Dienstag, Juli 01, 2008

don't believe the hype.

ganz ehrlich: ich bin heilfroh, dass dieses em-getöse endlich vorbei ist. nicht nur, weil ich endlich wieder in ruhe schlafen kann, seit nicht irgendeine nation gerade einen autokorso unter meinem schlafzimmerfenster veranstaltet. endlich muss ich auch niemandem mehr erklären, dass ausgerechnet ich – als fußballfan mit dauerkarte für den lieblingsverein – sich einen scheiß für dieses turnier interessiert. es war mir einfach komplett egal. im büro kam jemand während des halbfinales gegen die türkei auf mich zu, um mir ungefragt die farben unseres landes auf die wangen zu schmieren. ich habe ihr prügel angedroht und das auch so gemeint.
der wm-hype vor zwei jahren war echt. diese begeisterung war nicht vom staat oder sonst wem verordnet, sie ist einfach so passiert. es hat spaß gemacht, mit all diesen verschiedenen menschen zu feiern, auch oder gerade, wenn man sich nur mit händen und füßen verständigen konnte. und selbst wenn ich die sportfreunde stiller für ihren wm-song noch nachträglich erschießen möchte, geht das irgendwie in ordnung, weil es nicht kalkuliert war. so wie es für die deutschen fans tatsächlich ein grund zum feiern war, dass die eigene mannschaft „nur“ dritter geworden war.
diesmal war das alles generalstabsmäßig geplant und durchorganisiert. die fähnchen an den autos, das kollektive jubeln beim public viewing, die em-songs… alles teil der maschinerie. und ein grund mehr, mich aus dem ganzen rauszuhalten.
aber warum trete ich hier eigentlich unnötig nach? ich habe ja jetzt erstmal zwei jahre meine ruhe und ausreichend zeit, mir zu überlegen, wohin ich mich 2010 aus dem staub mache.

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