Montag, Juli 31, 2006

i'm as happy as can be

das leben ist schöööhöön!!!
mit einem guten buch in der karlsaue auf der wiese sitzen, stundenlang im straßencafe backgammon spielen, open-air kino, spontan am fuldaufer grillen, nächtelang draußen auf dem bordstein sitzen und leute gucken und mit der lieblingsmusik auf den ohren und einem breiten grinsen im gesicht nachts durch die straßen schlendern... ich hatte schon gesagt, dass ich das leben gerade schön finde, oder???
außerdem ist zissel und dann ist es gleich noch mal doppelt so schön in dieser stadt! selbst wenn man wie tobi und ich (und WEM anders hätte das auch passieren können???) in einen platzregen gerät und mit komplett durchnässten klamotten bei den sweethearts in der ersten reihe stehen und frieren muss. wir sahen aus wie nasse ratten und haben uns die ganze zeit drüber kaputtgelacht. und weil wir sowieso schon triefend nass waren, sind wir nachts im strömenden regen nach hause gerannt, haben lauthals „no tomorrow“ gesungen, mit einer leeren bierdose und einem hauseingang ein elfmeterschießen veranstaltet und sind in jede pfütze gesprungen, die uns in den weg kam.

und bevor hier irgendwelchen fragen aufkommen: ja, das war extrem albern und nein, ich möchte mich nicht meinem alter entsprechend benehmen. eigentlich glaube ich im moment nicht mal, dass ich das IRGENDWANN wieder möchte. wieso sollte ich nicht vor lauter glück singen und tanzen, wenn mir doch danach ist...


... "when i'm dancing with you
tomorrow doesn't matter.
turn that music up
'till the windows start to shatter
'cause you're the only one who can get me on my feet
and i can't even dance"

Donnerstag, Juli 20, 2006

a midsummer night's dream

wenn man in einer festspielstadt aufgewachsen ist, sind berühmte schauspieler am nebentisch im cafe keine sensation. wenn man zum ensemble gehört schon mal gar nicht, denn dann sitzt man unter umständen schon mal neben helen schneider in der maske oder darf julian weigend beim anziehen helfen. außerdem wird man selbst von den großen stars nie als statist oder assistentin behandelt, sondern eben als teil des ganzen und das ist - nicht nur für mich - das schönste an den festspielen.
wenn man allerdings in der festspielkantine plötzlich von axel prahl mit einem breiten grinsen und einem augenzwinkern bedacht wird, darf einem das durchaus komisch vorkommen. ich drehe mich um, um zu sehen, wer hinter mir sitzt. niemand. hm. ich schiele vorsichtig wieder zu ihm rüber. er grinst noch breiter, deutet auf seine brust, dann auf mich. ich sehe an mir runter. oh, achsoooooo... ich verstehe endlich und grinse zurück.
dass ausgerechnet ein band-shirt mir zu einem smalltalk mit meinem lieblings-tatort-kommisar verhilft ...

Dienstag, Juli 11, 2006

;-(

"ich kann keinem böse sein,
der auf dem schlachtfeld der liebe
im stacheldraht verendet."

Montag, Juli 03, 2006

as tears go by

die bates waren ganz sicher nicht die beste band der welt und zimbl für andere nichts weiter als ein poser. aber welche rolle spielt das, wenn er gleichzeitig der persönliche punkrock-held ist?

in den zahlreichen nachrufen für zimbl hab ich etwas gefunden, das ich so nur unterschreiben kann: „in nordhessen und im südlichen westfalen waren die bates mehr. es war die band, zu deren songs man sich als braver gymnasiast anfang der 90er durch die pubertät rebellierte, das erste dosenbier stach und skateboards shredderte, weil man zu dämlich für die tricks aus den videos war. und es war die band, mit dessen leadsänger man jahre später vor dem auftritt in einen fluß kotzte.“
völlig richtig. bei den bates ging es nicht vorrangig um die musik, sondern um das, was sie für uns waren. nur wenige kilometer von mir entfernt im „zonenrandgebiet“ aufgewachsen, waren texte über die langeweile in der provinz und sich unverstanden fühlen genau das, was ich hören wollte. ich wusste sehr genau, was sie meinten und ich wusste auch, dass sie für mich mehr als nur die lokalen helden waren, die viele meiner freunde in ihnen sahen. alle hörten die bates, ob sie nun auf punk abfuhren oder nicht. schon aus lokalpatriotischen gründen wahrscheinlich.

bei mir war das etwas anders. ich erinnere mich noch sehr genau, welchen eindruck sie bei mir hinterließen und was ich auf die beine stellte, um sie sehen zu können. nächtliche ausflüge mit heimlich aus dem fenster klettern, pechschwarz geschminkten augen und viel älteren jungs ... wie rebellisch ich mir damals vorkam, wenn ich in der ersten reihe beim pogo mitmischen konnte. keine ahnung, wie oft wir nachts ins „portrait“ getrampt sind, um mit zimbl & co. zu feiern. aber sehr oft. und sehr heimlich.

meine begeisterung für die bates war schon vor dem deal mit virgin und vor allem vor „billie jean“ geschichte. aber ich erinnere ich mich an viele durchzechte nächte, endlose diskussionen auf dem zerschlissenen sofa im „portrait“, konzerte, bei denen ich grundsätzlich backstage herumlungerte und den jungs das bier wegsoff, wie meine freunde mich deswegen wahlweise beneideten oder verständnislos den kopf schüttelten und dass die bates mir jahre später mit „independent love song“ den soundtrack zu einer sehr merkwürdigen, aber für mich entscheidenden zeit geliefert haben und wie sehr ich diesen song noch heute liebe.

das alles (und ein paar entscheidende dinge mehr) wird mir niemand nehmen. genauso wenig wie das tröstliche gefühl, mich auf meine eigene weise von ihm verabschiedet zu haben.