Sonntag, Juli 20, 2008

imaginary friends.

ich bin in den weiten des wehwehweh bei einer menge quatsch angemeldet. meist werde ich von einer freundin dazu genötigt, die bei so was mit etwas mehr begeisterung dabei ist als ich. natürlich hat sie recht, wenn sie mir in langen monologen erklärt, wie praktisch das ist, wenn der freundeskreis sich über ganz deutschland verteilt, man den kontakt nicht verlieren will und dass „man heutzutage schon so ehrlich sein muss, zuzugeben, dass man sehr viel öfter online ist als zu telefonieren.“. dem kann ich nicht widersprechen. wirklich nicht.

aber dann holt dich das wahre leben ein. du stehst jemandem gegenüber, mit dem du via internet „kontakt hälst“ und stellst schon auf den ersten blick fest, dass es eben auch nicht mehr als das ist. kontakt halten ist nur die halbe wahrheit. sicher, du weißt theoretisch, was er in den letzten sechs monaten getan hat, du hast lustige fotos und noch lustigere videos davon gesehen und du hast seine stimme in podcasts gehört, aber eigentlich weißt du einen scheiß.
denn jetzt sitzt er neben dir, redet wild gestikulierend auch dich ein, lacht zu laut, singt die songs mit, die aus der anlage dröhnen und riecht noch immer nach dieser wirren mischung aus weichspüler und after shave, die dir sofort das gefühl von „zu hause“ vermittelt. und er braucht dich nicht mal anzusehen, um zu bemerken, dass du tränen in den augen hast.
„hey, unsere freundschaft hat so viel zeit und so viele kilometer unbeschadet überstanden, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die paar mehr etwas daran ändern werden!?“
nein.
oder?

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