regie: patrick stanke
musikalische leitung: roland oumard
choreografie: loreen fajgel
musikalische leitung: roland oumard
choreografie: loreen fajgel
besetzung:
seymour: michael fajgel
audrey: inga jamry
mr. mushnik: christoph steinau
zahnarzt/audrey II: harald tauber
chiffon: dorothea proschko
crystal: kathrin roppel
kunde, showmaster etc.: christian bulwien
audrey: inga jamry
mr. mushnik: christoph steinau
zahnarzt/audrey II: harald tauber
chiffon: dorothea proschko
crystal: kathrin roppel
kunde, showmaster etc.: christian bulwien
mr. mushniks blumenladen liegt in einem schäbigen vorstadtviertel und ist fast pleite. als letzten versuch, das geschäft doch noch zu retten, schlägt die naive angestellte audrey vor, eine spektakuläre pflanze, die der verklemmte verkäufer und hobbyflorist seymour im keller gezüchtet hat, ins fenster zu stellen.
und tatsächlich: das wundersame gewächs zieht haufenweise kundschaft an und das geschäft läuft besser denn je. doch bereits nach kurzer zeit lässt die pflanze ihre blätter hängen und will nicht mehr gedeihen. durch zufall findet seymour heraus, wie er sie „gießen“ muss: mit seinem eigenen blut!
die pflanze wächst wieder und der blumenladen wird im ganzen land berühmt. als seymour jedoch das blut ausgeht und audreys freund, der sadistische zahnarzt orin verschwindet, überschlagen sich die irrwitzigen ereignisse: die pflanze zeigt ihr wahres gesicht und plötzlich kämpfen alle ums blanke überleben.
(text: programmheft des tic)
ich bin immer wieder begeistert, was das tic so auf die beine stellt. in den vergangenen jahren wurden dort ausschließlich selbst geschriebene stücke präsentiert, erst in diesem jahr hat mit dem „kleinen horrorladen“ ein klassiker den weg auf die bühne gefunden.
und anders als in den meisten aufführungen, in denen man audrey zwo nicht zu gesicht bekommt, ist die gefräßige pflanze hier sehr präsent – und hat die meisten lacher auf ihrer seite, wenn sie immer wieder nach essen verlangt, in gespielter blutunterzuckerung jammernd zusammenbricht und den gutgläubigen seymour – seiner angebeteten audrey zuliebe - zum mörder wider willen macht.
ich kann gar nicht sagen, in welcher rolle mir harald tauber besser gefallen hat, als sadistischer zahnarzt oder eben als audrey zwo. beides war grandios gesungen und gespielt und so kann ich ihm auch verzeihen, dass er sich bei den zugaben direkt auf mich und meine sitznachbarin gestürzt und mir den schrecken meines lebens eingejagt hat.
überhaupt fand vieles der handlung im mittelgang statt, was sicher auch der „größe“ des theaters geschuldet ist, aber den zuschauern immer das gefühl vermittelte, nicht nur zum zuschauen verdammt zu sein.
unglaublich beeindruckt war ich von kathrin roppel, die von einigen zunächst aufgrund ihrer figur belächelt wurde. es war aber schnell klar, dass eine solche granatenstimme einen entsprechenden resonanzkörper braucht. assoziationen zu beth ditto drängen sich in dem fall auf, aber in sachen stimmgewalt hätte mrs. ditto hier noch was zu lernen.
eigentlich ist es den anderen darstellern gegenüber ein bisschen unfair, wenn ich harald und kathrin hier heraushebe, denn alle rollen waren toll besetzt. inga jamry war, der rolle entsprechend, eine herrlich naive, sehr zerbrechliche audrey mit piepsiger stimme und einem fatalen hang zu den falschen männern, christoph steinau war nicht nur als mr. mushnik opfer der pflanze, sondern musste auch als mrs. luce mit fischaugen-brille, dauerwellen-perücke, dunklen socken in hellen damenschuhe und unrasierten beinen unterm alte-jungfern-kleid sein leben lassen. christian bulwien hatte sicher die meisten kostümwechsel des abends, begeisterte aber als karry ling, masochistischer patient, schmieriger reporter skip snit und als bernstein gleichermaßen. michael fajgel gab einen trotteligen seymour, der sich im permanenten kampf mit seiner brille befand und seine audrey schüchtern für sich zu begeistern versuchte. nicht vergessen möchte ich auch dorothea proschko, die als chiffon zusammen mit kathrin als crystal das geschehen auf der bühne stimmgewaltig und im glitzerkostüm untermalte.
irgendwie reizen mich im moment die kleineren produktionen viel mehr als alles, was stage so auf die bühne bringt. „tanz der vampire“ immer außen vor, versteht sich. und nach dem, was ich gestern gesehen habe, weiß ich wieder, wie richtig ich liege.
deswegen freut es mich besonders, dass es im katielli theater in datteln ein paar zusätzliche termine von „tick, tick… BOOM!“ geben wird, so dass ich doch noch die chance habe, das stück zu sehen.
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