Sonntag, August 24, 2008

heut nacht sterb ich für mich allein.

oder: konzertprotokoll des grauens.


warum? WARUM? W-A-R-U-M? warum hab ich nicht auf die stimme gehört, die heute nachmittag dauernd „los, fahr nach hamburg! scheiß auf die kohle!“ in mein ohr geflüstert hat? wieso wird meine unentschlossenheit SO bitter bestraft?

nicholas singt nur mit akustikgitarre bewaffnet jupiter jones-songs, covert damien rice, erfüllt musikwünsche und treibt mir tränen in die augen. und es sind KEINE freudentränen. obwohl... auch.

andererseits haben die potters, das „molotow“ und ich eine gemeinsame vergangenheit. eine, an die ich nicht erinnert werden möchte, obwohl ich natürlich sowieso an nichts anderes denke. und nagel jetzt gerade dabei zusehen zu müssen, wie er zu „if i could talk i’d tell you“ und „the outdoor type“ die kabel auf der bühne festklebt, brami den teppich zurecht zupft und wiesi die atmos anknipst, bin ich fast froh, zu hause vor dem rechner zu sitzen. ausgerechnet die lemonheads.

intro. „liebe leute, wir sind muff potter aus rheine!!!“ rheine? rheine? seit wann wird denn die verhasste heimatstadt ins spiel gebracht!? aber „wir sind muff potter aus münster und berlin!!!“ hätte ja auch blöd geklungen.
apropos blöd: „born blöd.“
„bis zum mond.“
„das halbvolle glas des kulturpessimismus.“
„wunschkonzert.“ und da ist sie endlich wieder, die stimme die klingt, als hätte nagel seit seinem achten lebensjahr nur whiskey getrunken. so singt er auf platte viel zu selten. nicht schön, aber inbrünstig.
„sie tippen irre auf deinen möbeln“.
nagel redet – wie immer – zuviel (und hey, mit „home of the lame wohnt jetzt auch in berlin!“ macht man sich in hh keine freunde!) und brami fragt irgendwann „machen wir weiter, oder...“.
„wenn irgendwas gut ist, dann das hier“. würde ich jetzt SO nicht unterschreiben.
„elend nr. 16“. „ich hab ganz vergessen, dich zu vergessen. und nicht zu vermissen.“ DAS wiederum WÜRDE ich unterschreiben.
aha. jetzt wird rheine doch noch schlecht gemacht. „auf der bordsteinkante (nachts um halb eins)“.
shredder sieht aus wie kurz vorm durchknallen. oder wie danach? kann man nicht so genau sagen. weird jedenfalls.
„fotoautomat“.
„gefühlsbonzentreffen“.
„bitter lemon“.
und schon wieder ein „aua“, weil „den haag“.
„steady fremdkörper“. der nächste schlag ins gesicht .„er weiß nicht, ob er sie noch wirklich liebt, oder ob er es nur liebt, dass sie ihn liebt.“. jeder song eine schallende ohrfeige. wenn sie als zugabe noch „die guten“ spielen, gehe ich ins bett. ehrlich.
welcher idiot aus dem publikum brüllt da: „nagel! spielt mal „die guten“!“. arschloch.
und seit wann werden hier wünsche erfüllt?
aber gut, wenn wir schon bei gescheiterten beziehungen sind, dann bitte jetzt auch noch „100 kilo“. weil wegen messer in der wunde und so.
„alles nur geklaut“.
und wenn schon traurig, dann richtig schaurig: „100 kilo“ MIT „if i could talk i’d tell you“ UND „imaginary friends“.

dass musik so weh tun kann.

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