Donnerstag, Juni 30, 2011

i didn't recognize you without the handcuffs.



rent - the movie. 
roger: adam pascal; mimi: rosario dawson.

ich hab seit TAGEN einen fiesen ohrwurm von diesem song.
dabei habe ich "rent" - weder in der film- noch in der broadwayfassung - in letzter zeit gesehen. was es natürlich umgehend nachzuholen gilt.
und trotzdem: normalerweise bleibt bei solchen gelegenheiten eher "out tonight" oder "tango: maureen" in den gehörgängen hängen.

strange ♥

Freitag, Juni 24, 2011

a kiss to send us off.

Haben Sie sich jemals eine Familie gebaut? Ich glaube, dass es darum geht, selbst anzupacken, aus den Dingen, die herumliegen, etwas zu bauen, dass Bestand hat oder zumindest für einige Zeit etwas aushält. Haben Sie sich jemals eine Kapuze über den Kopf gezogen? Ich glaube, so ist das. Dinge haben, die machen, dass man nicht nass wird. Sich Menschen suchen, die aufpassen, und auf die man aufpasst. Haben Sie jemals eine Veränderung vorgenommen? Ich glaube, es ist okay, auch mal Nein zu sagen. einen Schutzkreis zu ziehen, der sagt: Bis hierhin und nicht weiter. Es ist okay zu sagen: Bis später, nicht jetzt. Haben Sie jemals nach Jahren jemanden wiedergetroffen und gewusst, wer es ist? Ich meine, nicht vom Namen her sondern von den Farben innen drin. Nicht? Dann wird es Zeit. Finden Sie jemanden wieder, trauen Sie sich, jemanden gehen zu lassen, zittern Sie dabei, haben Sie Angst, überwinden Sie sich, aber zum Teufel nochmal tun Sie etwas.

- elisabeth rank -


dass ich ausgerechnet jetzt über einen solchen text stolpere, ist wie die bestätigung, dass ich richtig liege, dass ich schon die ganze zeit richtig gelegen habe.
es gibt menschen, die gehören schon so lange zu meinem leben, dass ich es mir ohne sie gar nicht vorstellen konnte. dabei hab ich schon vor monaten insgeheim gewusst, dass wir nichts mehr gemeinsam haben, dass unsere interessen sich in völlig unterschiedliche richtungen entwickelt haben - oder besser: dass ich einfach nicht mehr gewillt bin, MEINE interessen immer unterzuordnen.
plötzlich gibt es andere, die wichtiger sind, die besser zuhören und verstehen.
und plötzlich ist es auch gar nicht mehr so schwer zu sagen: bis hierhin und nicht weiter.

Sonntag, Juni 12, 2011

what happens when the music stops.

paradox ist, wenn eine show, die "stanke ohne strom" heißt, wegen stromproblemen später beginnt.
dafür hat sie dann auch länger gedauert. drei stunden, zwanzig minuten und über 2000 verbrauchte kalorien, um genau zu sein.





to be continued.

Montag, Juni 06, 2011

what comes next? any idea?

meine endorphine tanzen gerade pogo!!!
es ist gerade mal viertel vor zehn, noch dazu an einem montag (!) und ich könnte singen und tanzen vor lauter vorfreude! 

die beatsteaks in göttingen und geburtstag im theater des westens.

danke berlin.



Sonntag, Juni 05, 2011

breaking up is never easy, i know.

ich hatte ja schon vor - fast auf den tag genau - zwei monaten das vergnügen, "abba - the symphonical celebration" sehen zu dürfen. heute fand das spektakel zum letzten mal statt und man hatte das gefühl, die protagonisten hatten sich das mit der "celebration" besonders zu herzen genommen.
NOCH mehr und NOCH abgefahrenere kostüme im orchester, NOCH mehr spontane gags, NOCH mehr spielfreude, NOCH mehr durchdrehen im publikum.

patrick war eindeutig der klassenkasper des abends, und auch, wenn man es nicht anders gewöhnt ist, setzt er immer wieder einen drauf. was einem ein partner wie philippe ducloux natürlich auch leicht macht. sehr lustig, wie sie sich gegenseitig immer wieder die show zu stehlen versucht und sich spaßeshalber in den vordergrund gedrängt haben, und noch lustiger, wenn sie gemeinsame sache machten. wie die beiden sich angeschmachtet und patrick philippe schließlich auf den armen nach draußen getragen hat, war DER lacher des abends.

obwohl auch der auftritt von "nicole" nur schwer zu toppen war. der gitarrist der band trat mit der legendären weißen gitarre auf, moderator björn bonn nötigte diesmal das orchester dazu, "ein bisschen frieden" zu singen, was den gitarristen dazu veranlasste, laut "NÖ, wenn DIE singen, singe ICH nicht!" ins mikro zu rufen. er schmetterte die gitarre auf die bühne und trampelte darauf herum, als das nicht den gewünschten erfolg - die komplette zerstörung nämlich - zur folge hatte, kam björn bonn ihm zu hilfe. genauer gesagt kamen ihm die plateauschuhe zu hilfe.

sehr lustig auch, wie herr bonn die klischeehafte geschichte eines familienvaters zum besten gab, der mit seiner familie bei ikea einkaufen geht. dirigent patrick ringborg - alter schwede - hatte nach der zehnten verunglimpfung seines landes wohl die nase voll, jagte den moderator von der bühne und das publikum hörte aus dem off kampfgeräusche und schreie, bis der dirigent mit einem - ich nenne es mal skalp - wieder auf die bühne kam, der der frisur von björn doch sehr ähnlich sah. letzterer sah sich so gezwungen, beim nächsten auftritt eine barocke lockenmähne zu tragen.

da nach der heutigen vorstellung schluss ist mit glitzerplateaus und schlaghosen, wurde natürlich von den beiden moderatoren nachgefragt, ob es im publikum wiederholungstäter gäbe. die beiden damen, die die meisten shows gesehen hatten (fünf, glaube ich), wurden zur bühne gebeten und bekamen präsente in form von gerahmten moderationskarten (selbstverständlich stilecht im pinkfarbenen ikea-rahmen) und schwedischem knäckebrot überreicht.

patricks halsbrecherische tanzeinlagen inklusive moonwalk, philippes pointierte konter, eine isabell classen, die mir noch besser gefallen hat, als beim letzten mal und eine bestens aufgelegte kristin hölck, die ich SO lustig und entspannt nach "south pacific" nicht mehr gesehen habe, haben den abend definitiv zu einem der bisherigen highlights gemacht.

laut staatstheater wird es zukünftig eine ähnliche veranstaltung mit songs von queen geben. weitere informationen dazu habe ich bisher nicht. oder schlichtweg übersehen. ich bin allerdings sicher, dass die abba-show nur schwer zu überbieten sein wird. jede vorstellung frenetisch gefeiert und in kürzester zeit ausverkauft.

aloha. baby.


kleiner nachtrag noch: für die hauptdarsteller gab es am ende weißen rosen. den lesern, die bei "ich gehör nur mir" im ebertbad dabei waren, kann ich versichern, dass selbst patricks rose den weg hinter die bühne unfallfrei überstanden hat. auch wenn er sie auf dem weg dorthin mehr als einmal sehr skeptisch beäugt hat. alles, was danach passiert ist, entzieht sich meiner kenntnis und lässt somit raum für spekulationen.

allein auf meinem weg durchs niemandsland.

nachdem es im hr diesen vielversprechenden premierenbericht zum musical "die päpstin" zu sehen gab, freue ich mich NOCH mehr, dass für mich letzte woche tickets für diese show praktisch vom himmel gefallen sind! da nimmt man den weg durchs niemandsland doch billigend in kauf.

positiver nebeneffekt der premiere: patrick stanke legt auf seinem weg durch niemandsland (wenn man die strecke fulda - wuppertal mal boshaft so nennen möchte) heute abend nochmal einen kurzen stop im staatstheater zu kassel ein, um zusammen mit kristin hölck, philippe ducloux und isabell classen abba-songs zum besten zu geben.

und ja, auch diese show hab ich bereits gesehen, aber es gab für 14,50 euro noch ein ticket in loge 2 und im fernsehen kommt auch nichts...

Freitag, Juni 03, 2011

i'm just a mean green mother from outer space.

der kleine horrorladen - tic kassel

regie: patrick stanke
musikalische leitung: roland oumard
choreografie: loreen fajgel

besetzung:
seymour: michael fajgel
audrey: inga jamry
mr. mushnik: christoph steinau
zahnarzt/audrey II: harald tauber
chiffon: dorothea proschko
crystal: kathrin roppel
kunde, showmaster etc.: christian bulwien



mr. mushniks blumenladen liegt in einem schäbigen vorstadtviertel und ist fast pleite. als letzten versuch, das geschäft doch noch zu retten, schlägt die naive angestellte audrey vor, eine spektakuläre pflanze, die der verklemmte verkäufer und hobbyflorist seymour im keller gezüchtet hat, ins fenster zu stellen.
und tatsächlich: das wundersame gewächs zieht haufenweise kundschaft an und das geschäft läuft besser denn je. doch bereits nach kurzer zeit lässt die pflanze ihre blätter hängen und will nicht mehr gedeihen. durch zufall findet seymour heraus, wie er sie „gießen“ muss: mit seinem eigenen blut!

die pflanze wächst wieder und der blumenladen wird im ganzen land berühmt. als seymour jedoch das blut ausgeht und audreys freund, der sadistische zahnarzt orin verschwindet, überschlagen sich die irrwitzigen ereignisse: die pflanze zeigt ihr wahres gesicht und plötzlich kämpfen alle ums blanke überleben.
(text: programmheft des tic)



ich bin immer wieder begeistert, was das tic so auf die beine stellt. in den vergangenen jahren wurden dort ausschließlich selbst geschriebene stücke präsentiert, erst in diesem jahr hat mit dem „kleinen horrorladen“ ein klassiker den weg auf die bühne gefunden.

und anders als in den meisten aufführungen, in denen man audrey zwo nicht zu gesicht bekommt, ist die gefräßige pflanze hier sehr präsent – und hat die meisten lacher auf ihrer seite, wenn sie immer wieder nach essen verlangt, in gespielter blutunterzuckerung jammernd zusammenbricht und den gutgläubigen seymour – seiner angebeteten audrey zuliebe - zum mörder wider willen macht.
ich kann gar nicht sagen, in welcher rolle mir harald tauber besser gefallen hat, als sadistischer zahnarzt oder eben als audrey zwo. beides war grandios gesungen und gespielt und so kann ich ihm auch verzeihen, dass er sich bei den zugaben direkt auf mich und meine sitznachbarin gestürzt und mir den schrecken meines lebens eingejagt hat.

überhaupt fand vieles der handlung im mittelgang statt, was sicher auch der „größe“ des theaters geschuldet ist, aber den zuschauern immer das gefühl vermittelte, nicht nur zum zuschauen verdammt zu sein.

unglaublich beeindruckt war ich von kathrin roppel, die von einigen zunächst aufgrund ihrer figur belächelt wurde. es war aber schnell klar, dass eine solche granatenstimme einen entsprechenden resonanzkörper braucht. assoziationen zu beth ditto drängen sich in dem fall auf, aber in sachen stimmgewalt hätte mrs. ditto hier noch was zu lernen.

eigentlich ist es den anderen darstellern gegenüber ein bisschen unfair, wenn ich harald und kathrin hier heraushebe, denn alle rollen waren toll besetzt. inga jamry war, der rolle entsprechend, eine herrlich naive, sehr zerbrechliche audrey mit piepsiger stimme und einem fatalen hang zu den falschen männern, christoph steinau war nicht nur als mr. mushnik opfer der pflanze, sondern musste auch als mrs. luce mit fischaugen-brille, dauerwellen-perücke, dunklen socken in hellen damenschuhe und unrasierten beinen unterm alte-jungfern-kleid sein leben lassen. christian bulwien hatte sicher die meisten kostümwechsel des abends, begeisterte aber als karry ling, masochistischer patient, schmieriger reporter skip snit und als bernstein gleichermaßen. michael fajgel gab einen trotteligen seymour, der sich im permanenten kampf mit seiner brille befand und seine audrey schüchtern für sich zu begeistern versuchte. nicht vergessen möchte ich auch dorothea proschko, die als chiffon zusammen mit kathrin als crystal das geschehen auf der bühne stimmgewaltig und im glitzerkostüm untermalte.

irgendwie reizen mich im moment die kleineren produktionen viel mehr als alles, was stage so auf die bühne bringt. „tanz der vampire“ immer außen vor, versteht sich. und nach dem, was ich gestern gesehen habe, weiß ich wieder, wie richtig ich liege.
deswegen freut es mich besonders, dass es im katielli theater in datteln ein paar zusätzliche termine von „tick, tick… BOOM!“ geben wird, so dass ich doch noch die chance habe, das stück zu sehen.