Montag, September 09, 2013

day 5 - which football moment has made you the happiest?


wahrscheinlich erwartet jetzt jeder, dass ich "champions league finale 1997" sage. oder eine der meisterschaften anführe. man muss aber gar nicht zwangsläufig gewinnen, um vor lauter glück durchzudrehen. deswegen: das pokalfinale am 19. april 2008.
 
oh gott, war DAS besonders. das spontane happening im tiergarten, der ganze ku'damm in schwarzgelb, überall fröhlich und friedlich feiernde borussen, wie plötzlich jemand meinen namen brüllte, den ich viel zu lang nicht gesehen hatte, wie wir uns minutenlang in den armen lagen, wie wir im biergarten bei klirrender kälte laut singend auf den tischen standen, das treffen mit den jungs aus dublin. es war schon vor dem spiel der vielleicht großartigste tag meiner fan-karriere.

dann ins stadion. wie schon beim betreten des blocks klar war, dass das ein denkwürdiger abend werden würde, weil schon lange vorm spiel die luft regelrecht geflirrt hat vor lauter adrenalin, wie frenetisch die mannschaft gefeiert wurde, als sie zum aufwärmen auf den platz kam, die kurze, emotionale ansprache von nobby und unseren fanbeauftragten, dieses gefühl von zusammengehörigkeit, dieses wissen "WIR machen heute den unterschied!" und dass jeder einzelne bereit war, alles zu geben.

wir standen in der ersten reihe des oberrangs und ich sollte im verlauf des spiel noch froh sein, dass ich mich irgendwo festhalten konnte. die bayern gingen in der ersten halbzeit in führung, das bedeutete aber nicht im geringsten, dass die dortmunder aufgegeben hätten. nicht auf dem platz, nicht auf den rängen. noch nie habe ich die dortmunder fans SO bedinungslos supporten sehen. holy shit.

und dann die nachspielzeit. wir wussten ALLE, dass da noch was geht, dass wir auf keinen fall jetzt aufgeben würden. dieser tag konnte einfach nicht so zu ende gehen. das war in der dramaturgie schlicht nicht vorgesehen. und wir hatten recht: nach einiger verwirrung in der bayern-abwehr war es mladenn petric, der in letzter sekunde den ausgleich erzielte. ich höre den kollektiven aufschrei der dortmunder noch heute. alle drehten komplett durch. es gibt keine worte, die das beschreiben könnten. kollektives ausrasten, wild durcheinander springen, sich um den hals fallen und "YES!" brüllen, die freudentränen in den augen meiner jungs. es war unglaublich. VERLÄNGERUNG!

in der 103. minute machte luca toni sein zweites tor, kuba flog vom platz und in unterzahl war für uns einfach nichts mehr zu holen. egal. wir feierten eine mannschaft, die nie aufgegeben hatte, sondern immer gefightet und gras gefressen hatte. und wir waren das exakte abbild auf den rängen. WIR. die mannschaft und die fans.

wir haben das stadion vor der siegerehrung verlassen, völlig fertig, aber unglaublich stolz und obwohl wir verloren hatten, war klar, dass wir etwas ziemlich tolles geleistet hatten. WIR. ALLE. ZUSAMMEN.


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