Sonntag, Oktober 28, 2012

pull it out, turn it up, what's your favorite song?

aus einer langen liste von lieblingssongs DEN einen rauszupicken, ist mir ja schon bei der "30 days - 30 songs"-challenge nicht leichtgefallen. es wird mir also voraussichtlich auch beim bericht über das gestrige konzert nicht gelingen. warum ich mich also mit einer solchen überschrift selbst so in verlegenheit bringe? eine berechtigte frage. ich musste aber "handwritten" zitieren, weil der song alles zusammenfasst, was den besonderen zauber von musik ausmacht. gerade die von the gaslight anthem. und gerade die, die man mit anderen teilt. und warum.

als erstes stand dave hause auf der bühne der frankfurter jahrhunderthalle. also er und seine gitarre. sonst nüscht. mehr brauchte es aber auch nicht. ich wusste, der
revival tour sei dank, was uns erwartete, rechts und links neben mir klappten dafür die kinnladen reihenweise richtung australien. und auch wenn das frankfurter publikum nicht ganz so textsicher war, wie das in münster, kann man sich ein ganz gutes bild machen, mit was der mann begeistert hat:



als zweiter support-act begeisterten blood red shoes dann ein bisschen weniger. ich kannte vorher nur zwei oder drei songs der band aus england, ich weiß jetzt aber auch wieder, warum. das ist einfach keine musik, die man gleich beim ersten hören ins herz schließt und irgendwie habe ich bisher nicht die energie und/oder geduld aufgebracht, mich weiter damit zu beschäftigen.


dann endlich the gaslight anthem. meine freude war allerdings schnell getrübt, als ich mich umschaute. da hat doch tatsächlich keiner den arsch hoch bekommen! keiner! wie kann man denn bitte - und ich entschuldige mich, dass ich jetzt bei den ärzten klaue - "bei the gaslight anthem ruhig sitzen bleiben?". und es wurde ja nicht nur ruhig sitzen geblieben, nein, links wurde sich an den partner geschmiegt, als wäre man im kino, rechts wurde popcorn gegesssen, als wäre man im kino. wir WAREN aber nicht im kino, verdammt!


als es mich zum ersten mal vor begeisterung aus dem sitz katapultiert hat, wurde ich von hinten sehr unfreundlich aufgefordert, mich doch bitte wieder zu setzen. und das ist noch dezent umschrieben. im folgenden musste ich also im sitzen tanzen. was nicht nur scheiße aussieht, sondern auch echt wenig spaß macht.

spaß gemacht hat aber das, was die herren da vorne auf der bühne veranstaltet haben. ich mag es ja, wenn eine band sich nicht in elend lange ansagen verliert, sondern das macht, was sie am besten kann: musik. tolle musik mit tiefgründigen texten, der man sofort anmerkt, wie viel herzblut da drin steckt. und die dann auch so spielt. mit unglaublich viel leidenschaft und hingabe und liebe.

die frage, wie man da ruhig sitzen bleiben kann, hatte ich schon gestellt, oder?

die setlist war eine bunte mischung aus allen alben, aber ich war sehr glücklich, dass so viele songs von "the '59 sound" dabei waren, weil das auf jeden fall zu meinen alben für die einsame insel gehört. und mit "angry johnny and the radio" gab's noch einen song, auf den ich nicht mal in meinen kühnsten träumen zu hoffen gewagt hatte. "we always loved the sad sad songs" ist wahrscheinlich eine der textzeilen, die ich mir auf konzerten am häufigsten in den sinn kommt.

im rückblick auf das konzert kommen mir aber noch ganz andere dinge in den sinn. dinge wie: wie viel gänsehaut kann man bei "the queen of lower chelsea" oder "here's looking at you kid" eigentlich haben? und wie traurig ist es, wenn man "casanova, baby" oder "old white lincoln" im sitzen abfeiern muss?
bei den zugaben waren mir die wüsten beschimpfungen aus der reihe hinter mir dann aber endlich egal. auch wenn ich ab dem zweiten song das messer im rücken sehr deutlich spüren konnte.

ich hatte "great expectations", die auf jeden fall übertroffen wurden und bis es videos von gestern gibt, muss hier eben eins vom area4 2010 reichen.



video von meta lingus

 
the gaslight anthem kommen im nächsten jahr wieder. wir auch. am 1. april 2013 in düsseldorf. bis dahin retten wir uns mit den anstehenden konzerten der "revival tour". und damit, dass es menschen gibt, die verstehen, was musik mit einem macht, wieso sie mehr verbindet als irgendwas sonst.
oder: "there's nothing like another soul that's been cut up the same."



video von diplomatenausflug

"Handwritten"

Pull it out, turn it up, what's your favorite song?

That's mine, I've been crying to it since I was young
I know there's someone out there feeling just how I feel
I know they're waiting up, I know they're waiting to heal
And I've been holding my breath,
Are you holding your breath, for too many years to count?

And we waited for sirens that never come

And we only write by the moon, every word handwritten
And to ease the loss of youth and how many years I've missed you
Pages plead forgiveness, every word handwritten

Let it out, let me in, take a hold of my hand

There's nothing like another soul that's been cut up the same
And did you wanna drive without a word in-between?
I can understand, you need a minute to breathe
And to sew up the seams... after all this defeat

And we waited for sirens that never come

And we only write by the moon, every word handwritten
And to ease the loss of youth and the many, many years I missed you
Pages plead forgiveness, every word handwritten

Here, in the dark, I cherish the moonlight

I'm in love with the way you're in love with the night
And it travels from heart, to limb, to pen

And we waited for sirens that never come

And we only write by the moon, every word handwritten
And with this pen, I thee wed
From my heart to your distress 



und jetzt das ganze nochmal aus frankfurt:

 video von volrichy2

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