Sonntag, September 29, 2013

day 25 - describe your typical matchday routine


ich greife mir jetzt mal meine dauerkarten-zeit raus. einfach, weil ich so viele jahre mit diesen menschen zum fußball gefahren bin und ich bei der frage, wie viele spiele ich gesehen habe, automatisch erst mal nur die gezählt habe, die ich mit ihnen gesehen habe, obwohl es ein bvb-leben davor und danach gab und gibt. aber das hier hat mich geprägt, weil es über so viele jahre so war.
 
SO sah jeder verdammte heimspiel-samstag aus:  

morgens um 5 losfahren, für eine komplette busbesatzung in der küche des präsidenten brötchen belegen, zum getränkehandel, den kleinwagen bis unters dach mit getränkekisten bestücken, dann den bus mit getränken und verpflegung beladen, losfahren, die akribisch vorbereitete willkommens-rede des präsidenten ausbuhen, stopp an der immer gleichen raststätte, unterwegs tippspiel kassieren, der immer gleiche parkplatz am stadion, mit dem harten kern des fanclubs in der sonne sitzen und noch was trinken, ab in die gartenkneipe und freunde treffen, dann zum block 12, unsere ordner umarmen, stammplätze einnehmen, die freunde um uns herum begrüßen, bei „you’ll never walk alone“ alle umstehenden aufgrund des mangelnden gesangstalents zu tode ängstigen, spiel gucken, ein auge und ein ohr immer beim capo, bei toren: versuchen, nicht zu boden zu gehen, obwohl hinter dir alle einfach losspringen, alle umstehenden umarmen oder abklatschen, nach dem spiel warten, bis die süd sich leert und dann alle freunde um sich versammeln, die während des spiels irgendwo verstreut standen, weil sie es nicht bis zu uns geschafft hatten, raus aus dem block, pizza holen, zurück zum bus, die diskussion mit dem taktik-experten abwürgen, weil ich im gegensatz zu ihm meist schon nach dem torjubel nicht mehr wusste, wer eigentlich die vorlage zum tor geliefert hatte, was selten am übermäßigen alkoholkonsum lag, sondern viel eher daran, dass man auf der süd selten die chance hat, alles vom spiel zu sehen, weil man mit so vielen anderen dingen beschäftigt ist, auf der rückfahrt hoffen, dass der bus-dj die richtigen songs aussucht, schon mal zur titelmelodie der „fraggles“ laut singend im gang stehen oder auf der lehne sitzend den armseligen bus-capo geben, der die jungs mit einem laut gegröhlten „gebt mir ein H!“ zu einer humba animiert.

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