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Dienstag, Januar 03, 2012

and there's something going on inside.


seit tagen in dauerrotation: 
das the jesus and mary chain-cover der beatsteaks. head on.

Montag, November 07, 2011

Montag, Juli 04, 2011

all lovers hell.

"Geliebter junger Mann,
dies ist ein Liebesbrief. Ich sage es dir lieber gleich, weil du es vielleicht nicht ahnen konntest. Ein Liebesbrief ist ein altmodisches Medium, um altmodische Dinge zu sagen und altmodische Geständnisse zu machen, die man im richtigen Leben nicht über die Lippen bringt. Man kann Geständnisse auch auf die moderne Art machen: digital, mit Musik und Geldgeschenken. Dieses Geständnis ist so altmodisch, ich schreibe es mit Tinte und auf knittriges Papier und werde es vielleicht niemals über mich bringen, es dir zu überreichen. Denn vielleicht fehlt mir diese eine altmodische Sache, die man gemeinhin als Mut bezeichnet. Ich würde dir alles persönlich sagen, mit gesprochenen Worten, mit meiner eigenen Stimme, doch immer, wenn ich vor dir stehe, kommt kein Wort aus meinem Mund. Sitzen wir irgendwo nebeneinander, machen in meinem Innern kleine Menschen mit stumpfen Bastelscheren aus meinen Organen kleine Schnipsel, blutige Scherenschnitte mit ausgefransten Kanten. Manches Mal schnürt deine Anwesenheit mein Herz und meine Lungenflügel ganz fest zu einem kleinen Paket zusammen, so dass beide ihre Funktion für einige Zeit nicht mehr ausüben können. Manchmal bebt die Erde, wenn du neben mir stehst, dann möchte ich die Arme ausstrecken und mich an dir festhalten, dich berühren. Doch die Umstände teilen unser gemeinsames Dasein in zwei Hälften – Dich und Mich, und irgendwie ist da kein Uns.
Geliebter junger Mann, du siehst, wie es um meinen Geisteszustand steht: Dies ist ein Liebesbrief. Einer, wie er im Buche steht. Einer, wie du ihn vielleicht nie bekommen wolltest. Ich sage es dir jetzt gleich, weil ich an seinem Ende vielleicht vollständig meinen Verstand verloren haben werde."

mein ultimativer tipp für den nächsten liebesbrief: bei sarah abschreiben!



Sonntag, Juli 03, 2011

come on! where's your will to be weird.



james douglas morrison
* 8. dezember 1943   † 3. juli 1971

 




















"i see myself as a huge fiery comet, a shooting star. 
everyone stops, points up and gasps "oh look at that!"
then- whoosh, and I'm gone...
and they'll never see anything like it ever again...

and they won't be able to forget me - ever." 




das mit mir und den doors war nicht gerade liebe auf den ersten blick. doch als sie mich schließlich erwischt haben, geschah das mit einer heftigkeit, die mich noch heute erschreckt.



bezeichnend, dass nicht die musik der anfang war, sondern ein artikel in einem „stern biografie spezial“, der nicht dazu taugte, dass man dieser band augenblicklich mit herz und hirn verfallen wollte. eher im gegenteil. mich aber machte er hauptsächlich neugierig, denn ich war sicher, dass das bild, das dort von jim morrison gezeichnet wurde, nicht alles gewesen sein konnte. ich wollte wissen, wie dieser mensch wirklich gewesen war. von leuten, die ihn tatsächlich gekannt hatten, die zeit mit ihm verbracht und einen blick hinter das image geworfen hatten, das er selbst aufgebaut hatte.



biografien über jim morrison gibt es unzählige. unmöglich, sich daraus ein klares bild des menschen jim morrison zu machen. jeder, der ihn kannte, hat seine eigene wahrheit. wo ray manzarek den sensiblen poeten und überdurchschnittlichen klugen menschen zum thema macht, beschreibt john densmore eine zeitbombe, von der man nie wusste, wann sie hochgehen würde, jemanden, den man fühlen konnte, bevor er da war. patricia kennealy, die jim in einer hexenzeremonie geheiratet hat, zeichnet ein völlig anderes bild als pam courson, die jim als seine „kosmische gefährtin“ bezeichnet hat, es getan hätte. wo rainer moddemann fakten und interviews für sich sprechen lässt, erzählt danny sugerman, wie er als junger mann die zeit mit den doors erlebt hat. philip steeles „city of light“ zeichnet – fiktiv wohlgemerkt – die letzten tage von jim in paris nach, während bob seymore sich auf berichte von augenzeugen beruft, die gesehen haben wollen, dass jim im „rock’n roll circus“ an einer überdosis gestorben sein soll.



es ist unmöglich, zwischen mythos und wahrheit zu unterscheiden. erst recht jetzt, wo sich sein todestag zum vierzigsten mal jährt, jede musikzeitschrift ihn mit den „adonis-fotos“, die er so gehasst hat, erneut aufs cover hievt und mit „neuen details“ um verkaufszahlen buhlt. der rolling stone hat es vor jahren vorgemacht. „he’s hot, he’s sexy and he’s dead“. und all das ist er noch immer. alles, was es zu sagen gab, ist gesagt, jede haarsträubende theorie bis zum erbrechen ausgeschlachtet.



vierzig jahre nach seinem tod ist jim morrison noch immer der posterboy der hippie-generation. dabei waren die doors das gegenteil dessen, was man sich heute unter „hippies“ vorstellt. sie waren der gegenentwurf zu den typen mit batikshirt und blumen im haar. sie waren düster und immer ein bisschen gefährlich. 

irgendwann kam das publikum nicht mehr, um die musik zu hören. sie wollten sehen, wie jim, der am anfang seiner karriere so schüchtern war, dass er nur mit dem rücken zum publikum singen konnte, ausser kontrolle geriet. er tat ihnen diesen gefallen. oder sich? er wollte immer herausfinden, wie weit er seine zuhörer bringen konnte. er hat nicht nur sich und seine band an die grenzen gebracht, sondern jeden, der bereit war, sich darauf einzulassen. und irgendwann hat er die kontrolle verloren. über sich, über die dinge, die er in gang gesetzt hatte.



für mich sind die doors viel mehr als „light my fire“ oder „break on through“ oder die eben schon erwähnten „adonis-fotos“ von jim, die wahrscheinlich jedes kind kennt.

MEINE doors sind vor allem drei unfassbar gute musiker, die es immer geschafft haben, ihrem unberechenbaren frontman zu folgen, mit ihm zu improvisieren und ihn auf den boden zu holen. egal, wie hoch er auch geflogen sein mag.

als sie dazu nicht mehr in der lage waren, waren die doors geschichte. und das ist sicher nicht manzarek, densmore oder krieger zuzuschreiben, sondern morrison allein. oder besser: seinem hass auf das selbst gewählte image des „lizard kings“, dem er nicht mehr entkommen konnte, obwohl er nichts anderes wollte.



„er war ein poet, der dazu verdammt war zu singen, um sich gehör zu verschaffen“ ist einer der meist zitierten sätze, wenn es darum geht, jim morrison zu beschreiben. und er ist treffender als alles, was man sonst so über ihn sagt. wer sich die mühe macht, seine gedichte zu lesen, wird verstehen, was damit gemeint ist. und wer sich diese mühe nicht machen möchte, dem sei „an american prayer“ ans herz gelegt, denn dort liest jim seine gedichte selbst. an seinem 27. geburtstag. allein. erst nach seinem tod untermalte seine band diese gedichte mit musik.



die doors hatten nur sechs jahre, um sich ihren platz in der geschichte zu sichern. und sie wären heute nicht das, was sie sind, hätten sie mehr zeit gehabt. sie wären heute nicht das, was sie sind, hätte jim aus paris den weg zurück gefunden. jims tod hat sie unsterblich gemacht. sein tod hat IHN unsterblich gemacht. er hat es seiner band aber auch unmöglich gemacht, diesem übergroßen schatten jemals zu entkommen. für die meisten menschen IST jim bis heute gleichbedeutend mit THE DOORS.



die doors und jim morrison waren geschichte, lange bevor ich geboren wurde. es wird mich dieser band und diesem menschen nicht näher bringen, wenn ich an diesem grab stehe.

pere lachaise, 6. division, 2. reihe, grab 5.









Freitag, Juni 24, 2011

a kiss to send us off.

Haben Sie sich jemals eine Familie gebaut? Ich glaube, dass es darum geht, selbst anzupacken, aus den Dingen, die herumliegen, etwas zu bauen, dass Bestand hat oder zumindest für einige Zeit etwas aushält. Haben Sie sich jemals eine Kapuze über den Kopf gezogen? Ich glaube, so ist das. Dinge haben, die machen, dass man nicht nass wird. Sich Menschen suchen, die aufpassen, und auf die man aufpasst. Haben Sie jemals eine Veränderung vorgenommen? Ich glaube, es ist okay, auch mal Nein zu sagen. einen Schutzkreis zu ziehen, der sagt: Bis hierhin und nicht weiter. Es ist okay zu sagen: Bis später, nicht jetzt. Haben Sie jemals nach Jahren jemanden wiedergetroffen und gewusst, wer es ist? Ich meine, nicht vom Namen her sondern von den Farben innen drin. Nicht? Dann wird es Zeit. Finden Sie jemanden wieder, trauen Sie sich, jemanden gehen zu lassen, zittern Sie dabei, haben Sie Angst, überwinden Sie sich, aber zum Teufel nochmal tun Sie etwas.

- elisabeth rank -


dass ich ausgerechnet jetzt über einen solchen text stolpere, ist wie die bestätigung, dass ich richtig liege, dass ich schon die ganze zeit richtig gelegen habe.
es gibt menschen, die gehören schon so lange zu meinem leben, dass ich es mir ohne sie gar nicht vorstellen konnte. dabei hab ich schon vor monaten insgeheim gewusst, dass wir nichts mehr gemeinsam haben, dass unsere interessen sich in völlig unterschiedliche richtungen entwickelt haben - oder besser: dass ich einfach nicht mehr gewillt bin, MEINE interessen immer unterzuordnen.
plötzlich gibt es andere, die wichtiger sind, die besser zuhören und verstehen.
und plötzlich ist es auch gar nicht mehr so schwer zu sagen: bis hierhin und nicht weiter.

Dienstag, Mai 17, 2011

i want to hear what you have got to say.

"I have so much to say to you. I want to begin at the beginning, because that is what you deserve. I want to tell you everything, without leaving out a single detail. But where is the beginning? And what is everything?"

- Jonathan Safran Foer -

Mittwoch, April 20, 2011