Dienstag, August 30, 2011

i hate the way you make me feel.

mir war eigentlich bereits beim losfahren klar, dass der ausflug nach münster sehr viel mehr als ein ausflug sein würde. zu viele erinnerungen und zu viele songs im kopf. und es sind die gleichen lieder wie damals, weil sie zu dieser stadt gehören. mein münster-soundtrack ohne muff potter, die weakerthans, sophia, die ramones, the cure, johnny cash, die cardigans oder die twilight singers? unvorstellbar. es geht auch nicht ohne hot water music, the notwist und the national.

oder eben samiam.

zu jedem anderen zeitpunkt hätte ich luftsprünge gemacht, weil sie hier zu konzertieren gedenken. aber doch nicht JETZT!!!
wo ich sowieso gerade alles in frage stelle. wo ich nicht weiss, wo rechts und links ist. wo jeder gedanke um das gleiche thema kreist. soll ich oder soll ich nicht? wo herz und verstand sich einen erbitterten kampf liefern, bei dem es tote und verletzte geben wird, aber voraussichtlich keinen sieger. wo mich jeder song daran erinnern wird, was war und was sein könnte.

"i know i've changed i watched myself slip away
i've compromised everything's going to be alright"



hingehen werde ich natürlich trotzdem. weil ich, nachdem ich die songs des neuen albums "trips" im komplettstream gehört habe, finde, dass man sich dazu unbedingt neue erinnerungen schaffen muss.

Mittwoch, August 24, 2011

cause i'm havin' so much fun with honey bun.

nachdem ich an dieser stelle lautstark meine freude darüber verkündet habe, "spring awakening" praktisch vor der haustür zu haben, muss ich jetzt zähneknirschend zugeben, dass ich es trotzdem nicht gesehen habe. da waren meine musicalischen prioritäten zu dem zeitpunkt dann doch andere. über die ich AUCH nicht geschrieben habe. asche auf mein haupt.

aber: das ensemble wurde zu einem gastspiel im staatstheater eingeladen und ich bekomme eine letzte neue chance.

dachte ich.
denn das gastspiel wird am 30. oktober stattfinden. zeitgleich mit "musicals in konzert", das mit kristin hölck, maria jane hyde, nivaldo allves und mark polak aufwartet. und schon stecke ich im nächsten gewissenskonflikt.

soll ich eine show, in der die bekanntesten musicals präsentiert werden, einem stück vorziehen, das ich voraussichtlich so schnell nicht wieder zu sehen bekommen werde?
die üblichen verdächtigen aus starlight express, cabaret, grease, rocky horror show, das phantom der oper, evita, elisabeth vs. "so'n verficktes leben!". gibt's da wirklich was zu überlegen? 

kristin hat mich auf der bühne des staatstheaters schon mal vom hocker gehauen. ich sollte jemand neuem die chance geben. sie darf es dann gern bei "glam-rock in concert" wieder versuchen ;)

Montag, August 22, 2011

ein heftpflaster für die seele.





an manche orte kommst du und fühlst dich sofort zu hause. münster zum beispiel. alles ist irgendwie... richtig. du fühlst dich nicht fremd, sondern so, als wärst du schon hundert mal dort gewesen. du musst dich nicht mühsam auf einem stadtplan orientieren, weil du instinktiv den richtigen weg findest. auch wenn er sich erst im nachhinein als der richtige erweist. dich beschleicht dauernd dieses heimelige gefühl von "zu hause".

am anfang lässt du dich verzaubern vom prinzipalmarkt mit seinen historischen giebelhäusern, fröstelst ein bisschen beim anblick der wiedertäufer-käfige am turm der lambertikirche, stellst erstaunt fest, dass das mit der "radfahrerhauptstadt" gar kein klischee ist, besichtigst den dom, trinkst einen cocktail am kreativkai, besuchst den allwetterzoo und kommst vor lauter begeisterung gar nicht mehr dazu, die kamera aus der hand zu legen.
.
beim nächsten besuch hälst du dich von all diesen orten weitgehend fern. du bist ja schließlich kein tourist. wenn du überhaupt etwas besichtigst, dann den zwinger oder den buddenturm und anschließend machst du vielleicht einen spaziergang entlang des dortmund-ems-kanals. du stehst nicht mit dem fotoapparat vor der stadtbücherei, sondern leihst dir ein buch aus, mit dem du dich dann auf einem bei der radstation geliehenen rad auf den weg zum aasee machst. und abends schaust du mal in der kneipe im kuhviertel vorbei, aus der beim letzten mal die coole musik kam.

irgendwann warst du so oft zu gast in dieser stadt, dass du lauter dinge mit einem "lieblings" davor hast. du weisst, wo der beste plattenladen ist, wo man die leckersten bagels im hansaviertel bekommt, welche band abends im "gleis 22" spielt und dass das wirklich spannende am stadthafen nicht der kreativkai, sondern der hawerkamp ist. zumindest für menschen wie dich. den prinzipalmarkt kennst du nur noch von postkarten.

was du beim nächsten besuch unbedingt ändern willst. du holst dir ein eis bei leysieffer, siehst den doppeldeckerbus, mit dem man stadtrundfahrten machen kannst, steigst spontan ein, ertappst dich dabei, wie du all die dinge nochmal ablichtest, die du schon beim ersten besuch geknipst hast und verliebst dich aufs neue.


"münster klebt", sagen die einheimischen und grinsen.
so schreibt es jürgen kehrer in seinem buch "gebrauchsanweisung für münster und das münsterland".
die einheimischen sind sehr, sehr weise menschen. ehrlich.

Dienstag, August 16, 2011

überwasserkirche, mocambo-bar, westfalen-tanke.

ich hätte an dieser stelle - wie angedroht - zwei oder dreihundert sätze über "die päpstin" verlieren sollen. und wenn ich das schon nicht schaffe, hätte ich zumindest erwähnen können, dass das hiesige staatstheater in der neuen spielzeit "cabaret" zum besten gibt und "abba - the symphonical celebration" von "glam"-rock in concert - queen ANOTHER KIND OF MAGIC" abgelöst wird. alex melcher, kristin hölck, judith lefeber und henrik wager als queen wären auf jeden fall eine meldung wert gewesen.

wenigstens habe ich das - wenn auch dezent verpackt - untergebracht, bevor ich mich morgen bis auf weiteres in richtung "überwasserkirche, mocambo-bar, westfalen-tanke" verabschiede.

und hey münster - ich hab dich furchtbar vermisst. meine letzten erinnerungen an dich hatten mit abschiedsschmerz, tränen in den augen und allem an selbstbeherrschung zu tun, das ich so aufbringen konnte. aber so soll das mit uns doch nicht enden, oder? was für ein unrühmliches ende wäre das für eine liebe wie unsere!

es gibt gar keine fotos von dir und mir. dabei hätte ich so gern welche. damit ich irgendwann mal sagen kann: "hey, siehst du, wir haben eine geschichte. du und ich, der prinzipalmarkt und die treppenstufen am aasee, das gleis 22 und green hell, die sputnikhalle und das cineplex, der geheime platz am hafen, den nur wir beide kennen.

natürlich ist es nicht das gleiche, wenn ich JETZT fotos mache, aber wo ich gerade beim verabschieden bin...

Mittwoch, August 10, 2011

ich hab vergessen, wer ich war und ich weiß nicht, wer ich bin.

besetzung "die päpstin" am 2. august 2011:

johanna: sabrina weckerlin
gerold: mathias edenborn
anastasius: niklas gertl
mutter/marioza: eveline suter
fulgentuis/rabanus: dietmar ziegler
vater/papst sergius: norbert conrads
aeskulapius: dennis henschel
arsenius: nikolas gerdell
richild: tabea grün
lothar: markus g. kulp
johannes: stefan przywara
kleine johanna: denise stüss
kleiner johannes: valentin teufel


bericht folgt. wahrscheinlich ;)

Dienstag, August 09, 2011

the saturdays you never spent.

bevor ich mir selbst ein bild von "spring awakening" in der nachrichtenmeisterei mache, gibt's einen kleinen vorgeschmack in form eines videos vom hessischen rundfunk und dem bereits am freitag erschienen artikel in der hna.

Freitag, Juli 29, 2011

fußball ist immer noch wichtig.

oder: die nächste saison ist immer die nächste.

Dein Verein heißt:
borussia dortmund.

und wenn jetzt jemand denkt: „ja, ne, is klaaa! meister und so!“… nein, nicht ganz. mein herz hab ich bereits 1989 an diesen verein verloren und meine dauerkarte für die südtribüne besitze ich seit mehr als zwölf jahren. und in dieser zeit waren "wir" sehr viel öfter NICHT meister.

Wie lautet das offizielle Saisonziel, sofern es bekannt ist?
der trainer sagt: „das einzige, was ich möchte, ist spiele zu gewinnen“.
das halte ich im fußball grundsätzlich schon mal für einen guten plan. und je öfter er auf dem rasen umgesetzt wird, desto weiter oben wird der verein in der tabelle landen. sag ich jetzt mal so.


Wie lautet DEIN Saisonziel für deinen Verein oder deine Vereine?
wenn die herren auf dem platz so viel spaß haben machen, wie in der vergangenen saison, bin ich glücklich.

Welchen Spieler hätte deine Mannschaft in der Pause lieber nicht abgegeben?
vom sportlichen standpunkt aus: nuri sahin.
aber wer den in tränen aufgelösten dede gesehen hat, weiss, wer emotional die größte lücke hinterlässt.

Welchen Spieler hätte deine Mannschaft besser verkaufen sollen?
keinen.


Wen hätte deine Mannschaft diese Saison lieber NICHT gekauft?
wie soll ich denn diese frage schon VOR der saison beantworten?

Wer von den neuen Spielern wird deiner Mannschaft am besten helfen?
wie soll ich denn diese frage schon VOR der saison beantworten?

Wie wirst du in dieser Saison deine Mannschaft unterstützen?
in dem ich von der südtribüne - block 12, mitte - mit meinem so inbrünstig wie schief vorgetragenem "you'll never walk alone" den gegner erschrecke.

Wie findest du das neue Trikot Deiner Mannschaft?
es gab schönere. schlimmere aber auch. und alles, was nicht neongelb ist, lässt mich schon mal aufatmen.

Welcher Stürmer wird die Torjägerkanone holen?
lucas barrios.

Welcher Trainer wird als erstes gefeuert?
herr klopp wird es nicht sein, alle anderen sind mir herzlich egal.

Welche Mannschaft wird das erste Tor der Saison schießen?
die besten chancen haben – berücksichtigt man mal die spieltagsansetzung – der bvb und der hsv.

Welche Mannschaften SOLLTEN absteigen?
ich schätze, dass augsburg es schwer haben wird. aber von SOLLEN kann da keine rede sein.
 

Welche Mannschaft wird Meister?
vermutlich die mit den meisten punkten.

Wenn du nicht im Stadion bist, wo wirst du die Spiele sehen?
gar nicht. oder WENN, dann nur kurze ausschnitte. fußball im fernsehen ist so... *gähn*

Wie sehr vermisst du die Bundesliga auf einer Skala von 1 bis 10 – wobei bei 1 so ziemlich keine Träne nach der Bundesliga verdrückt wird und 10 quasi bedeutet, dass du ernste Entzugserscheinungen hast?
anfangs vermisse ich meist gar nichts, nach zwei wochen dann die jungs, mit denen ich sonst auf der tribüne stehe und wenn die neue saison beginnt, hab ich mich so daran gewöhnt, samstags tun zu können, worauf ich spontan lust habe, dass ich meine dauerkarte verschenken möchte.
und dann kommt der moment, in dem ich auf dem parkplatz c1 stehe, auf die gelben arme des westfalenstadions blicke und denke: „zu hause isses doch am schönsten!“.

oder anders gesagt:



Wird es eine spannende Saison für Deine Mannschaft?
davon gehe ich jetzt einfach mal aus.

Sonntag, Juli 24, 2011

der tanz der wilden herzen beginnt.

nachdem man es in köln mit dem time warp auf der domplatte vorgemacht hat:
tanz der vampire-flashmob in stuttgart.





beide videos von stuttgartmusicals

Freitag, Juli 22, 2011

die besten lieder sind gesungen.

as long as the music's loud enough,
we won't hear the world falling apart.

Donnerstag, Juli 14, 2011

totally fucked – will they mess you up?

heute hätte ich wegen einem litfasssäulenplakat beinahe einen auffahrunfall verursacht. aber das weiße plakat mit dem roten schriftzug, den ich schon auf einige entfernung (und ich bin kurzsichtig!) als den des musicals "spring awakening" erkennen konnte, ließ mich ruckartig auf die bremse treten. die dame hinter mir war "not amused", ich dagegen schon. stand da doch zu lesen, dass das stück praktisch vor meiner haustür gespielt werden würde. yaaay.

im english theatre frankfurt hab ich "spring awakening" leider verpasst und man wird diese beiden aufführungen nicht im ansatz vergleichen können, aber wenigstens bekomme ich die chance, das stück überhaupt zu sehen. und bei fünf euro fürs ticket kann man SO viel wahrscheinlich nicht falsch machen.

spring awakening in kassel

Dienstag, Juli 12, 2011

taken by a stranger.

die anspielung auf den diesjährigen beitrag zum esc kommt nicht von ungefähr und auch nur deshalb vor, weil der titel so schön zu "lost - hänsel und gretel" passte und ein erträglicher teil dieses songs zitiert wurde.
es sollte nicht die einzige anspielung bleiben. tatort, james bond, killer queen, glinda... alles vertreten. und trotzdem bekam das publikum kein zusammengeklautes sammelsurium zu sehen, sondern ein sehr eigenes stück. wie man es von michael fajgel eben so kennt.
 

fortsetzung folgt... bis dahin gibt's ein kurzes video vom hessischen rundfunk
und ein paar fotos von der location und der bühne. leider war das fotografieren auch beim schlussapplaus nicht erlaubt.

bühne & bootsanleger

 


Freitag, Juli 08, 2011

just because i’m losing doesn’t mean i’m lost.

wie jeden sommer seit inzwischen vier jahren gibt es auf der wunderschönen blumeninsel "siebenbergen" in der karlsaue im rahmen des brüder grimm-festivals wieder ein märchenmusical zu sehen. eine bessere location kann man sich dafür auch kaum vorstellen. 
einen besseren regisseur übrigens auch nicht. denn - wie ich an anderer stelle bereits erwähnt habe, kann man sich sicher sein, dass sich michael fajgel mit liebe zum detail seiner arbeit widmet. nicht umsonst war das publikum in den vergangenen jahren hingerissen von stücken, darstellern und location.

was es im vorfeld zu sagen gab, hat er - samt seinen beiden hauptdarstellern - bettina fraschke von der hna-kulturedaktion gesagt:

"Regisseur und Autor Michael Fajgel, 53, leitet das Musicaltheater tic in Kassel. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Fajgel ist in Hannover geboren und lebt seit 1987 in Kassel. „Lost - Hänsel und Gretel“ ist sein viertes Grimm-Musical für die Insel Siebenbergen. Seine Frau Loreen ist für die Choreografien zuständig.

Denise Vilöhr, 22, spielt die Gretel. Die ledige Hernerin hat ihre Musicalausbildung in Osnabrück gemacht. Sie lebt in Bremen und steht dort unter anderem mit einer Schlagerrevue auf der Bühne.

Tim Müller, 28, ist Aachener und lebt ledig in Köln. Nach der Musicalausbildung in München ist er seit fünf Jahren im Geschäft. Aktuell probt er noch in Hildesheim.

Wie sind Sie auf die Idee für Ihr viertes Märchenmusical gekommen?
Michael Fajgel: Die Kasseler Insel passt zu dieser Fernsehserie „Lost“, von der ich alle sechs Staffeln gesehen habe. Ich war hier und hatte den Gedanken an das Verlorengehen im Kopf. Dazu passt dann das Märchen von Hänsel und Gretel.

Erklären Sie bitte die Grundidee von „Lost“ für die, die den Stoff nicht kennen.
Fajgel: Man muss die Serie nicht kennen, um das Stück zu verstehen. Menschen gehen darin bei einem Flugzeugabsturz auf einer Insel verloren.

Und hier sind es zwei Kinder.

Fajgel: Die Insel ist für sie scheinbar ein Schlaraffenland. Denn hier gibt es einen Rummelplatz. Ein Knusperhäuschen gibt es auch. Aber wir haben keine Hexe. Sondern eine ältere Dame, die Kinder für sich arbeiten lässt. Alle elternlos.

Ist das Stück dieses Jahr besonders ernst?
Fajgel: Auch. Es wird viel über das Thema gesungen.
Denise Vilöhr: Genau wie darüber, niemals erwachsen werden zu wollen.
Fajgel: Den Kindern wird am Ende die Insel gehören, jedenfalls für eine Weile. Sie singen davon, dass Eltern sie nicht dauernd bewerten und benoten sollen. Wir machen natürlich auch viel Quatsch, aber das Stück hat durchaus ernste Seiten.

Wie klingt die Musik?
Fajgel: Roland Oumard hat Popballaden geschrieben, es gibt aber auch eine tolle Kung-Fu-Fighting-Nummer und ein Stück, das nach Musical klingt.
Tim Müller: In einem Moment träumen wir, dann haben wir aber auch eine richtige James-Bond-Nummer.

Wie hat sich das Brüder-Grimm-Musical entwickelt im vierten Jahr, was ist neu?
Fajgel: Unsere Bühne hat einen anderen Aufbau, sie hat die Form eines Landungspiers und ist so besser zu bespielen. Außerdem schaffen wir so mehr Zuschauerplätze.

Was ist für Sie als Darsteller das Besondere am Stück?
Vilöhr: Wie Bruder und Schwester zusammenhalten.
Müller: Ich muss ja immer auf meine kleine Schwester aufpassen. Der Hänsel hat einen Beschützerinstinkt, will aber auch Detektiv sein.
Vilöhr: Gretel ist viel ängstlicher, aber auch frech.

Wie ist es, Kinder zu spielen?
Vilöhr: Das macht Spaß. Man kann alles entdecken, ist neugierig, kann lernen. Jeder war mal Kind und weiß noch, wie das ist.
Müller: Wir sehen ja auch noch jung aus. Jedenfalls, wenn ich meinen Bart abrasiert habe.
Vilöhr: Bei Kindern merkt man sofort, wenn etwas nicht authentisch ist. Kinder sind superehrlich. Das ist schön zu spielen.

Aber ein Liebesduett haben Sie nicht.
Vilöhr: Das braucht das Stück auch nicht. Unser größter Moment ist das Duett auf der Schiffsschaukel, wo wir singen, dass wir nie erwachsen werden wollen.
Müller: Das ist sehr pur, sehr minimalistisch. Roland Oumard hat das sehr schön komponiert.
Vilöhr: Vielleicht ist das etwas, das sich Erwachsene auch wünschen.


ich bin wirklich gespannt, was mich am sonntag erwartet. da ich aber noch nie enttäuscht von dem war, was die tic-leute auf die beine gestellt haben, rechne ich auch diesmal nicht damit.

noch dazu findet das ganze an einem meiner lieblingsplätze statt.

brücke nach siebenbergen (foto: hna regiowiki)


blick zur schwaneninsel (foto: hna regiowiki)

Montag, Juli 04, 2011

all lovers hell.

"Geliebter junger Mann,
dies ist ein Liebesbrief. Ich sage es dir lieber gleich, weil du es vielleicht nicht ahnen konntest. Ein Liebesbrief ist ein altmodisches Medium, um altmodische Dinge zu sagen und altmodische Geständnisse zu machen, die man im richtigen Leben nicht über die Lippen bringt. Man kann Geständnisse auch auf die moderne Art machen: digital, mit Musik und Geldgeschenken. Dieses Geständnis ist so altmodisch, ich schreibe es mit Tinte und auf knittriges Papier und werde es vielleicht niemals über mich bringen, es dir zu überreichen. Denn vielleicht fehlt mir diese eine altmodische Sache, die man gemeinhin als Mut bezeichnet. Ich würde dir alles persönlich sagen, mit gesprochenen Worten, mit meiner eigenen Stimme, doch immer, wenn ich vor dir stehe, kommt kein Wort aus meinem Mund. Sitzen wir irgendwo nebeneinander, machen in meinem Innern kleine Menschen mit stumpfen Bastelscheren aus meinen Organen kleine Schnipsel, blutige Scherenschnitte mit ausgefransten Kanten. Manches Mal schnürt deine Anwesenheit mein Herz und meine Lungenflügel ganz fest zu einem kleinen Paket zusammen, so dass beide ihre Funktion für einige Zeit nicht mehr ausüben können. Manchmal bebt die Erde, wenn du neben mir stehst, dann möchte ich die Arme ausstrecken und mich an dir festhalten, dich berühren. Doch die Umstände teilen unser gemeinsames Dasein in zwei Hälften – Dich und Mich, und irgendwie ist da kein Uns.
Geliebter junger Mann, du siehst, wie es um meinen Geisteszustand steht: Dies ist ein Liebesbrief. Einer, wie er im Buche steht. Einer, wie du ihn vielleicht nie bekommen wolltest. Ich sage es dir jetzt gleich, weil ich an seinem Ende vielleicht vollständig meinen Verstand verloren haben werde."

mein ultimativer tipp für den nächsten liebesbrief: bei sarah abschreiben!



Sonntag, Juli 03, 2011

come on! where's your will to be weird.



james douglas morrison
* 8. dezember 1943   † 3. juli 1971

 




















"i see myself as a huge fiery comet, a shooting star. 
everyone stops, points up and gasps "oh look at that!"
then- whoosh, and I'm gone...
and they'll never see anything like it ever again...

and they won't be able to forget me - ever." 




das mit mir und den doors war nicht gerade liebe auf den ersten blick. doch als sie mich schließlich erwischt haben, geschah das mit einer heftigkeit, die mich noch heute erschreckt.



bezeichnend, dass nicht die musik der anfang war, sondern ein artikel in einem „stern biografie spezial“, der nicht dazu taugte, dass man dieser band augenblicklich mit herz und hirn verfallen wollte. eher im gegenteil. mich aber machte er hauptsächlich neugierig, denn ich war sicher, dass das bild, das dort von jim morrison gezeichnet wurde, nicht alles gewesen sein konnte. ich wollte wissen, wie dieser mensch wirklich gewesen war. von leuten, die ihn tatsächlich gekannt hatten, die zeit mit ihm verbracht und einen blick hinter das image geworfen hatten, das er selbst aufgebaut hatte.



biografien über jim morrison gibt es unzählige. unmöglich, sich daraus ein klares bild des menschen jim morrison zu machen. jeder, der ihn kannte, hat seine eigene wahrheit. wo ray manzarek den sensiblen poeten und überdurchschnittlichen klugen menschen zum thema macht, beschreibt john densmore eine zeitbombe, von der man nie wusste, wann sie hochgehen würde, jemanden, den man fühlen konnte, bevor er da war. patricia kennealy, die jim in einer hexenzeremonie geheiratet hat, zeichnet ein völlig anderes bild als pam courson, die jim als seine „kosmische gefährtin“ bezeichnet hat, es getan hätte. wo rainer moddemann fakten und interviews für sich sprechen lässt, erzählt danny sugerman, wie er als junger mann die zeit mit den doors erlebt hat. philip steeles „city of light“ zeichnet – fiktiv wohlgemerkt – die letzten tage von jim in paris nach, während bob seymore sich auf berichte von augenzeugen beruft, die gesehen haben wollen, dass jim im „rock’n roll circus“ an einer überdosis gestorben sein soll.



es ist unmöglich, zwischen mythos und wahrheit zu unterscheiden. erst recht jetzt, wo sich sein todestag zum vierzigsten mal jährt, jede musikzeitschrift ihn mit den „adonis-fotos“, die er so gehasst hat, erneut aufs cover hievt und mit „neuen details“ um verkaufszahlen buhlt. der rolling stone hat es vor jahren vorgemacht. „he’s hot, he’s sexy and he’s dead“. und all das ist er noch immer. alles, was es zu sagen gab, ist gesagt, jede haarsträubende theorie bis zum erbrechen ausgeschlachtet.



vierzig jahre nach seinem tod ist jim morrison noch immer der posterboy der hippie-generation. dabei waren die doors das gegenteil dessen, was man sich heute unter „hippies“ vorstellt. sie waren der gegenentwurf zu den typen mit batikshirt und blumen im haar. sie waren düster und immer ein bisschen gefährlich. 

irgendwann kam das publikum nicht mehr, um die musik zu hören. sie wollten sehen, wie jim, der am anfang seiner karriere so schüchtern war, dass er nur mit dem rücken zum publikum singen konnte, ausser kontrolle geriet. er tat ihnen diesen gefallen. oder sich? er wollte immer herausfinden, wie weit er seine zuhörer bringen konnte. er hat nicht nur sich und seine band an die grenzen gebracht, sondern jeden, der bereit war, sich darauf einzulassen. und irgendwann hat er die kontrolle verloren. über sich, über die dinge, die er in gang gesetzt hatte.



für mich sind die doors viel mehr als „light my fire“ oder „break on through“ oder die eben schon erwähnten „adonis-fotos“ von jim, die wahrscheinlich jedes kind kennt.

MEINE doors sind vor allem drei unfassbar gute musiker, die es immer geschafft haben, ihrem unberechenbaren frontman zu folgen, mit ihm zu improvisieren und ihn auf den boden zu holen. egal, wie hoch er auch geflogen sein mag.

als sie dazu nicht mehr in der lage waren, waren die doors geschichte. und das ist sicher nicht manzarek, densmore oder krieger zuzuschreiben, sondern morrison allein. oder besser: seinem hass auf das selbst gewählte image des „lizard kings“, dem er nicht mehr entkommen konnte, obwohl er nichts anderes wollte.



„er war ein poet, der dazu verdammt war zu singen, um sich gehör zu verschaffen“ ist einer der meist zitierten sätze, wenn es darum geht, jim morrison zu beschreiben. und er ist treffender als alles, was man sonst so über ihn sagt. wer sich die mühe macht, seine gedichte zu lesen, wird verstehen, was damit gemeint ist. und wer sich diese mühe nicht machen möchte, dem sei „an american prayer“ ans herz gelegt, denn dort liest jim seine gedichte selbst. an seinem 27. geburtstag. allein. erst nach seinem tod untermalte seine band diese gedichte mit musik.



die doors hatten nur sechs jahre, um sich ihren platz in der geschichte zu sichern. und sie wären heute nicht das, was sie sind, hätten sie mehr zeit gehabt. sie wären heute nicht das, was sie sind, hätte jim aus paris den weg zurück gefunden. jims tod hat sie unsterblich gemacht. sein tod hat IHN unsterblich gemacht. er hat es seiner band aber auch unmöglich gemacht, diesem übergroßen schatten jemals zu entkommen. für die meisten menschen IST jim bis heute gleichbedeutend mit THE DOORS.



die doors und jim morrison waren geschichte, lange bevor ich geboren wurde. es wird mich dieser band und diesem menschen nicht näher bringen, wenn ich an diesem grab stehe.

pere lachaise, 6. division, 2. reihe, grab 5.









Samstag, Juli 02, 2011

hush all that noise.



beatsteaks. berlin. wuhlheide.
und die vorfreude steigt in schwindelnde höhen.

Freitag, Juli 01, 2011

baby i'm done. i gotta go home.

ich LIEBE meinen job heiß und innig. wirklich.und ich habe definitiv lieber stress als (theoretisch) zeit, mir die fingernägel zu lackieren. aber für diese woche bin ich bedient.

alles, was ich jetzt noch will, ist:
- einen parkplatz vor der haustür oder zumindest auf der gegenüberliegenden straßenseite
- jemanden, der mir die wasserkiste in die wohnung trägt
- mein selbstgemachtes chili con carne
- klingel und telefon abstellen
- handy ausschalten
- aufs sofa
- die zweite staffel "the big bang theory"
- selig während einem der zahllosen monologe von sheldon cooper wegschlummern
- morgen nicht vor 10 uhr wieder aufwachen.

soweit die theorie.
in der praxis werde ich reis, paprika, ananas, mais und anderen unrat in eine schüssel werfen, dem geburtstagskind das ganze als "reissalat" verkaufen, zwei bier trinken und trotz eines geräuschpegels wie vor der greenstage auf dem hurricane um halb zehn auf einem stuhl einschlafen und mich so

a) zum gespött aller anderen gäste machen
b) unvorteilhaft fotografiert auf facebook wieder finden
c) das restliche wochenende mit nackenschmerzen herumplagen
d) montagmorgen im büro das gefühl haben, nie weg gewesen zu sein.

jippie.


Donnerstag, Juni 30, 2011

i didn't recognize you without the handcuffs.



rent - the movie. 
roger: adam pascal; mimi: rosario dawson.

ich hab seit TAGEN einen fiesen ohrwurm von diesem song.
dabei habe ich "rent" - weder in der film- noch in der broadwayfassung - in letzter zeit gesehen. was es natürlich umgehend nachzuholen gilt.
und trotzdem: normalerweise bleibt bei solchen gelegenheiten eher "out tonight" oder "tango: maureen" in den gehörgängen hängen.

strange ♥

Freitag, Juni 24, 2011

a kiss to send us off.

Haben Sie sich jemals eine Familie gebaut? Ich glaube, dass es darum geht, selbst anzupacken, aus den Dingen, die herumliegen, etwas zu bauen, dass Bestand hat oder zumindest für einige Zeit etwas aushält. Haben Sie sich jemals eine Kapuze über den Kopf gezogen? Ich glaube, so ist das. Dinge haben, die machen, dass man nicht nass wird. Sich Menschen suchen, die aufpassen, und auf die man aufpasst. Haben Sie jemals eine Veränderung vorgenommen? Ich glaube, es ist okay, auch mal Nein zu sagen. einen Schutzkreis zu ziehen, der sagt: Bis hierhin und nicht weiter. Es ist okay zu sagen: Bis später, nicht jetzt. Haben Sie jemals nach Jahren jemanden wiedergetroffen und gewusst, wer es ist? Ich meine, nicht vom Namen her sondern von den Farben innen drin. Nicht? Dann wird es Zeit. Finden Sie jemanden wieder, trauen Sie sich, jemanden gehen zu lassen, zittern Sie dabei, haben Sie Angst, überwinden Sie sich, aber zum Teufel nochmal tun Sie etwas.

- elisabeth rank -


dass ich ausgerechnet jetzt über einen solchen text stolpere, ist wie die bestätigung, dass ich richtig liege, dass ich schon die ganze zeit richtig gelegen habe.
es gibt menschen, die gehören schon so lange zu meinem leben, dass ich es mir ohne sie gar nicht vorstellen konnte. dabei hab ich schon vor monaten insgeheim gewusst, dass wir nichts mehr gemeinsam haben, dass unsere interessen sich in völlig unterschiedliche richtungen entwickelt haben - oder besser: dass ich einfach nicht mehr gewillt bin, MEINE interessen immer unterzuordnen.
plötzlich gibt es andere, die wichtiger sind, die besser zuhören und verstehen.
und plötzlich ist es auch gar nicht mehr so schwer zu sagen: bis hierhin und nicht weiter.

Sonntag, Juni 12, 2011

what happens when the music stops.

paradox ist, wenn eine show, die "stanke ohne strom" heißt, wegen stromproblemen später beginnt.
dafür hat sie dann auch länger gedauert. drei stunden, zwanzig minuten und über 2000 verbrauchte kalorien, um genau zu sein.





to be continued.

Montag, Juni 06, 2011

what comes next? any idea?

meine endorphine tanzen gerade pogo!!!
es ist gerade mal viertel vor zehn, noch dazu an einem montag (!) und ich könnte singen und tanzen vor lauter vorfreude! 

die beatsteaks in göttingen und geburtstag im theater des westens.

danke berlin.



Sonntag, Juni 05, 2011

breaking up is never easy, i know.

ich hatte ja schon vor - fast auf den tag genau - zwei monaten das vergnügen, "abba - the symphonical celebration" sehen zu dürfen. heute fand das spektakel zum letzten mal statt und man hatte das gefühl, die protagonisten hatten sich das mit der "celebration" besonders zu herzen genommen.
NOCH mehr und NOCH abgefahrenere kostüme im orchester, NOCH mehr spontane gags, NOCH mehr spielfreude, NOCH mehr durchdrehen im publikum.

patrick war eindeutig der klassenkasper des abends, und auch, wenn man es nicht anders gewöhnt ist, setzt er immer wieder einen drauf. was einem ein partner wie philippe ducloux natürlich auch leicht macht. sehr lustig, wie sie sich gegenseitig immer wieder die show zu stehlen versucht und sich spaßeshalber in den vordergrund gedrängt haben, und noch lustiger, wenn sie gemeinsame sache machten. wie die beiden sich angeschmachtet und patrick philippe schließlich auf den armen nach draußen getragen hat, war DER lacher des abends.

obwohl auch der auftritt von "nicole" nur schwer zu toppen war. der gitarrist der band trat mit der legendären weißen gitarre auf, moderator björn bonn nötigte diesmal das orchester dazu, "ein bisschen frieden" zu singen, was den gitarristen dazu veranlasste, laut "NÖ, wenn DIE singen, singe ICH nicht!" ins mikro zu rufen. er schmetterte die gitarre auf die bühne und trampelte darauf herum, als das nicht den gewünschten erfolg - die komplette zerstörung nämlich - zur folge hatte, kam björn bonn ihm zu hilfe. genauer gesagt kamen ihm die plateauschuhe zu hilfe.

sehr lustig auch, wie herr bonn die klischeehafte geschichte eines familienvaters zum besten gab, der mit seiner familie bei ikea einkaufen geht. dirigent patrick ringborg - alter schwede - hatte nach der zehnten verunglimpfung seines landes wohl die nase voll, jagte den moderator von der bühne und das publikum hörte aus dem off kampfgeräusche und schreie, bis der dirigent mit einem - ich nenne es mal skalp - wieder auf die bühne kam, der der frisur von björn doch sehr ähnlich sah. letzterer sah sich so gezwungen, beim nächsten auftritt eine barocke lockenmähne zu tragen.

da nach der heutigen vorstellung schluss ist mit glitzerplateaus und schlaghosen, wurde natürlich von den beiden moderatoren nachgefragt, ob es im publikum wiederholungstäter gäbe. die beiden damen, die die meisten shows gesehen hatten (fünf, glaube ich), wurden zur bühne gebeten und bekamen präsente in form von gerahmten moderationskarten (selbstverständlich stilecht im pinkfarbenen ikea-rahmen) und schwedischem knäckebrot überreicht.

patricks halsbrecherische tanzeinlagen inklusive moonwalk, philippes pointierte konter, eine isabell classen, die mir noch besser gefallen hat, als beim letzten mal und eine bestens aufgelegte kristin hölck, die ich SO lustig und entspannt nach "south pacific" nicht mehr gesehen habe, haben den abend definitiv zu einem der bisherigen highlights gemacht.

laut staatstheater wird es zukünftig eine ähnliche veranstaltung mit songs von queen geben. weitere informationen dazu habe ich bisher nicht. oder schlichtweg übersehen. ich bin allerdings sicher, dass die abba-show nur schwer zu überbieten sein wird. jede vorstellung frenetisch gefeiert und in kürzester zeit ausverkauft.

aloha. baby.


kleiner nachtrag noch: für die hauptdarsteller gab es am ende weißen rosen. den lesern, die bei "ich gehör nur mir" im ebertbad dabei waren, kann ich versichern, dass selbst patricks rose den weg hinter die bühne unfallfrei überstanden hat. auch wenn er sie auf dem weg dorthin mehr als einmal sehr skeptisch beäugt hat. alles, was danach passiert ist, entzieht sich meiner kenntnis und lässt somit raum für spekulationen.

allein auf meinem weg durchs niemandsland.

nachdem es im hr diesen vielversprechenden premierenbericht zum musical "die päpstin" zu sehen gab, freue ich mich NOCH mehr, dass für mich letzte woche tickets für diese show praktisch vom himmel gefallen sind! da nimmt man den weg durchs niemandsland doch billigend in kauf.

positiver nebeneffekt der premiere: patrick stanke legt auf seinem weg durch niemandsland (wenn man die strecke fulda - wuppertal mal boshaft so nennen möchte) heute abend nochmal einen kurzen stop im staatstheater zu kassel ein, um zusammen mit kristin hölck, philippe ducloux und isabell classen abba-songs zum besten zu geben.

und ja, auch diese show hab ich bereits gesehen, aber es gab für 14,50 euro noch ein ticket in loge 2 und im fernsehen kommt auch nichts...

Freitag, Juni 03, 2011

i'm just a mean green mother from outer space.

der kleine horrorladen - tic kassel

regie: patrick stanke
musikalische leitung: roland oumard
choreografie: loreen fajgel

besetzung:
seymour: michael fajgel
audrey: inga jamry
mr. mushnik: christoph steinau
zahnarzt/audrey II: harald tauber
chiffon: dorothea proschko
crystal: kathrin roppel
kunde, showmaster etc.: christian bulwien



mr. mushniks blumenladen liegt in einem schäbigen vorstadtviertel und ist fast pleite. als letzten versuch, das geschäft doch noch zu retten, schlägt die naive angestellte audrey vor, eine spektakuläre pflanze, die der verklemmte verkäufer und hobbyflorist seymour im keller gezüchtet hat, ins fenster zu stellen.
und tatsächlich: das wundersame gewächs zieht haufenweise kundschaft an und das geschäft läuft besser denn je. doch bereits nach kurzer zeit lässt die pflanze ihre blätter hängen und will nicht mehr gedeihen. durch zufall findet seymour heraus, wie er sie „gießen“ muss: mit seinem eigenen blut!

die pflanze wächst wieder und der blumenladen wird im ganzen land berühmt. als seymour jedoch das blut ausgeht und audreys freund, der sadistische zahnarzt orin verschwindet, überschlagen sich die irrwitzigen ereignisse: die pflanze zeigt ihr wahres gesicht und plötzlich kämpfen alle ums blanke überleben.
(text: programmheft des tic)



ich bin immer wieder begeistert, was das tic so auf die beine stellt. in den vergangenen jahren wurden dort ausschließlich selbst geschriebene stücke präsentiert, erst in diesem jahr hat mit dem „kleinen horrorladen“ ein klassiker den weg auf die bühne gefunden.

und anders als in den meisten aufführungen, in denen man audrey zwo nicht zu gesicht bekommt, ist die gefräßige pflanze hier sehr präsent – und hat die meisten lacher auf ihrer seite, wenn sie immer wieder nach essen verlangt, in gespielter blutunterzuckerung jammernd zusammenbricht und den gutgläubigen seymour – seiner angebeteten audrey zuliebe - zum mörder wider willen macht.
ich kann gar nicht sagen, in welcher rolle mir harald tauber besser gefallen hat, als sadistischer zahnarzt oder eben als audrey zwo. beides war grandios gesungen und gespielt und so kann ich ihm auch verzeihen, dass er sich bei den zugaben direkt auf mich und meine sitznachbarin gestürzt und mir den schrecken meines lebens eingejagt hat.

überhaupt fand vieles der handlung im mittelgang statt, was sicher auch der „größe“ des theaters geschuldet ist, aber den zuschauern immer das gefühl vermittelte, nicht nur zum zuschauen verdammt zu sein.

unglaublich beeindruckt war ich von kathrin roppel, die von einigen zunächst aufgrund ihrer figur belächelt wurde. es war aber schnell klar, dass eine solche granatenstimme einen entsprechenden resonanzkörper braucht. assoziationen zu beth ditto drängen sich in dem fall auf, aber in sachen stimmgewalt hätte mrs. ditto hier noch was zu lernen.

eigentlich ist es den anderen darstellern gegenüber ein bisschen unfair, wenn ich harald und kathrin hier heraushebe, denn alle rollen waren toll besetzt. inga jamry war, der rolle entsprechend, eine herrlich naive, sehr zerbrechliche audrey mit piepsiger stimme und einem fatalen hang zu den falschen männern, christoph steinau war nicht nur als mr. mushnik opfer der pflanze, sondern musste auch als mrs. luce mit fischaugen-brille, dauerwellen-perücke, dunklen socken in hellen damenschuhe und unrasierten beinen unterm alte-jungfern-kleid sein leben lassen. christian bulwien hatte sicher die meisten kostümwechsel des abends, begeisterte aber als karry ling, masochistischer patient, schmieriger reporter skip snit und als bernstein gleichermaßen. michael fajgel gab einen trotteligen seymour, der sich im permanenten kampf mit seiner brille befand und seine audrey schüchtern für sich zu begeistern versuchte. nicht vergessen möchte ich auch dorothea proschko, die als chiffon zusammen mit kathrin als crystal das geschehen auf der bühne stimmgewaltig und im glitzerkostüm untermalte.

irgendwie reizen mich im moment die kleineren produktionen viel mehr als alles, was stage so auf die bühne bringt. „tanz der vampire“ immer außen vor, versteht sich. und nach dem, was ich gestern gesehen habe, weiß ich wieder, wie richtig ich liege.
deswegen freut es mich besonders, dass es im katielli theater in datteln ein paar zusätzliche termine von „tick, tick… BOOM!“ geben wird, so dass ich doch noch die chance habe, das stück zu sehen.

Montag, Mai 30, 2011

... jetzt verlier ich fast den verstand.

"unsere blödheit nennt sich leidenschaft, hingabe, inneres feuer, passion und sowas ist gut für die seele :D"
gut für die seele mag das, was wir da geplant haben zweifellos sein, für kontostand und den glauben an die eigene zurechnungsfähigkeit dagegen ist es eine katastrophe. eine, die großbuchstaben verdient hätte.

ich kann auch gar nicht erklären, was sich da in den letzten stunden zwischen gefühlten dreihundet mails, der vagen idee, dem "das können wir nicht ernsthaft bringen!", dem stetig abnehmenden kopfschütteln, der prozentual zum kopfschütteln ansteigenden vorfreude und dem buchen der tickets in meinem hirn abgespielt hat. nicht viel offensichtlich.
aber wenn geistige umnachtung im endstadium ein SO blödes grinsen zur folge hat, dann würde ich es vermutlich immer wieder tun.

Sonntag, Mai 29, 2011

nichts macht uns satt, die gier kommt nie zur ruh'.

bevor jemand fragt: ja, ich habe die show schon mehr als ein mal gesehen und nein, es wird NICHT langweilig.


Graf von Krolock: Jan Ammann
Sarah: Antje Eckermann
Professor Abronsius: Christian Stadlhofer
Alfred: Krisha Dalke
Chagal: Christoph Leszczynski
Magda: Linda Konrad
Herbert: Florian Fetterle
Koukol: Stefan Büdenbender
Rebecca: Juliane Bischoff

Tanzsolisten: Brett Hibberd, Paula Ferreira, Toby Poole


Gesangssolisten: Christopher Busse, Florian Soyka


Tanzensemble: Zoltan Fekete, Alan Kelly, Sandra Milly, Helen Morris, Raphaela Pekovsek, Samantha Turton, Vanni Viscusi


Gesangsensemble: Tim Edwards, Esther Hehl, Joana Henrique, Rune Hock Moller, Dennis Jankowiak, Jakub Wocial, Miriam Lotz

Mittwoch, Mai 25, 2011

somewhere only we know.

das sind die kleinen dinge, für die ich mein viertel liebe wie blöd.
telefonzellen, die zu tauschbörsen für bücher, cds, dvds und irgendwelchen anderen nippes werden, leute, die auf dem bürgersteig grillen und/oder auf dem kirchenvorplatz tango tanzen, die umgebaute tankstelle, die jetzt eine kubanische strandbar beherbergt...

Samstag, Mai 21, 2011

i used to like this song but then it got popular.



natürlich mag ich den song noch immer. es klingt nur irgendwie befremdlich, wenn plötzlich die hörerinnen und hörer des schlimmsten radiosenders seit erfindung der kurzwelle sagen: "hach... dieser song von jupiter jones ist soooo toll!". immerhin bedeutet das, man spielt sie zwischen den julis und silbermonds dieser welt und diejenigen, die erst jetzt feststellen, wie großartig diese band ist, stecken sie in diese schublade.
das gilt es natürlich zu verhindern. deswegen knalle ich den "still"-toll-findern gern mal die ein oder andere wiederholung von "endorphinbatterie" um die ohren. einfach so. ohne vorwarnung.

"f
ür ein leben, für den alltag, für die freunde!
für den wohlgehegten plan und für den besten aller träume!
für die viel zu lange suche nach dem sinn!"

Donnerstag, Mai 19, 2011

there's nothing in the world that can change my mind.

choreo-foto: schwatzgelb.de; die anderen: meine

besser kann man das vergangene wochenende bzw. die vergangene saison wahrscheinlich nicht in worte fassen. außer vielleicht noch mit "we have a grandios saison gespielt".


echte liebe. seit 1989.









Dienstag, Mai 17, 2011

i want to hear what you have got to say.

"I have so much to say to you. I want to begin at the beginning, because that is what you deserve. I want to tell you everything, without leaving out a single detail. But where is the beginning? And what is everything?"

- Jonathan Safran Foer -

Montag, Mai 16, 2011

people are strange.

oder: 50 true facts about a graphic designer.

 

1. They are very weird people.
2. There are billions of them in the world, like colors on the screen of your computer.
3. They will analyze conversations in layers.
4. You will spend the day assembling furniture from IKEA.
5. They drink and eat all kinds of weird shit just because they like the packaging.
6. They hate each other.
7. You’ll come out the last out of the movies because you have to see the full list of credits.
8. They cant change a light bulb or without making a sketch.
9. They fuck up all the tables with their cutters.
10. They rather study the paisley pattern on your outfit than listen to what you have to say.
11. They will fill your house with magazines and whatever is out there that has drawings.
12. You never know if it is really an original or a copy.
13. They make collages with your photos.
14. They do not know how to add and subtract, they just understand letters.
15. They idolize people who nobody knows.
16. They take pictures almost daily and all are cut in weird shapes.
17. They ask your opinion about everything but  they do whatever they want.
18. Everything is left justified, right or center unless they arrive late.
19. They hate Comic Sans with the same passion they love Helvetica.
20. They use iPhone for everything, because everyone has one.
21. You can not decorate the house without consulting them.
22. They steal street signs.
23. Always carry their hands painted with something.
24. They buy dolls unfinished for them to paint.
25. Everything becomes something other than what it really is: cards as tickets, cards as …
26. When arguing, you will be nicknamed like the OSX spinning wheel (not affectionately)
27. Do not know how to dress without consulting the Pantone book.
28. They hate Excel.
29. They read comics.
30. They want to save the world only with a poster.
31. You will spend the day brainstorming.
32. On vacation they will take you to countries that you do not know exist and have no beach.
33. Museums are their second home.
34. They know more positions than the Kamasutra.
35. They can’t go to a restaurant without secretly critiquing the menu design.
36. They listen to music you have never heard of.
37. They can´t cook a normal dish, they always have to experiment with new ingredients.
38. They read rare books: stories of children, Semiotics …
39. When you are going to tell you something, everyone has read it in their Facebook and Twitter.
40. They have own iPods before you knew they existed.
41. The orgasm they remember is when they heard that Adobe was acquiring Macromedia.
42. They have their own shops just for them and there are the most expensive in the city.
43. They want to spend all the money in the Apple Store.
44. You will never understand their gifts.
45. They see ordinary objects and laugh.
46. You wake up in the middle of the night hearing them screaming “When is the deadline?”
47. They see CMYK and RGB like Neo sees the Matrix.
48. They dream of the day nobody will make a single change to their designs.
49. They rather pay for a font than for a special birthday gift.
50. They are always sleepy because they work 24/7.


erschreckend, wie viel davon doch wahr ist.


Montag, Mai 09, 2011

es wär doch sehr dumm, auf ein glück zu verzichten.












mit jan ammann, kristin hölck, patrick stanke, sabrina weckerlin.
special guest: ethan freeman. 
weitere mitwirkende: annika firley, sascha kurth sowie das ruhrpott-pourie-ensemble.


ich gebe es nur ungern zu, aber am schreiben dieses berichtes bin ich bis jetzt grandios gescheitert. dabei gäbe es so viel zu sagen.

dass kristins immer leicht unterkühlt wirkende performance sehr, sehr gut zur gereiften elisabeth gepasst hat, dass jans tod durchaus vampirische züge hatte, patrick das publikum mit "wie wird man seinen schatten los" aus den sitzen katapultiert und sabrinas "blind vom licht der vielen kerzen" mir tränen in die augen getrieben hat, zum beispiel.

der abend war eine einzige aneinanderreihung von persönlichen highlights, und es würde sicher zu weit führen, jedes einzelne erklären zu wollen.

sicher ist jedenfalls, dass manche songs von jans cd plötzlich viel besser klingen, weil ich ein live-erlebnis damit verbinde, dass patrick mich nicht nur ohne strom begeistert, sabrinas stimme so besonders ist, dass mir die kinnlade immer wieder bis australien klappt und ich mir nur schwer verzeihen kann, ethan bis dato nie live gesehen zu haben.

vielleicht schaffe ich es in den nächsten tagen, ein bisschen ausführlicher von meinen eindrücken zu berichten. und wenn nicht, schiebe ich es einfach auf die tropischen temperaturen im ebertbad. das war freibadtauglich.

und auch wenn es inzwischen wahrscheinlich jedem klar ist: es WÄRE sehr dumm gewesen, auf dieses glück zu verzichten.