Montag, Januar 08, 2007

for what it's worth

seine argumente sind gut, zugegeben. abgesehen davon habe ich ihm sowieso nichts entgegenzusetzen, wenn er mit treuherzigem blick aus braunen kulleraugen sagt: „jaahaa, ich weiß, dass du dir was schöneres vorstellen kannst hase, aber niemand außer dir kann das so lesen, wie du es gemeint hast!“. stimmt ja. das ändert allerdings nichts daran, dass mir beim gedanken, auf einer bühne zu sitzen und einem kritischen publikum vorzulesen, was ich in meinem stillen kämmerlein so zu papier gebracht habe, in schöner regelmäßigkeit schlecht wird.
dass er neben mir sitzen und mir im notfall die schweißnasse hand halten oder mich und meine nerven mit einem schluck rotwein beruhigen wird, macht es nicht besser. eher im gegenteil. er ist ja profi. im gegensatz zu mir kann er sich verlesen, witze darüber machen und auf eigene patzer genauso charmant und schlagfertig reagieren wie auf die einwürfe des publikums. ich dagegen werde mich beim lesen überschlagen, um es so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, ich werde mich tausend mal verhaspeln, knallrot anlaufen, den faden verlieren und mich ständig fragen, was ich hier eigentlich verloren habe und wieso ich mich von ihm zu allem überreden lasse.

gleichzeitig bin ich stolz, stolz, stolz.

„die weibliche, nicht weniger größenwahnsinnige oder gar arrogante sicht der dinge!“ sagt der mann mit der mütze. „ihr solltet heiraten.“

ja. genau.

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