Donnerstag, Januar 26, 2006

gotta reason

letztens musste ich mir sagen lassen, dass ich nie mit irgendwas zufrieden wäre.
anfangs hielt ich das für eine beleidigung. das ist es aber im grunde gar nicht. denn was mein gegenüber meinte, war nichts anderes als meine ständige ruhelosigkeit und das beinahe zwanghafte „etwas dazulernen wollen“ und das kann ich schlecht abstreiten.

ich weiss, dass ich mich in dinge, die mir interessant erscheinen, bis zum erbrechen hineinsteigern kann und mir dann auch nicht die winzigste wissenslücke erlaube und mal davon abgesehen, dass ich das nicht ändern kann, ist es mir bisher auch nie als negativ aufgefallen. okay, vielleicht muss man nicht unbedingt wissen, wie die funker der titanic hießen oder gar maße und fundort dieses schiffes kennen und vielleicht erscheint es manchen nicht notwendig, den schlussmonolog des puck aus dem „sommernachtstraum“ zitieren zu können. die meisten menschen interessieren sich auch nicht für die lebensgeschichte von jim morrison, die ich in allen details wiedergeben kann oder für die zahlreichen verschwörungstheorien, die über den tod von john f. kennedy oder kurt cobain kursieren. genau wie man es durchaus überflüssig finden darf, "american pie" von don mclean komplett auswendig zu können und zudem noch die realen hintergründe zu jeder strophe zu kennen. und ich möchte fast behaupten, dass nur wenige wissen – oder überhaupt wissen wollen – in welchem jahr das kreuzworträtsel erfunden wurde. muss man ja auch nicht. ich weiß es. warum auch immer.
mein faible für literatur sorgt bei der netten buchhändlerin sofort für dollarzeichen in den augen und der plattenhändler meines vertrauens wird sich in absehbarer zeit wohl einen palazzo am comer see kaufen, den ich im alleingang finanziert habe. aber okay, es sei ihnen gegönnt. da bin ich ja großzügig. fest steht nämlich, dass ich mir ganz gern ein eigenes urteil bilde und deswegen in nächster zeit eine eigene wohnung für bücher und platten anmieten muss.

natürlich hat das alles nicht nur vorteile. zum beispiel lerne ich nicht mal annähernd so schnell gitarre spielen wie ich gern würde und mein italienisch lässt zu wünschen übrig. da klaffen anspruch und wirklichkeit doch noch ziemlich auseinander. aber das stachelt meinen ehrgeiz eigentlich nur noch mehr an.
ich bin auch selten mit etwas zufrieden das ich selbst geschrieben habe. deswegen hat es mich einiges an überwindung gekostet, als ich vor ein paar tagen zum aller-aller-allerersten mal jemandem eins meiner manuskripte zum lesen gegeben habe. jetzt warte ich - zu gleichen teilen gespannt wie auch übernervös - wie die reaktion wohl ausfällt. die entscheidung, was ich tun werde, wenn sie negativ ist, steht ja völlig außer frage, viel schwieriger ist da schon das gegenteil. aber damit beschäftige ich mich, wenn’s soweit ist.

Dienstag, Januar 17, 2006

was uns noch übrig bleibt

was ich in meiner euphorie vergessen hatte:
es gibt immer auch menschen, die in der vergangenheit eine entscheidende rolle in meinem leben gespielt haben und das heute aus den unterschiedlichsten gründen nicht mehr tun. manche geraten einfach in vergessenheit, andere haben ihre spuren aber so deutlich hinterlassen, dass man sie niemals vergessen wird. am ende festzustellen, dass man sich nichts mehr zu sagen hat ... that's life. that's life???


bis heute dachte ich
alles bleibt beim alten
das hat bisher eigentlich immer funktioniert
wozu die aufregung?
immerhin hast du davon erzählt
was du jetzt machst, und wie es dir so geht

was noch zu klären wäre
nur dass wir uns in diesem punkt nicht missverstehen
meine geduld ist bald erschöpft
keine zeit für lange worte
ich will hier einfach mit dir stehen
und wir benehmen uns so wie früher
als wir unzertrennlich waren

was uns noch übrig bleibt
ist ziemlich wenig
und etwas neues gibt es nicht
das wäre wohl zu viel verlangt

keine bösen blicke und keine tränen
das war doch wirklich nicht zu übersehen
und so stehen wir hier
abgekämpft und voller bitterkeit
wenn dir das reicht
dann ist es jetzt vorbei

(text: zsk)

wenn irgendwas gut war, dann

dieses wochenende... schon aufgrund der tatsache, dass ich es tatsächlich geschafft habe, meine zeit zwischen all den menschen aufzuteilen, mit denen ich sie am allerliebsten verschwende.

angefangen mit einen langen spaziergang bei strahlendem sonnenschein und blauem himmel mit susanne, die ich in zukunft wahrscheinlich nicht mehr annähernd so oft sehen werde wie ich gern würde; abends mit dem besten freund aller zeiten endlich mal wieder im „keller“ jackie trinken, um mitternacht vom lieblingswirt mit süffisantem grinsen den lieblingssong gespielt bekommen, um schließlich irgendwann morgens angesäuselt aber glücklich auf mamas wohnzimmersofa einzuschlafen.

der samstagabend gehörte dann dem rückblick auf das vergangene fußballjahr und der einsicht, dass wir nach fünf gemeinsamen jahren in den stadien europas eine verdammt eingeschworene truppe sind und stolz darauf, dass sich so unterschiedliche menschen so einig sein können.
beendet haben wir die party gezwungenermaßen um halb acht und ich kann sagen, dass ich vom 15. januar 2006 keine einzige sekunde tageslicht gesehen habe, weil ich nach der etwa einstündigen fahrt nach hause erst um halb sechs abends wieder aufgewacht bin.

für andere klingt das alles vielleicht unspektakulär, aber dieses wochenende war mit all seinen kleinigkeiten das schönste geschenk das ihr mir machen konntet!!! danke dafür!!!