Dienstag, Mai 09, 2006

achterbahn mit spaßbremse

ganz im ernst: achterbahn fahren ist ein kindergeburtstag gegen das, was mit mir gerade so passiert. nicht nur, dass ich zeitweise keine ahnung habe, wo oben oder unten ist, ich verliere die orientierung meist im gleichen moment wieder, in dem ich glaube, sie gefunden zu haben. langweilig geht ganz klar anders.
womit ich gar nicht behaupten möchte, dass ich mich bewusst für irgendwas entscheiden würde, das mein leben auf den kopf stellt, nein, das entscheidet wer anders für mich. wer genau das jetzt ist, entzieht sich meiner kenntnis, ist mir eigentlich aber auch herzlich egal. fest steht nur, dass da jemand verdammt viele überraschungen für mich versteckt hat. ich fühle mich ein bisschen wie ein kleinkind vor seinem adventskalender. keine ahnung, was sich hinter dem nächsten türchen verbirgt, aber genau das ist der grund, wieso ich morgens schon mit einer unbestimmten vorfreude und neugier die augen aufschlage.
ich habe dauernd das gefühl, rennen zu müssen, um bloß nichts zu verpassen. und das schöne daran: ich hab eine gute freundin, der es genauso geht. vielleicht schütteln freunde inzwischen die köpfe über uns und denken „spinnen die jetzt komplett?“, was man im übrigen wohl mit einem klaren JA beantworten müsste, aber ... who cares? man lebt – wenn man nicht gerade james bond ist – nur einmal und wieso sollten wir auch nur eine einzige kostbare sekunde davon verschwenden und uns über die meinung anderer gedanken machen?

wenn ich darüber nachdenke, wie eine freundin neben ihrem ... ähem... „freund“ auf der rückfahrt von dortmund im bus gepennt hat, während ich mit ein paar jungs gefeiert habe, frage ich mich schon, wer da wohl mehr spaß hatte. und das, wo es sonst immer SIE war, die lauthals singend im gang stand und geflirtet hat bis zum umfallen. jetzt kassiere ich von ihr für das gleiche verhalten nur ein kopfschütteln und kaum verhohlenes unverständnis. oder ist es neid?
eine andere freundin hält mir vor, dass ich mich aufführe wie ein verliebter teenager. ja, na und? ist es meine schuld, dass sie seit gefühlten hundert jahren niemanden mehr getroffen hat, in den sie sich spontan hätte verknallen können? wohl kaum. und wieso sollte ich mich dafür entschuldigen, dass in meinem leben was passiert, während ihres in immer gleichen bahnen vor sich hinplätschert, weil sie lieber die füße hochlegt statt den arsch hoch zu kriegen?
mag ja sein, dass ich im augenblick in meiner euphorie schwer zu ertragen bin, aber mir geht’s so gut wie schon lange nicht mehr und ich glaube, dass ich das verdient habe. auch wenn es gemein klingt: ich kann gerade niemanden brauchen, der mich stoppt oder darauf hinweist, dass ich nichts und niemanden wirklich ernst nehme. das hab ich viel zu lange getan und jetzt gerade passt das nicht in meinem – nicht vorhandenen – plan. abgesehen davon ist es ja vorhersehbar, dass dieser höhenflug nicht ewig dauern wird und schon allein deswegen werde ich mir bestimmt nicht die laune vermiesen lassen. nicht von leuten, für die inzwischen ein gemütlicher abend vorm fernseher der inbegriff des abenteuers ist und die sich schon wild und gefährlich finden, wenn sie nachts ohne brille zum zigarettenautomaten fahren.


ich hoffe allerdings, es wird mich irgendwer davon abhalten, mir das wort „rebellion“ auf die stirn tätowieren zu lassen ;-)

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