also, ich weiß auch nicht, wieso das jetzt nicht funktioniert" beginnen oder uns fragen zu müssen, was er denn jetzt falsch gemächt hätte, hatten wir schon von ihm erwartet. das engelchen drohte schon nach der zweiten stunde gähnend vom stuhl zu fallen, während ich zumindest bis zur mittagspause sowas wie interesse heucheln konnte.
blöd von uns, zu glauben, der zweite tag könnte nicht schlimmer werden. er konnte und er wurde. nachdem wir die gestellte aufgabe innerhalb einer stunde erledigt hatten, ließ der herr dozent uns weitere drei daran arbeiten, obwohl ihm kaum entgangen sein dürfte, dass wir längst fertig waren. keine ahnung, ob er uns nichts mehr beizubringen hatte oder ob er das schlicht und ergreifend nicht wollte. aber jeder, der schon mal drei stunden auf die kleine uhr rechts unten auf dem bildschirm gestarrt hat, weiß, wie lange eine minute werden kann. von 180 mal ganz zu schweigen.

im übrigen haben wir die freundliche einladung, doch in zwei wochen den aufbaukurs zu besuchen, dankend abgelehnt. und ich weiß nicht, wer glücklicher darüber war, der dozent oder wir, denn es war mehr als offensichtlich, dass er keinen bock mehr auf uns und wir keinen bock mehr auf ihn hatten.

ganz umsonst war unser geopfertes wochenende trotzdem nicht, denn wir haben das zertifikat in der tasche. und das war alles, was wir wollten.

Freitag, Mai 15, 2009

american eulogy.

neue alben von lieblingsbands sind ja immer so eine sache. in die vorfreude misch sich in den meisten fällen eine gehörige portion skepsis, weil man so hohe erwartungen hat und sich nie sicher sein kann, ob sie erfüllt oder enttäuscht werden.
und wenn es um green day geht, will ich auf keinen fall enttäuscht werden!
kann sein, dass jeder zweite an dieser stelle mit den augen rollt und „kommerzkacke!“ denkt. mir egal, denn MIR hat diese band immer den perfekten soundtrack geliefert. völlig egal, ob mit „dookie“ und „insomniac“ zum komplett durchknallen, „warning“ als definitiv ruhigere töne angesagt waren und „american idiot“ als den arschtritt, der damals nötig war.
und „21st century breakdown“ hatte seinen platz in meiner musikalischen biographie schon, bevor es überhaupt erschienen war. und es wird ihn zementieren. nicht nur wegen dem konzert im oktober. aber das ist eine andere geschichte.

abgesehen davon: billie joe armstrong könnte mir das telefonbuch vorsingen, ich würde ihm ohnmächtig zu füßen liegen ;-)

Donnerstag, Mai 14, 2009

rage & love.

ganz ehrlich: wochen wie diese machen es mir sehr leicht, hier alle brücken abbrechen zu wollen!!!
bis gestern war die suche nach einer wohnung und einem job in hamburg nicht viel mehr als eine idee. und auch, wenn diesmal schon sehr viel mehr ernst dahinter steckte als früher, war es noch lange kein plan für die zukunft. seit heute IST es ein plan.

die kollegin, die mich eigentlich unterstützen soll, tut das nicht wirklich. sie tüdelt und referiert und verwaltet und bespricht, erweckt damit den eindruck, wahnsinnig engagiert zu sein und während ich nicht mehr weiß, was ich zuerst machen soll, nippt sie an ihrem kaffee und erzählt sie mir, wie entspannend sie es findet, sich in aller ruhe kreativ entfalten und verschiedene ideen ausprobieren zu können.
raaaaaaaaaah!!!
ich wollte sie anschreien, dass sie ihre verfluchte kreativität doch bitte nicht auf meine kosten ausleben soll! denn dass ich zeitweise nicht mehr weiß, wo mir der kopf steht, dass ich neben meinen großprojekten hier noch ein preisblatt, da noch eine hochzeitsanzeige und auf die schnelle zwei online-banner aus dem ärmel schütteln muss, anrufe entgegen nehme, korrekturen mache und hier und da hinrenne, um irgendwem helfend unter die arme zu greifen und im gegensatz zu ihr nie zeit finde, bei der werbekarte eine neue farbkombination auszutesten oder für den stundenplan fünf mal das bild auszutauschen, weil es „nicht die richtige aussage hat!“, scheint sie nicht zu bemerken. sie hat auch keinerlei skrupel, sich mit dem satz: „also das projekt müsstest du dann noch fertig machen!“ ins wochenende zu verabschieden! zu allem überfluss kann sie sich nach außen hin aber so perfekt verkaufen, dass sie die lorbeeren für die arbeit erntet, die ich erledigt habe.

ich liebe meinen job, er macht mir spaß, es bringt mich nur nicht weiter, wenn das keiner honoriert, wenn ich um hilfe bitte und mit einem lapidaren „wir haben niemanden, der dich unterstützen könnte!“ weggeschickt werde. meine chefs wissen nicht mal, welche aufträge ich zu erledigen habe und sie wollen es auch gar nicht wissen, solange ich dusselige kuh überstunde um überstunde mache, um fertig zu werden. und es macht mir angst, dass ich nur noch genervt oder – noch schlimmer – mit arroganz auf die kleinen sorgen meiner kollegen reagiere, weil ich permanent denke: „was für kinderkram!“. das ist nicht gut und das bin auch nicht ich.
das gefühl, dass dieser job, so sehr ich ihn mag, mich auffrisst, dass ich für nichts anderes mehr zeit habe und dass ich nicht mehr abschalten kann, habe ich schon länger. ich vergesse es nur zeitweise, denn es ist ja nicht jeder tag so wie heute. oder gestern. oder vorgestern.

und weil’s gerade so schön ist, scheint es auch die wenigsten meiner freunde zu interessieren, was bei mir so los ist. little miss sunshine wusste, dass wir samstag spontan in hamburg waren, gefragt hat sie kein einziges mal, wie es denn war oder wie es überhaupt dazu kam. bei soviel desinteresse war meine ganze hansestadt-euphorie sehr schnell geschichte. zumal auch sonst niemand einen funken interesse gezeigt hat. der beste freund war selbst noch total hin und weg von seinem konzertbesuch und hat mich in meinem wochenendbericht bereits nach dem zweiten satz abgewürgt, um mir voller enthusiasmus die setlist vorzulesen. und cloudy, die ich aus hamburg noch angerufen hatte, konnte sich gestern nicht mal mehr daran erinnern.

kann sein, dass ich all diesen menschen selbst auch nicht immer die aufmerksamkeit entgegenbringe, die sie verdient hätten, dass ich manchmal auch nicht genau zu höre oder dinge vergesse, die ihnen wichtig sind, aber warum geben sie alle gerade jetzt die größte mühe, mir das gefühl zu vermitteln, dass hier alles scheiße und hamburg das gelobte land ist???
ich gebe mir allerdings auch momentan nicht besonders mühe, diesen gedanken abzuschütteln. eher im gegenteil. natürlich ist in hamburg nicht alles besser, running gag vom samstag hin oder her. aber es wäre zumindest anders. und wenn auch nur anders scheiße. aber selbst das würde mir momentan genügen.

der einzige lichtblick an diesem beschissenen tag war der spruch des engelchens, die mein wütendes „VERDAMMT NOCHMAL, STEHT DA IRGENDWO „DEPP VOM DIENST!“ AUF MEINER STIRN, ODER WAS???“ mit einem trockenen: „ja, in leuchtschrift!“ kommentierte.

Dienstag, Mai 12, 2009

holding on my heart like a handgrenade.

6,857128571428571428571428571429

genau SO oft habe ich "21st century breakdown" heute schon komplett durchgehört. muss ich extra erwähnen, dass ich's toll finde?!? gut.


gut war übrigens auch der folgende satz aus einem "welt"-artikel: "Und dass man die Band mit Preisen überhäufte, bis sie sogar mit U2 und Bono sang."

Montag, Mai 11, 2009

na dann "herzlich willkommen zu haus".




in den top 5 der allerbesten tage des jahres, hat der letzte samstag definitiv einen platz auf dem treppchen verdient...

Mittwoch, Mai 06, 2009

bluejeans and moonbeams.

„also auf einer skala von nullgeil bis voll geil war’s doch schon weit über halbgeil. würde ich sagen.“

unser abend mit roddy dangerblood, fliegevogel, sid, flo, piekmeier und günni war auf jeden fall weit über halbgeil. würde ich sagen.
mag sein, dass wir 1984 noch viel zu jung waren, um uns für punk zu interessieren (oder gar etwas davon zu verstehen), uns gegen irgendwas auflehnen zu wollen oder bier zu trinken. und auch für slime, buzzcocks oder die stranglers waren wir zu jung. aber ich glaube, wir kannten beide das gefühl, unbedingt etwas erleben zu wollen und am ende doch nur jedes mal wieder an den immer gleichen orten mit den immer gleichen leuten an zu kommen. busbahnhof, fußgängerzone, rumhängen und eben NICHTS erleben. aber – was vielleicht noch wichtiger ist – wir kannten wahrscheinlich beide das gefühl von „DAS hier kann doch nicht alles gewesen sein“.

und wenn man neben so jemandem im kino sitzt, jemandem, der an den gleichen stellen lacht und bei den gleichen szenen nachdenklich die stirn runzelt, ergibt alles wieder sinn. oder besser: das gefühl, alles richtig gemacht zu haben, weil man im jetzt und hier menschen getroffen hat, denen man nichts erklären muss. menschen, die mein „ich hab mir gestern die dvd von „control“ gekauft!“ nicht mit einem verständnislosen blick, sondern mit „ich hoffe doch, die special edition mit den songs und dem filmplakat!“ beantworten, die zu „london calling“ in jubel ausbrechen, bei dj’s und plattentellern in einem werbespot genauso an „berlin am meer“ denken, wotan wilke möhring nicht für einen mittelalterlichen helden halten und sich beim radiosender unseres vertrauens entweder placebo oder die pixies wünschen...

Dienstag, Mai 05, 2009

sweet children.

der vierjährige sohn meiner kollegin hat sehr, sehr ehrgeizige zukunftspläne. zumindest beantwortet er die frage, was er später denn werden möchte, selbstbewusst und wie aus der pistole geschossen mit:

"BALLACK OBAMA."

ich bin zwar nicht ganz sicher, ob er (oder irgendwer sonst) der doppelbelastung als mächtigster mann der welt UND kapitän der deutschen fußball-nationalmannschaft gewachsen ist, aber ich wünsche ihm von herzen alles gute.



vielen dank, noah. wir haben noch immer bauchschmerzen vom lachen.

Freitag, Mai 01, 2009

show me heaven.

... fucking hell.


“fragile
like a baby in your arms
be gentle with me
i'd never willingly
do you harm

apologies
are all you ever seem to get from me
but just like a child
you make me smile
when you care for me
and you know...

it's a question of lust
it's a question of trust
it's a question of not letting
what we've built up
crumble to dust
it is all of these things and more
that keep us together

independence
is still important for us though (we realise)
it's easy to make
the stupid mistake
of letting go (do you know what i mean)

my weakness
you know each and every one (it frightens me)
but i need to drink
more than you seem to think
before i'm anyone's
and you know...

it's a question of lust
it's a question of trust
it's a question of not letting
what we've built up
crumble to dust
it is all of these things and more
that keep us together

kiss me goodbye
when i'm on my own
rut you know that i'd
rather be home

it's a question of lust
it's a question of trust
it's a question of not letting
what we've built up
crumble to dust
it is all of these things and more
that keep us together”


ich bin so verdammt leicht aus der bahn zu werfen, wenn jemand weiß, was er sagen muss. oder wenn er einen song spielt, der das, was er sagen könnte, viel besser ausdrückt.

calling all cops.

bis vor ein paar wochen war ich der meinung, e-mail-adressen wären etwas exklusives und dass jeder, der sich für eine bereits vergebene adresse interessiert, umgehend mitgeteilt bekommt, dass da jemand schneller war. warum bekomme ich dann seit einiger zeit post, die augenscheinlich nicht für mich bestimmt ist?
die ersten mails mit unbekanntem absender habe ich noch ungelesen gelöscht. als allerdings immer mehr nachrichten mit ähnlichen betreff-zeilen eintrudelten, wurde ich neugierig. ich bekam ein wirre aneinanderreihung von anschuldigungen zu lesen, von ungeheuerlichen dingen, die die eigentliche empfängerin der mails gesagt oder getan haben sollte und das, was man im umkehrschluss nun innerhalb der familie über sie sagte. es wurde mit polizei und jugendamt und dem endgültigen verstoß aus dem familienverband gedroht.
ich frage mich, ob irgendetwas davon inzwischen tatsächlich in die tat umgesetzt wurde und wie die richtige empfängerin wohl darauf reagiert hat. immerhin wird sie das alles mehr oder weniger unvorbereitet getroffen haben, denn die mails sind ja bei mir gelandet, nicht bei ihr.
mittlerweile kommen keine privaten nachrichten mehr, sondern nur noch post von king.com, wo SIE anscheinend zockt und fast täglich neue mails von match.com, in denen man mir mitteilt, wer IHR profil angeklickt hat und sie gern kennenlernen würde. da mein interesse an jungs zwischen 19 und 22 genau wie die begeisterung für computerspiele gegen null tendiert, lösche ich einfach alles. ich hoffe nicht, dass IHR deswegen der mann fürs leben oder ein geknackter jackpot durch die lappen geht!

inzwischen frage ich mich allerdings, ob SIE eigentlich auch mails bekommt, die eigentlich für MICH bestimmt waren. und der gedanke, dass jemand fremdes meine post liest, ist kein schöner. nicht dass ich etwas zu verbergen hätte, aber trotzdem würde ich nur ungern unbekannten menschen ungefragt einblicke in mein leben gewähren. aber das wollte SIE bestimmt auch nicht.

gibt's eigentlich eine internetpolizei, die sich um sowas kümmert? ;-)

Dienstag, April 28, 2009

beautiful noise.

„guten morgen!“ flötete das engelchen beim betreten des büros.
„ein SCHEISS morgen ist das!!!“ bellte ich zurück und es tat mir beim zweiten ausrufezeichen schon leid.

immerhin konnte sie ja nicht wissen, dass ich
1. noch keinen kaffee hatte und auch keinen bekommen würde, weil kein kaffeepulver mehr da war (und es mein job gewesen wäre, welches zu kaufen!)
2. vom wochenende noch nachträglich kopfschmerzen habe
daran aber
3. selbst schuld bin, weil ich
4. hätte wissen müssen, dass mädelsabend (freitag) + fußball (samstag) + nicht fahren müssen + heimsieg schief gehen würde
5. genervt war vom bodybuilder, der in unserem büro seine seit jahren gleichen unlustigen sprüche zum besten gab, sich aufspielte, als wäre er der held schlechthin, während er alle anderen kollegen wahlweise als idioten oder schlampen bezeichnete
6. die musikredaktion von radio bob sich entschlossen hatte, ALLE songs von meiner schwarzen liste hintereinander zu spielen (chesney hawkes, bryan adams, bon jovi, scorpions, westernhagen, nickelback, kid rock...)
7. den hilferuf „ich brauche unterstützung!!!“ in richtung chefbüro nicht mit einem schulterzucken beantwortet haben wollte, sondern mit etwas, nach dem ich verlangt hatte: hilfe nämlich
8. so früh am morgen weder mit „mel“ noch mit „schnuckelchen“ angesprochen werden wollte (aber das will ich eigentlich zu KEINER tageszeit)
9. einsehen musste, dass ich NICHTS von dem verstehe, was gerade abgeht
10. mich schlecht mit dieser art von kompletter hilf- und verständnislosigkeit abfinden kann.


da klang das im oberen dezibel-bereich des erträglichen angelangte geschrei des erstgeborenen zwillingsbabys fast schon wie musik in meinen ohren. denn das konnte ich zum einen eindeutig einordnen (hunger!) und zum anderen problemlos abstellen (fläschchen).

Donnerstag, April 23, 2009

should have hidden it, shouldn't you.

irgendwie bin ich in den 90ern gelandet!
genauer gesagt hier:




und hier:


Mittwoch, April 22, 2009

i don't want to be tied to anyones strings.

ich: „nein.“
er: „was meinst du mit „NEIN“?“
ich: denke an kettcar. „und welchen teil der antwort „nein, wir wollen nicht“ habt ihr jetzt eigentlich nicht verstanden? war's das „nicht“ oder das „nein“...“

himmelherrgottnochmal...

Dienstag, April 21, 2009

babysitter boogie.

schätzungsweise habe ich seit heute einen nebenjob als babysitter.
zwar wollte finja (zweieinhalb) die gute nacht-geschichte am ende doch lieber von der mama vorgelesen bekommen, aber ein „kommst du morgen wieder?“ verbuche ich auf jeden fall als erfolg. und den zwillingen ist es sowieso noch egal, wer ihnen das fläschchen gibt, sie rumschleppt und ihnen blödsinn erzählt. und man erzählt eine menge blödsinn, wenn einem niemand widerspricht ;-)

mit finja schaukeln und im sand buddeln, immer abwechselnd einen der schreienden jungs aus der riesigen zwillingskarre nehmen, mit engelszungen auf die große einreden, damit sie den fünfjährigen jungen nicht dauernd mit der schippe vermöbelt, dann nach hause, fläschchen für die jungs, käsebrot für finja, füttern und windeln wechseln im akkord, alle drei schlafen legen, bastian wieder raus aus dem bett, weil gebrüll vom feinsten, verzweifelt versuchen, ihn zu beruhigen, wieder hinlegen, feststellen, dass luke inzwischen auch wieder wach ist und anstalten macht, in tränen ausbrechen zu wollen, finja noch mal aufs töpfchen muss und ich meine freundin kein stück beneide.

aber – um mal finjas frage zu beantworten – ja, ich werde wiederkommen. vielleicht nicht gleich morgen, spätestens aber nächste woche. denn ich habe weder finjas flehenden blauen augen noch den krokodilstränen der jungs irgendwas entgegen zu setzen. und ich glaube, man kann seine freizeit auf unsinnigere weise vergeuden, als einer freundin den nervenzusammenbruch zu ersparen. schon gar nicht, wenn mich das nichts an anstrengung kostet.

life is a strange thing... gestern punkrock, heute pampers.


wer in diesen text jetzt einen versteckten kinderwunsch hinein zu interpretieren versucht: selbst schuld!

Dienstag, April 14, 2009

die party ist vorbei. lass uns tanzen.

die landung auf dem boden der tatsachen war keine sanfte, soviel ist mal sicher. glücklicherweise kam sie nicht wirklich überraschend. eigentlich habe ich in jeder sekunde mit dem crash gerechnet. und als es dann soweit war, war ich vorbereitet.
pflaster auf die blutig geschlagenen knie und weiter im text. hilft ja nix.

Sonntag, April 12, 2009

nichts in der welt.

es gibt tage, die sind so verdammt nah an perfekt, dass man es kaum glauben kann.
und manchmal braucht es dazu nicht viel mehr als mit den jungs bei strahlendem sonnenschein auf dem parkplatz vorm westfalenstadion zu sitzen.

Mittwoch, April 08, 2009

Freitag, April 03, 2009

city of refuge.

sobald die sonne scheint, explodiert mein stadtviertel. plötzlich sitzen ALLE draußen. die einen in straßencafes, die anderen auf den treppen vor der haustür, auf dem bordstein, einer mauer oder einfach irgendwo auf einem stück rasen. hauptsache sonne.
es rennt auch niemand mehr hektisch und in seine gedanken versunken zum bäcker oder einkaufen. sie schlendern entspannt mit einem eis durch die straßen, lassen sich von menschen in gespräche verwickeln, mit denen sie sonst niemals ein wort wechseln und haben es auf einmal kein bisschen eilig.
niemand der hier wohnt, fährt mehr mit dem auto, man fährt fahrrad oder inliner oder geht zu fuß. und diejenigen, die - wie ich - bei jedem wetter zu fuß einkaufen gehen, grinsen sich verschwörerisch zu, wenn sie sich begegnen, rollen mit den augen und denken halb verächtlich, halb amüsiert „schönwetterfußgänger“. wahlweise auch „weicheier“.

zu hause sitze ich auf meinem balkon, der den namen balkon nicht wirklich verdient hat, mir aber sonne, privatsphäre UND das gefühl, nichts zu verpassen, bietet. eine mischung aus kleinstadtidylle und großstadtgetöse.
ich höre beim lesen das rattern der straßenbahnen, polizeisirenen heulen, laute hiphop-songs aus den vorbeifahrenden autos, das läuten der kirchenglocken und die kinder von gegenüber beim versteck spielen. „eckstein, eckstein, alles muss versteckt sein. hinter mir, vor mir, gilt es nicht.... ICH KOOOOMME!“
im restaurant auf der gegenüberliegenden straßenseite werden lichterketten in die bäume drapiert, die terrasse gefegt und es werden stühle und tische draußen aufgestellt. die nachbarn streiten sich lautstark, während sie ihren strandkorb wieder auf den balkon zerren, der den namen im gegensatz zu meinem übrigens mehr als verdient hat, ob sie den grill schon aufbauen sollen oder ob das vielleicht ein bisschen übertrieben wäre.
lasse, der zweijährige junge, der mit seinen eltern in der wohnung über mir wohnt, quietscht vergnügt mit der rostigen schaukel um die wette und der kleine, irische junge aus dem dritten stock hat mit seinen spielkameraden den ganzen bürgersteig und die steinplatten vor unserem haus mit bunter kreide bemalt. zumeist totenköpfe und herzen mit flügeln. ich höre, dass die drei „himmel und hölle“ spielen, das klackern der steine, die sie in die aufgemalten kästchen werfen, wie sie beim hüpfen einen zählreim rufen, den ich noch nie gehört habe.
ich kann nicht anders, als alles toll zu finden.

dass das hier wahrscheinlich nur ein kurzes sommerliches intermezzo ist, wird mir erst wieder bewusst, als ich das wohnzimmer betrete, in dem nach wie vor sibirische temperaturen herrschen. aber das wird schon...

Montag, März 30, 2009

survival never goes out of style.

„Immer wenn du von ihr kommst, bist du vollgepackt mit Kram. Bücher und Lieder und Ideen im Kopf.
Ihr sitzt so da und sie raucht und raucht und raucht und raucht, und du bist Nichtraucher, kannst es aber irgendwann nicht mehr mit ansehen und rauchst einfach mit. Es macht keinen Unterschied, ob ihr dabei Rotwein trinkt oder nicht, denn beduselt bist du nachher so oder so.
Sie ist ganz anders als du. Sie lebt ein anderes Leben, sie kennt andere Leute, sie interessiert sich für andere Dinge. Sie hört andere Musik, aber sie hört sie auf die selbe Weise wie du. Du liebst es, ihr zuzuhören.
Sie spielt dir ihren momentanen Lieblingssong vor und redet die ganze Zeit von dieser einen unglaublichen Stelle: „Jetzt gleich, hör mal, achte mal auf das Schlagzeug. Jetzt! Jetzt!!!“
Du hörst nichts. Sie spult zurück und erklärt es dir noch mal. Ach das, dieses Bumm-Tschak-Tatata-Tom. Du weißt nicht, was daran so besonders sein soll. Aber es ist mit Sicherheit gut, dass es jemanden gibt, der es besonders findet. Und es ist egal, dass dieser Jemand sie ist und nicht du.
In manchen Dingen seid ihr einer Meinung, aber auch das ist nicht wichtig. Du hörst ihr gerne zu, und oft bekommst du nur die Hälfte mit von dem, was sie sagt. Sie beginnt von irgendwas zu reden, was dich auf neue Gedanken bringt, und du denkst darüber nach, ob und wie du das aufschreiben könntest. Wie kannst du aus dieser großartigen Idee einen Song machen, wie passt jener Satz von ihr zu dem, was du letztens gedacht hast, aber nicht artikulieren konntest. Manchmal bemerkt sie deine Abwesenheit und schimpft mit dir. Dann muss sie noch mal von vorne erzählen, oder auch nicht...
Sie ist nicht wie du und sie ist nicht wie die anderen. Du liebst sie dafür.
Wenn du nach Hause kommst, bist du overdosed. Du willst das alles aufschreiben, aber du weißt nicht, wo du anfangen sollst. Eben hattest du noch Unmengen von Ideen und Erleuchtungen in deinem Kopf und nun brauchst du Tage, um das alles zu sortieren. All die Leute mit ihren auswendig gelernten Sprüchen und Witzen und Marotten und Meinungen, all das immer gleiche Gelaber haben dich abgestumpft. Du erwartest nichts mehr von ihnen. Und dann triffst du von Zeit zu Zeit auf diese Frau, und jedes Mal aufs Neue ist es wie ein Schock. Nie bist du vorbereitet für diesen Sprung ins kalte Wasser ..."

Freitag, März 27, 2009

manche singen von liebe.

manchmal sind dinge furchtbar vorhersehbar. dass das paar vor uns während des kompletten konzertes knutschen würde zum beispiel. oder dass sie ihm irgendwann ein „UNSER lied“ ins ohr hauchen würde.
IHR lied – und damit auch die einzig plausible erklärung für ihre anwesenheit - war „ich sang die ganze zeit von dir“ und wurde erst am schluss gespielt. somit hatten sie geschätzte zwei stunden zeit, sich zu küssen oder ihr desinteresse anderweitig zur schau zu stellen.

„mal ehrlich, mit einer flasche rotwein und einer cd hätten die beiden zu hause einen schöneren abend haben können.“
„und ich hätte ihnen sogar den rotwein gekauft!“

Donnerstag, März 26, 2009

love can kill anyone.





who told you love is the alfa and omega?
and that your heart will lead you to the only one?
it’s a curse, it’s the hammer that will break you,
it’s a poison hidden in a bon bon

don’t you know love is stronger than jesus?
don’t you know love can kill anyone?
bring it on; wars and deceases
you know that love can do you like a shotgun

can’t resist them, the sailors and the soldiers
taking aim, a rabbit on a rifle range
pay no mind to what your mama told you
you’re the fool who’s chasing down the candy cane

it’s a riddle how lovers can stay alive
but we bloom and breathe in all decline

don’t you know love is stronger than jesus?
don’t you know love can kill anyone?
so bring it on; wars and deceases
you know that love can do you like a shotgun

oh, oh no
oh, oh no

see the people heading for disaster
standing in line just looking for a little fun
love is a fire, a hot hot blaster
with a vengeance burning in the kongo sun

we’ll believe there’s trust in strangers
any monkey looking like a saviour
it’s a riddle how
we’re still living now
oh, how little we know, oh

don’t you know love is stronger than jesus?
don’t you know love can kill anyone?
so bring it on; wars and deceases
you know that love can do you like a shotgun



und prompt verstehe ich wieder, wieso mr. wie-ging-nochmal-geduld nina persson heiraten will. ob mit oder ohne junggesellinnenabschied ist ihm wahrscheinlich egal ;-)

Mittwoch, März 25, 2009

where is my mind?

das kommt davon.
habe ich gestern noch über sonntage auf dem sportplatz und tupperparties gelästert, wurde ich heute von der blondine daran erinnert, womit das alles beginnt: junggesellinnenabschied.
denn einen solchen hat sie zu planen.
und natürlich tut sie das nicht in ihrer freizeit mit ihren freundinnen, sondern abteilungsübergreifend während der arbeitszeit. unglücklicherweise konnte ich mit meiner übervollen kaffeetasse nicht schnell genug flüchten, so dass ich mich ungewollt in eine diskussion verstrickt fand, zu der ich mal so gar nichts beizutragen hatte. außer einem angewiderten gesichtsausdruck.

nachdem ich die verschiedenen vorschläge und ideen gehört hatte, war ich sicher, dass die braut der blondine nach diesem abend umgehend die freundschaft kündigen wird. denn einen andere reaktion gibt es auf dinge wie die braut in einem albernen t-shirt und mit einem bauchladen auf die kneipen-meile zu schicken, um kondome und gleitgel zu verticken oder telefonnummern von single-männern zu sammeln, parties in skihütten oder karaoke-bars oder auch lautstark vorzutragene liebeserklärungen an öffentlichen plätzen nämlich nicht. genauso wenig zu entschuldigen ist es, die braut dazu zu zwingen, die fenster in einem öffentlichen verkehrsmittel zu putzen oder in einem restaurant mindestens zehn teller zu spülen, um ihre qualitäten als hausfrau unter beweis zu stellen. toppen kann man das eigentlich nur noch, indem man der braut bei all diesen vermeintlich lustigen spielchen eine eisenkugel ans fußgelenk bindet, um auch noch dem letzten deppen zu demonstrieren, dass da jemand „seine freiheit“ aufgibt.

bin ich mal wieder die einzige, die sich bei sowas fremdschämt? die einzige, der sich sofort vor entsetzen die nackenhaare aufstellen? oder bin ich einfach nur arrogant und - wie immer - schon aus prinzip dagegen???

Dienstag, März 24, 2009

reject.

dass es anderen so schwer fällt zu begreifen, dass ich mein leben mehr als in ordnung finde!!! es ist so, wie ich es will, ich habe mir genau dieses leben ausgesucht. freiwillig. muss man mir wirklich dauernd vorbeten, was andere leute (vorzugsweise frauen) in meinem alter so haben: ehegatten, häuser gebaut oder zumindest eine eigentumswohnung gekauft, kinder geboren...

tschuldigung, aber da muss ich lachen. denn nach „haus bauen“ und „kinder kriegen“ kommen in den beispielen, die man mir immer gern vor augen führt, dinge wie: sonntags auf dem dorfsportplatz mit den anderen spielerfrauen kuchen verkaufen, tupperparty und kegelclubtouren nach düsseldorf.

ähm... nö.
nicht mit mir.


edit: ich weiss natürlich, dass es auch anders geht, aber das wissen diejenigen, die mir mein leben erklären wollen, offensichtlich nicht und somit ist das auch nie thema unserer ewig wiederkehrenden diskussion.

Donnerstag, März 19, 2009

letterbomb.

„du bist total klasse und machst deinen job wirklich super! ;-)“

„danke! habe ich eigentlich schon mal gesagt, dass ich mit DIR am liebsten arbeite? ;-)“

„ich arbeite mit dir auch am liebsten, vor allem seit du dein gehege nur noch zum kaffee holen verlässt."

„wenn du meine gesellschaft derart vermisst, wird es dich besonders freuen, dass wir morgen zusammen sap-schulung haben!“

„so ungefähr wie zahnschmerzen.“

„ich bin auch froh, dass wir nebeneinander sitzen! ;-)“



büro-kommunikation via novell.

Montag, März 16, 2009

great expactations.

ich habe mir allen ernstes das komplette wochenende im büro um die ohren geschlagen. freiwillig.
denn während der lieblingskollege und ich mit tränen der verzweiflung in den augen vor unlösbaren problemen saßen, ist meine arbeit nun mal liegen geblieben. da muss man ja prioritäten setzen und das habe ich. auch freiwillig.
weil aber drei meiner projekte heute morgen fertig sein mussten, gab es keinen anderen ausweg, als die beiden freien tage zugunsten der firma zu opfern. und das ehrlich gemeinte „danke“ des kollegen war mir einiges mehr wert, als das lob aus der chefetage.

trotzdem muss ich in der letzten zeit immer öfter feststellen, dass mein privatleben des jobs wegen auf der strecke bleibt. die gemeinsamen samstage mit den jungs sind rar gesät und auch alle anderen sozialen kontakte finden inzwischen fast ausschließlich via internet statt. selbst die regelmäßigen telefonate mit dem besten freund finden nicht mehr annährend so regelmäßig statt, wie sie sollten. längst überfällige treffen mit freundinnen werden in der kneipe um die ecke abgehalten und auch nur dann, wenn ich direkt aus dem büro dorthin fahre. bin ich erst mal zu hause, geht nichts mehr.

ich weiß, dass das so auf dauer nicht weitergehen kann. ich brauche ein bisschen abstand. oder noch besser: urlaub. und zwar nicht nur ein verlängertes wochenende, sondern zwei oder drei wochen am stück.
und dann fällt mir ein, dass ich meinen letzten urlaub mit lernen verbracht habe und ich fürchte ein bisschen, dass ich mit meiner freien zeit gar nichts anzufangen wüsste. ich weiß nicht mehr, wie das geht. aber schätzungsweise wäre es besser, es würde mir schnellstmöglich wieder einfallen.

Freitag, März 13, 2009

Donnerstag, März 12, 2009

even cowgirls get the blues.

ich mag meinen job. ehrlich. trotzdem sind eine woche voller arbeitstage von mindestens 10 stunden, zwei kranke kolleginnen, kaum zu bewältigende eigene aufgaben und zudem noch mit dem liebingskollegen gegen windmühlen kämpfen (wovon wir beide keine ahnung haben!), ein bisschen zuviel des guten. aber was tut man nicht alles, weil man besagten lieblingskollegen keinesfalls verzweifelt allein vor dem rechner sitzen lassen will!

"weißt du was? scheiß auf "sekt halbtrocken", morgen trinken wir mal was RICHTIGES!"
und davon viel.

Sonntag, März 08, 2009

headed for disaster.




i'm just the pieces of the man i used to be
too many bitter tears are raining down on me
i'm far away from home
and i've been facing this alone
for much too long
oh, i feel like no-one ever told the truth to me
about growing up and what a struggle it would be
in my tangled state of mind
i've been looking back to find
where i went wrong

too much love will kill you
if you can't make up your mind
torn between the lover
and the love you leave behind
you're headed for disaster
'cos you never read the signs
too much love will kill you - every time

i'm just the shadow of the man i used to be
and it seems like there's no way out of this for me
i used to bring you sunshine
now all i ever do is bring you down
ooh, how would it be if you were standing in my shoes
can't you see that it's impossible to choose
no there's no making sense of it
every way i go i'm bound to lose
oh yes,

too much love will kill you
just as sure as none at all
it'll drain the power that's in you
make you plead and scream and crawl
and the pain will make you crazy
you're the victim of your crime
too much love will kill you - every time

yes, too much love will kill you
it'll make your life a lie
yes, too much love will kill you
and you won't understand why
you'd give your life, you'd sell your soul
but here it comes again
too much love will kill you
in the end
in the end

Mittwoch, März 04, 2009

across the universe.

gut, vielleicht auch nur across the ärmelkanal.
aber wenn ich schon die ganze zeit darüber nachdenke, was ich noch tun könnte, was es dazuzulernen gäbe, dann würde sich ein abschluss als "master of arts in the beatles, popular music and society" doch durchaus gut machen in meinem lebenslauf ;-)

Sonntag, März 01, 2009

wtf?

liebe "freunde",

die frage, wer - zur hölle - ein zehn jahre altes auto mit so leicht erkennbaren merkmalen klaut, kann ich leider genauso wenig beantworten wie ihr. es ist aber auch nicht meine aufgabe.
außerdem kann ich mit sicherheit sagen, dass sprüche wie "die karre könnten sie nicht mal mehr nach polen verticken!" und "entschuldigung, junge dame, aber wenn sie sich in solchen etablissements herumtreiben, sollte sie so etwas nicht überraschen." nicht gerade dazu beitragen, meinen glauben an recht und gesetz zu stärken.

ich lasse mich aber gern vom gegenteil überzeugen. viel spaß dabei.

mfg

Freitag, Februar 27, 2009

i got good times, man.

für drei monate fühlte sich der sommer 93 in der festspielstadt genau SO an wie der sommer 67 in san francisco.

Mittwoch, Februar 25, 2009

Samstag, Februar 21, 2009

no one ever died for my sins in hell.

es gibt ÜBERHAUPT keinen grund für mich, ein schlechtes gewissen zu haben. trotzdem hab ich ein bisschen grummeln im magen. allerdings nicht genug grummeln, um die zündhölzer aus der hand zu legen.

das ist NICHT gut. fuck.

Freitag, Februar 20, 2009

raaaaaaaaaaaaaaaaaaahhh.

sorry.
aber das musste mal gesagt werden!

Sonntag, Februar 15, 2009

straight to hell.


foto: schwatzgelb.de



WIE bescheuert muss man eigentlich sein??? sonntagabend, klirrende kälte, ein nur mäßig spannender gegner und uns fällt nichts bessers ein, als uns auf den betonstufen der süd die zehen abzufrieren. der einzige lichtblick war die westfalenstadion-choreo, denn wenigstens war es unter der plane nicht mehr ganz so kalt. und wenn ich so über das spiel nachdenke, hätten sie das teil während des spiels ruhig oben behalten können. verpasst hätten wir nichts.

im nächsten leben suche ich mir ein anderes hobby. schach vielleicht. oder golf.


edit: und das hier straft mich lügen:

schach... pffft

Samstag, Februar 14, 2009

dreams are ten a penny.

eine einzige übernachtung – EINE - und little miss sunshine hatte gepäck in ihren rosafarbenen trolley gequetscht, das für zwei wochen gereicht hätte. und auch sonst hat sie nichts dem zufall überlassen: die wegbeschreibung zum hotel hatte sie sich bei vier verschiedenen routenplanern ausgedruckt und für den unwahrscheinlichen fall, dass wir uns trotzdem verfahren sollten, hatte sie die nummer des hotels im handy gespeichert, auf einem zettel im geldbeutel notiert und – falls sie beides verlieren sollte – auch mir noch mal aufgeschrieben. mit dem, was sie an proviant eingepackt hatte, hätten wir es locker bis sibirien geschafft, dabei hieß unser ziel lediglich hannover.
ich bin noch immer verwundert, dass sie für den weg durch den harz keine schneeketten eingepackt hat!

fast unnötig zu erwähnen, dass sie sich im hotel gefühlte dreihundert mal umziehen musste, weil sie sich für kein outfit entscheiden konnte, die wimpern vier mal neu getuscht hat, weil sie mit dem ergebnis nicht hundertprozentig zufrieden war und die haare nicht ganz so perfekt lagen, wie sie es sich gewünscht hätte.
unglaublich, dass wir trotzdem relativ pünktlich auf dem knapp einen kilometer langen fußweg zum club waren. muss ich dazu sagen, dass sie auch diese route in dreifacher ausführung ausgedruckt hatte? okay, gut.
geradeaus, dann rechts, an der großen kreuzung links und dann wieder geradeaus bis das blaue neonschild vor uns auftaucht. so wirklich schwer war das nicht zu merken. der sonnenschein hat aber vorsichtshalber unterwegs noch zwei radfahrer angehalten, um sicher zu gehen, dass wir richtig waren.

im club angekommen dann die suche nach dem besten platz. auf die empore, direkt vor die bühne, wieder auf die empore, dann doch mittig rechts, zu füßen des bassisten. damit, dass wir zum konzertbeginn nicht nur einen platz, sondern auch ein bier in der hand hatten, war nicht unbedingt zu rechnen, aber wir haben es geschafft. wie auch immer.

glücklicherweise hatte die band einige überraschungen parat, so dass der sonnenschein zwischen den mit trompete, saxophon und percussions aufgemotzten songs maximal zeit hatte, neue getränke zu holen, nicht aber dafür, sich gedanken darüber zu machen, ob wir ein paar meter weiter vorn, rechts oder links nicht vielleicht doch besser gesehen hätten.

live sind die herren eine bank, aber mit den gastmusikern, den umarrangierten songs und der wirklich talentierten sängerin als verstärkung waren sie noch toller als sowieso schon. es gab drei neue songs, eine sehr charmante akustikversion, die ich spontan zum neuen lieblingslied erkoren habe, ein frenetisch feierndes publikum und zugaben, bis keine wünsche mehr offen waren.

little miss sunshine hatte gegen ende des konzertes den betrunkenheitsgrad erreicht, der sie unweigerlich dazu bringt, den sänger heiraten zu wollen. was ja an sich nicht weiter schlimm wäre, das problem an der sache ist, dass sie dann immer der meinung ist, sie müsste ihm das auch sagen. und in diesem zustand ist sie nur sehr schwer von irgendwas abzuhalten. halbe sachen - das sollte inzwischen klar geworden sein – sind nicht ihr ding.
zum glück war der andrang am merchandise so groß, dass es kein durchkommen gab. schon gar nicht für eine gerade mal 1,60 große blondine mit ordentlich schlagseite.

und so waren wir gegen halb drei sehr glücklich, sehr betrunken und laut giggelnd auf dem weg zurück zum hotel. unterwegs haben wir noch vier becks gold in einem arabischen imbiss erstanden, von denen ich auf dem zimmer noch eins getrunken habe, während der sonnenschein komplett geschminkt und angezogen quer über dem bett liegend eingeschlafen ist. dass ich währenddessen darüber referiert habe, wie merkwürdig ich es finde, dass diese band keine zwei songs braucht, bis ich mit blödem grinsen im publikum stehe und feiere, wieso ich mich auf diese konzerte wie blöd freue, wo ich sonst so arrogant bin, wenn es um musik geht und typen jenseits der vierzig in zu engen schlaghosen, mit freiem oberkörper, albernen perücken und übertriebenem make-up normalerweise eher peinlich finde, hat sie nicht mehr mitbekommen. es hätte sie aber wahrscheinlich sowieso nicht interessiert.
um ihre ehre wenigstens ungefähr zu retten, sollte ich aber noch erwähnen, dass auch ich heute morgen in jeans aufgewacht bin.

aber: wir werden es wieder tun. und wir wissen auch schon sehr genau, wann und wo.

Donnerstag, Februar 12, 2009

nur das lesezeichen bleibt.

oder: "du hast nicht verloren, die anderen haben nur gewonnen."

ich find's übrigens auch nur mittelmäßig komisch.

Mittwoch, Februar 11, 2009

the poet and the beat.

ZACK. erwischt.

nur eine zehntelsekunde des videos auf mtv, zum ersten mal dieser gesichtsausdruck beim singen auf einem großen bildschirm, nicht nur in einem youtube-video, und da war es wieder, dieses merkwürdige gefühl, das ungläubige staunen, das herzklopfen und die gänsehaut.
nicht zu glauben, was ein einziger song anrichtet. immer wieder.

Sonntag, Februar 08, 2009

this is only bringing me down.

okay. ich bin also verwirrt.
das ist nicht gut. wirklich schlimm allerdings auch nicht. es ist eben einfach...verwirrend.

zwei schritte vor, drei zurück.
ja.
nein.
vielleicht.
oder???

Samstag, Februar 07, 2009

friends you can trust.

„boston in den 60er jahren. im schäbigen keller der buchhandlung am scollay square wird rattenjunge firmin geboren. er ist der kleinste im wurf und kommt immer zu kurz. als der hunger eines tages zu schlimm wird, knabbert er die in den regeln lagernden bücher an. eines nach dem anderen wird gefressen, bis firmin entdeckt, dass auf dem papier etwas steht, was ihn sein elend vergessen lässt: ob „lolita“ oder ford madox ford, ob „moby dick“ oder cervantes, die welt der menschen verspricht abenteuer und liebe, krieg und frieden, kurz: alles, was eine ratte nicht hat. voller neugier sucht firmin die freundschaft zu buchhändler norman.“

sam savages roman erzählt von den hoffnungen und idealen der beat-generation und von der fähigkeit, immer wieder aufzustehen, möge es noch so hart kommen.


das buch ist ein verspätetes geburtstagsgeschenk. eins von den besonderen noch dazu, beweist es doch, wie gut die freundin, die es mir gestern überreicht hat, mich kennt: das amerika der 60er jahre, das, der beat-generation, der held ein außenseiter und ein erster satz, der von den besten ersten sätzen der weltliteratur handelt und von der unfähigkeit des autors, selbst einen solchen zustande zu bringen.

all das sind dinge, die mich interessieren, über die wir schon hundert oder tausend mal philosophiert haben. vielleicht ist sie – nach mr. wie-ging-nochmal-geduld - die person, mit der ich die tiefgreifendsten gespräche überhaupt hatte. wir interessieren uns für sehr unterschiedliche dinge und in ihrem leben spielen völlig andere dinge eine rolle als in meinem, aber für jede von uns ist es selbstverständlich, an den interessen des anderen teilhaben zu wollen.

in den letzten monaten sind unsere treffen sporadischer geworden. das letzte liegt sogar mehr als ein jahr zurück. und trotzdem... wir haben uns gestern gesehen, vier oder fünf mal umarmt und gewusst, dass diese wiedersehensfreude echt war. wir haben uns um halb sechs getroffen und um halb 12 zum ersten mal auf die uhr gesehen und erstaunt festgestellt, wie viel zeit eigentlich vergangen war. und hätten wir beide nicht heute morgen sehr früh aufstehen müssen, hätten wir wahrscheinlich um halb zwei noch immer dort gesessen und gequatscht. das, was uns verbindet, ist eine völlig andere sache als mit anderen freunden.

ich habe leute um mich, mit denen ich ständig neue und alte bands entdecke und songs so lange in ihre bestandteile zerlegen kann, bis wir meinen, jedes ihrer geheimnisse aufgedeckt oder zumindest eine für uns gültige wahrheit darin gefunden zu haben. genauso habe ich menschen, mit denen mich die leidenschaft für unseren verein verbindet, mit denen ich mehr von dieser welt gesehen habe, als mit irgendwem sonst. ich habe freunde, die schon immer meine freunde waren, mit denen ich aufgewachsen bin und eine gemeinsame vergangenheit habe und freunde, mit denen ich so gut wie jeden tag zusammen bin, die jedes noch so langweilige detail meines lebens kennen, von denen ich mich spontan zu jedem blödsinn überreden lasse und mit denen ich am wochenende schon mal über die stränge schlage.
und auch, wenn die meisten sich inzwischen kennen, ist nicht zu übersehen, dass sie bis auf die freundschaft mit mir, nicht das geringste gemeinsam haben.

die dinge, die wir zusammen tun, sind so unterschiedlich wie die menschen selbst. mit den einen diskutiere ich über bukowski, mit den anderen über die aufstellung fürs nächste spiel. mit den einen gehe ich feiern, mit den anderen in literatur-lesungen und independant-filme. die einen sind ein selbstverständlicher teil meines alltags, die anderen sehe ich nur selten. aber sie alle sind ein teil meiner vergangenheit und werden auf die ein oder andere weise auch ein teil meiner zukunft sein. jeder von ihnen ist für mich besonders und wichtig, jeder von ihnen hat mich irgendwie geprägt und zu dem menschen gemacht, der ich heute bin.


“when you're trough with life and all hope is lost
hold out your hand 'cos friends will be friends
right till the end."