„ganz schön traurig, auch dieses kapitel beenden zu müssen. ich hatte tränen in den augen. die vorstellung, die jungs SO nicht mehr zu sehen, ist im moment unvorstellbar…“
diese sms hat mir gestern den rest gegeben, denn auch für mich rückt der 12. dezember, und damit der tag, an dem ich mich endgültig von der lieblingsband verabschieden muss, in geradezu beängstigend großen schritten näher. noch bevor überhaupt der letzte vorhang fällt, ist die kehle wie zugeschnürt.
mag sein, dass der ein oder andere kopfschüttelnd „es ist doch NUR eine band.“ denkt.
ist es NICHT, verdammt.
ich kann mich an so gut wie keinen entscheidenden moment der letzten jahre erinnern, ob nun lustig oder traurig, zu dem mir nicht sofort ein muff potter-zitat einfallen würde. wie viele male haben diese jungs mir mit ihrer musik und ihrer haltung den arsch gerettet. und wie oft waren ihre texte der tritt in selbigen. wenn nichts mehr ging, ging zumindest noch „los. stop. schade.“. oder das „siegerlied“.
wie viele bands habe ich durch sie kennen gelernt. und wie viele menschen, ohne die ich heute nicht mehr sein möchte! wie oft habe ich mit einem wissenden grinsen im publikum gestanden, nagels monologen gelauscht und gewusst, dass ihn gleich irgendwer mit einem „halt die fresse und spiel!“ unterbrechen würde. völlig egal, ob er nun über schimpfwörter referiert oder eine passage aus „der seewolf“ vorgelesen hat. wie oft habe ich den zu boden gegangenen boxer auf dem poster in meiner küche angeschaut und gedacht, wie passend das doch ist und wie gut es ist, sich aufgehoben zu fühlen, niemandem etwas erklären oder sich fürs „anders sein“ entschuldigen zu müssen.
ich LIEBE musik und ich würde sterben, wenn ich auch nur eine sekunde ohne sein müsste. folgerichtig gibt es eine menge bands, die ich mag und die mir mit ihrer musik ein lächeln ins gesicht zaubern, aber zu muff potter-songs möchte ich trotzig die faust in die luft recken, in tränen ausbrechen oder im kreis grinsen. die ganze gefühlspalette rauf und runter. im sekundentakt.
es wird nie wieder eine band geben, die DIESEN platz in meinem leben einnimmt, an der ich mit SOVIEL herzblut hänge.
muff potter haben den soundtrack zu meinem leben geschrieben. sie haben das in worte gepackt, was ich nicht artikulieren konnte. und es ist egal, ob das nun texte von „schrei wenn du brennst“ oder „steady fremdkörper“ waren, denn wir sind zusammen erwachsen geworden. oder zumindest ernsthafter, denn von erwachsen kann in den meisten fällen bis heute keine rede sein.
ich hab so oft mit euch geheult, dass ich irgendwann mal WEGEN euch heulen würde, hab ich weder für möglich gehalten noch gewollt.
wie es wohl sein wird, wenn ihr zum letzten mal „und wenn schon traurig, dann richtig schaurig…“ singen werdet? ich möchte es mir nicht vorstellen. aber ich will dabei sein.
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