Samstag, Dezember 27, 2008

easy living.

trotz der tatsache, dass ich an zwei von drei weihnachtstagen arbeiten musste, hatte ich ein sehr schönes fest. in meiner familie gibt es diesen weihnachtsstress nicht, jeder steuert seinen teil zum großen ganzen bei, es wird gemeinsam gekocht, damit nicht alles an einer person hängen bleibt, es gibt keine großen geschenke, sondern nur kleinigkeiten. für uns geht es einfach darum, zeit miteinander zu verbringen und über gott und die welt zu reden, weil das sonst aufgrund von arbeitszeiten und entfernung viel zu oft auf der strecke bleibt. wir haben neue deutsche und natürlich alte tschechische märchenfilme gesehen, „do they know it’s christmas“ in dauerschleife gehört, mamas backkünste bejubelt und wegen einer kaffeemaschine tränen gelacht.
vorrangig für die weihnachtliche stimmung zuständig waren aber weder spekulatius noch weihnachtsbaum, sondern viel eher die tatsache, dass sich jemand mit sehr schönen worten für meine überraschung bedankt und mich so daran erinnert hat, wie glücklich es macht, jemand anderem eine freude zu machen.

glücklich war ich auch gestern abend beim alljährlichen zweiten-weihnachtsfeiertag-pflichtprogramm. es ist inzwischen ein heiliges ritual, dass wir uns am 26. dezember versammeln und der wahrscheinlich besten glamrock-coverband europas zujubeln.
unsere stammplätze befinden sich keine drei meter von der bühne entfernt auf einer bank, hoch über den köpfen des restlichen publikums und auf augenhöhe mit der band. folgerichtig dauerte es auch keine dreißig sekunden bis der sänger uns bemerkte und freudestrahlend begrüßte. nach drei liedern tropfte der schweiß von der decke, das publikum tobte und mein grinsen wollte überhaupt nicht mehr verschwinden. es ist einfach zu schön zu sehen, wieviel spaß die band hat und wie der funke auf die menge überspringt.
ich weiß nicht, wie oft ich diese herren schon live gesehen habe, oft genug jedenfalls, um vor konzerten kurz mit den musikern zu plauschen und danach zusammen das ein oder andere bier zu trinken. und der sänger weiß inzwischen, dass ich jeden songtext beherrsche. gestern habe ich mir den zorn des „fanclubs“ in der ersten reihe zugezogen, eben weil ich mit dem sänger auf augenhöhe war, er meine textsicherheit kennt und komplette songs in meine richtung gesungen hat. was mir nach dem auftritt süffisante kommentare der sorte "da geht doch was!“ eingebracht hat. ich habe nichts dazu gesagt. dass wir das spielchen mit dem ansingen übertrieben haben, will ich gar nicht abstreiten, dass es mir spaß gemacht hat, so ungeniert zu flirten, auch nicht, aber mal ehrlich... soll ich mich dafür entschuldigen, dass ich einen schönen abend mit einigen sehr besonderen momenten hatte?
und vielleicht ging da tatsächlich was.

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