Donnerstag, Dezember 06, 2007

left & leaving.

„das recht bei den guten und die schuld bei den anderen
die fehlende kraft, die richtung zu ändern
nicht das was einem fehlt, sondern das was man hat
die wahrheit ist, man hat uns nichts getan.“


ich will so vieles ändern, habe so viele pläne und wünsche und träume und vieles davon hat inzwischen auch konkrete formen angenommen. aber genau das macht mir jetzt angst, denn plötzlich erscheint mir meine kleine welt so sicher und bequem, dass ich sie lieber doch nicht verlassen will. und dann fällt mir wieder ein, wie es wirklich ist und wieso ich nichts davon so vermissen würde, dass es weh tut:
- ich sitze jeden tag acht stunden in meinem büro und möchte die lieben kollegen jede einzelne sekunde davon anschreien. ich kann sie einfach nicht ertragen mit ihren immer gleichen unlustigen sprüchen, mit ihrem geltungsbedürfnis, den intrigen und lästereien, ihrer engstirnig- und spießigkeit, mit ihrem ständigen gejammer. von 45 mitarbeitern kann ich mit zweien länger als zehn minuten zusammen sein, ohne ihnen eine reinhauen zu wollen. ich liebe meine arbeit, aber ich will sie in einem einzelbüro erledigen. oder zu hause. auf jeden fall nicht in dieser umgebung.
- in meinem freundeskreis scheint es nur noch glückliche paare zu geben. zum teil verheiratet, zum teil auch eltern, zum teil besitzer eines eigenheims. das ist nicht meins. verständnis oder gar begeisterung für diese art zu leben, halten sich meinerseits in engen grenzen. was natürlich umgekehrt genauso gilt.
- apropos freunde: die verteilen sich über ganz deutschland, ich sehe die wenigsten wirklich regelmäßig. wir halten via telefon und internet kontakt. und der einzige vorteil an dieser stadt hier ist, dass sie mittendrin liegt und ich es zu allen gleich weit habe. ein wirklich guter grund zu bleiben ist das nicht.
- seit unserem irland-urlaub ist der kontakt zu den fußball-jungs fast komplett abgebrochen. aus gründen. weil ich es so wollte. auch wenn der eine mir fehlt, ändert es nichts an den besagten gründen. und ohne die 18 macht’s sowieso nur noch halb soviel sinn.
- ich mag diese stadt mittlerweile sehr gern, aber so viele andere erscheinen mir verlockender. ich habe ja nicht ohne grund bei der suche nach einem potentiellen neuen arbeitgeber zuerst in haupt- sowie lieblingsstadt gesucht. und dann im ausland. ich kenne die mietpreise in dublin und die bedingungen, die ich zu erfüllen habe, wenn ich dort arbeiten will und ich tue alles, um mein englisch ein bisschen aufzupolieren, weil ich mich beim bewerbungsgespräch nicht blamieren will.

in der theorie ist alles durchgeplant. ich weiß sehr genau, was ich tun KÖNNTE. ich tu’s nur nicht. weil ich weiß, was ich hier habe und weil ich nicht weiß, was ich woanders bekommen werde. scheiß sicherheitsdenken.
und zu allem überfluss treffe ich dann auch noch auf den kerl, der für all diese zweifel und für diese ständige unruhe verantwortlich ist, der mir mit seinem leben vor augen führt, dass es auch anders geht, wenn man nur ein bisschen mut aufbringt. ich sehe ihm dabei zu, wie er genau das tut, was er immer tun wollte, mit genau den menschen, mit denen er es tun möchte, wie glücklich er ist und wie zufrieden. und ich hasse mich dafür, dass ich nicht wie er bin.

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