Donnerstag, Februar 11, 2010

teenage ambitions you remember well.

die ersten takte dieses songs erklingen im radio und ZACK! bin ich wieder 14.

es ist 1989. mai, wenn mich nicht alles täuscht.
ich war mit meiner mama, meinem bruder, tante, onkel, cousin und cousine den ganzen tag im „phantasialand“ unterwegs, und mir ist ein bisschen schlecht vom vielen achterbahnfahren und eis essen.
jetzt sitze ich auf dem beifahrersitz, starre aus dem fenster und spule die kassette meiner mom immer und immer wieder zurück, sobald dieser unglaublich tolle song zu ende ist. er läuft im hintergrund, während wir die silhouette des kölner doms im sonnenuntergang bestaunen. im auto riecht es nach sommertag und popcorn und softeis.
ich erinnere mich noch heute genau daran, wie ich mich gefühlt habe, das leichte magengrummeln, die von der sonne glühenden wangen, ich lächele, weil ich einen wunderschönen, unbeschwerten tag erlebt habe, kann das wehmütige ziehen im bauch, das mich daran erinnert, wie bald mich der alltag einholen wird, aber auch nicht ignorieren.

als mein bruder bei der wahrscheinlich tausendsten wiederholung des liedes schließlich lautstark protestiert, schalte ich widerwillig das radio ein und wir befinden uns mitten in der übertragung eines uefa-cup-spiels, an dem der vfb stuttgart beteiligt ist. gut möglich, dass es sich um das rückspiel des finales handelt, aber ich bin nicht sicher. ich könnte das natürlich googlen, aber eigentlich ist es nicht wichtig. wichtig war aber, dass die andere mannschaft mit 1:0 in führung gegangen war, jürgen klinsmann jedoch kurz darauf den ausgleich erzielte. wir jubelten im kollektiv los. doch der vfb geriet bald wieder mit zwei toren in rückstand und das spiel schien bereits verloren. draußen war es inzwischen stockdunkel, ich starrte auf die vorbeirasenden autobahnschilder und meine hände waren so ineinander verkrampft, dass sich die fingernägel schmerzhaft in die handflächen bohrten. plötzlich ein eigentor des gegners. hoffnung keimte auf. mein herz klopfte wie wild und ich versuchte mittels vorstellungskraft, den ball über die torlinie des gegners zu transportieren. und es klappte. ob das tor tatsächlich auf die art und weise gefallen ist, wie ich es mir in meinem kopf vorstellt hatte, weiß ich bis heute nicht. aber das freudengeheul im auto war unglaublich.

meine ganze welt war auf diese paar stunden rückfahrt komprimiert. alles, was zählte, war in diesem auto, in diesen wenigen augenblicken totaler, kindlicher glückseligkeit.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen